Dienstag, 16. Dezember 2014

Besuch bei Santa Claus

Hier in Amerika ist es üblich, dass man vor Weihnachten mit den Kindern zu Santa Claus geht. Dort können sie sagen, was sie sich wünschen und man kann noch schön Fotos machen. In den grossen Einkaufszentren gibt es deshalb auch immer einen Santa Claus. Natürlich steht man schön Schlange, bis man dann an die Reihe kommt. Wir dachten, dass es doch eine schöne Erinnerung sei, wenn wir mti Klein M auch dahin gingen. Am Sonntag fuhren wir deshalb los in die Cottonwood Mall. Unserer Meinung nach war der Santa Claus da "schöner" als jener in der Coronado Mall. Santa war jedoch gar nicht da, als wir ankamen. Wie es schien machte er eine kurze Pause. Doch wohlweislich standen wir trotzdem an und es zahlte sich aus, Zehn Minuten später hätte man einige Positionen weiter hinten stehen müssen. Als Santa dann gut gelaunt wieder auftauchte, ging es dann auch einigermassen schnell vorwärts. Maila zeigte immer wieder auf den Santa Claus und hatte gute Laune. Dies änderte sich dann schlagartig, als wir zu Santa gehen konnten. Es gab nur noch Tränen und Geschrei. Selbst bei mir beruhigte sie sich nicht. Also gab es kein Foto mit Maila und Santa, sondern eines mit der ganzen Familie. Nach einiger Zeit beruhigte sich die Kleine soweit, dass wenigsten ein einigermassen gutes Foto dabei rauskam. Und für die Neugierigen: das gibt es dann als Weihnachtsgruss persönlich versandt. Maila war aber nicht das einzige Kind, dass in der Nähe des Santa zu schreien begann. Die Grossen und die ganz Kleinen waren die "einfachsten" Kunden, aber alles zwischen eins und drei ist schwierig wie es scheint. Wenn sie dann endlich an der Reihe sind, ist die Angst vor dem alten bärtigen Mann dann doch grösser als die Vorfreude. Wir nahmen's übrigens mit Humor. Was will man machen und ich glaube der Samichlaus war für mich als Kind auch immer sehr suspekt.

Montag, 15. Dezember 2014

Schnee!

Bereits zu Beginn der Woche waren die Meterologen in New Mexico nervös. Ein Sturm kündigte sich fürs Wochenende an. Kälte, Schnee, Regen, Sturm, alles sollte kommen. Wir waren skeptisch, Schnee in Albuquerque? Am Samstag waren wir dann noch ein Geschenk einkaufen, als wir uns an die Wettervorhersage erinnerten. Wir waren gerade in Strickjacke unterwegs bei strahlendem Sonnenschein und fragten uns, ob die Kältefront wirklich noch kommen werde. Gut, man hätte gut auch noch einen Windstopper anziehen können, doch es war wirklich noch warm. Am späten Nachmittag wurde es dann aber doch etwas dunkler und am Abend begann es wirklich zu regnen. Regen ist hier ja immer gut, es ist ja wirklich sehr trocken. Als wir dann nach zehn Uhr auf den Balkon raus schauten, war es dann wirklich ein kleines bisschen weiss. Schneeregen! Leider kühlte es nicht genug ab, dass es wirklich Schnee gegeben hätte, aber wenigstens kurz einen Mini-Flaum. Am Sonntag morgen war es dann kühler, aber für uns noch immer nicht kalt. Die Sandia Peeks, die Berge hier in Albuquerque waren ein wenig eingezuckert. Für Schweizer Verhältnisse natürlich wirklich nur gaanz wenig Schnee, aber immerhin. Gab es in der Schweiz überhaupt schon Schnee? Na ja, es war auf alle Fälle eine spezielle Erfahrung. Schnee in Albuquerque gibt es ja nicht so oft.

Donnerstag, 11. Dezember 2014

Die Zeit rennt...

Noch eine Woche sind wir hier in Albuquerque, dann geht es los in Richtung New York. Wir freuen uns auf ein paar weihnachtliche Tage, bevor wir für die Festtage in die Schweiz reisen.
Die letzten Tage sind wie im Flug vergangen. Meistens verlaufen sie nach demselben Schema und so vergehen sie auch fix. Heute ist ja schon wieder Donnerstag und demnach auch schon bald wieder Wochenende. Unglaublich!
Hier ist es noch immer herbstlich warm und dementsprechend nicht ganz so weihnachtlich. Die erste Erkältung hat uns auch schon erwischt. Nachdem Maila den Anfang gemacht hat, bin ich nun an der Reihe. Ein bisschen Weihnachtsprogramm steht die nächsten Tage aber noch auf unserer Liste. Zum einen wollen wir noch zum Weihnachtsmann (Pflichtprogramm hier in Amerika) und dann noch zu River of Lights. Das ist eine Lichter-Installation im Botansichen Garten hier in Albuquerque. Das soll total schön sein. Ich werde dann berichten, wie es war...

Montag, 1. Dezember 2014

Old Town Albuquerque

Am Sonntag fuhren wir in die Altstadt von Albuquerque.
Auf dem Parkplatz angekommen, mussten wir über den nostalgischen Parkautomaten schmunzeln. Wie man hier kontrollieren soll, wer wie lange da ist, blieb mir ein Rätsel, aber es war noch lustig, die Noten gemäss Anleitung zu falten.


Die Altstadt ist nicht sehr gross und besteht aus verschiedenen Häuserkomplexen, die mehr oder weniger um einen kleine Park herum angeordnet sind. Es gibt unzählige Souvernishops. Leider gibt es in diesen Läden ja meist das selbe, so ist man nach einem eigentlich durch. Wir schlenderten deshalb ein bisschen umher. Eines der Geschäfte ist übrigens ein Weihnachtsgeschäft, welches das ganze Jahr über Weihnachtsdekoration verkauft. Natürlich gab es auch einen grossen Christbaum, der aus einzelnen Weihnachtsbäumen bestand.

Amerikaner scheinen zu Weihnachten Karten an alle Verwandten und Bekannten zu versenden. Dafür muss man natürlich erst ein aktuelles Foto machen. Wir konnten dementsprechend zwei Familien beobachten. Eine mit einer Photographin, die zweite mit Stativ und Selbstauslöser. 

Ach ja und vielleicht werden hier ja einfach "andere" Adventskränze verwendet als bei uns...

Hier noch ein paar Eindrücke der Altstadt. Mich erinnerte es ein bisschen an eine Westernstadt, aber doch auch ein bisschen an Mexico.




Die Hinterhöfe der Häuser waren zudem besonders schön:



1. Advent

Ach, war das ein schönes, langes Wochenede! Vier Tage frei! Wir sind erholt und nun hat eine neue Woche begonnen. Gestern war ja bereits der erste Advent und heute in drei Wochen sind wir in New York und werden zurück in die Schweiz fliegen. Die Zeit rast wirklich.
Am Wochenende dekortierten wir unsere Wohnung ein bisschen. Adventskränze kennt man hier in Amerika übrigens nicht. Man kann zwar viel Deko kaufen, doch meist sind das Kränze für Türen, der berühmte Elf, der die Kinder beobachtet oder natürlich Kugeln und künstliche Bäumchen, Lichterketten und Aussendeko. Unsere Deko musste so oder so aufs Kaminsims passen. Der Couchtisch ist für jegliche Dekoration tabu. Klein Maila würde sich bestimmt sofort darauf stürzen. Im zweiten Geschäft und nach ein bisschen Suchen fanden wir auch, was wir suchten: vier Kerzen in Gläschen, künstliches Tannengrün und einige kleine Kugeln als Deko. Dazu gab's noch einen goldenen Tannenbaum und zwei Sterne. Uns gefällts und gestern brannte ja schon die erste Kerze.


Übrigens sind die Amerikaner wirklich Meister im Weihnachten zelebrieren. Im Radio läuft nämlich seit gestern nur noch Weihnachtsmusik. Ich dachte erst, dass das nur am Sonntag so sei. Aber auch heute geht es weiter so. Vermutlich muss ich mir bald einen anderen Sender suchen. So gerne ich Weihnachtslieder mag, den ganzen Tag lang ist es dann doch des guten zu viel...
Diese Woche müssen wir dann noch mal am Abend raus, um die Weihnachtsdeko anzuschauen. Da sollen die Amerikaner ja auch alles geben. 

Freitag, 28. November 2014

Happy Thanksgiving!

Gut, ich bin einen Tag zu spät. Thanksgiving war ja gestern... Aber da wir erst am Abend zum Essen eingeladen waren, gab's vorher noch nichts zu erzählen. Thanksgiving wird jeweils am vierten Donnerstag im November gefeiert. Es ist einer der wichtigsten Feiertage in den USA. Mit Thanksgiving beginnt auch die Feiertags-Saison, danach folgen ja noch Weihnachten und Neujahr. Das "erste" Thanksgiving wurde durch die Pilger 1621 nach der ersten Ernte im neuen Land begangen. Das Fest dauerte drei Tage und es nahmen 90 Indianer und 63 Pilger daran teil.
Traditonell werden an Thanksgiving die folgenden Lebensmittel zubereitet: Truthahn, Füllung, Kartoffelstock mit Sauce, Süsskartoffeln, Cranberry Sauce, Süssmais, Herbstgemüse und Kürbiskuchen. Alles sind Produkte, die in Amerika heimisch waren und nicht durch die Pilger mitgebracht wurden.
An Thanksgiving ist es zudem Tradition, dass es gratis Essen für die Armen Leute gibt. Ich wurde beim Einkaufen auch gefragt, ob ich für ein solches Essen Geld spenden möchte, was ich übrigens getan habe. Zudem wird vor dem Essen meist gebetet und Dank gesagt.
Wir waren gestern bei der Familie von Lorenz' Arbeitskollegin Antoinette eingeladen. Die ganze Familie, also Eltern, Geschwister, Onkel, Tanten, Cousinen, Nichten und Neffen waren da. Für uns alles nicht ganz übersichtlich. Aber wir wurden mit offenen Armen empfangen und durften ein leckeres Essen geniessen. Bei so einer Einladung ist es selbstverständlich, dass man ein Dish, also etwas zu Essen mitbringt. Da ich bei den Hauptspeisen und Beilagen etwas unsicher war, haben wir ein typisches schweizerisches Dessert mitgebracht, Süssmostcreme. Diese kam wirklich gut an, mehr als die Hälfte war aufgegessen, als wir nach Hause gingen. Natürlich nicht ohne zwei Teller mit Resten im Gepäck. Denn es gab so viel zu Essen, dass locker doppelt so viele Leute hätten verköstigt werden können. Und ja, es gab wirklich alle klassischen Komponenten eines Thanksgiving-Essens.

Der Freitag nach Thanksgiving wird "Black Friday" genannt. Dann beginnt in Amerika das Weihnachtsgeschäft. An Black Friday werden zudem immer viele Spezialangebote und hohe Rabatte angeboten. Manchmal werden zum Beispiel eine gewisse Anzahl Fernseher zu einem wirklich tiefen Preis angeboten. Das führt dazu, dass die Leute frühmorgens vor den Geschäften Schlange stehen. Diese machen übrigens um 6 Uhr morgens auf. Dieses Spektakel haben wir an uns vorbei ziehen lassen, muss ja nicht sein. Wir geniessen jetzt mal noch unser langes Wochenende und das wunderbare Wetter. Die nächsten Tage ist Sonne mit zwischen 16 und 18 Grad angesagt.

Dienstag, 25. November 2014

Schlange stehen

Nachdem ich nun ein paar Sachen eher kritisch betrachtet habe, möchte ich heute eine Besonderheit des amerikanischen Alltags vorstellen, die mir ausserordentlich gut gefällt. Das Schlange stehen! Ich glaube es handelt sich dabei um eine englische Besonderheit, doch auch hier in Amerika wird oft und gerne Schlange gestanden. Was mir daran gut gefällt? Na ja, man kommt dann an die Reihe, wann man gekommen ist und hat nicht das Pech, mal wieder an der langsamen Kasse anzustehen. Zudem ist dieses Phänomen nach fast zwei Jahren Indien einfach unübertreffbar. In Indien geht es nämlich eher so, dass man sich vordrängt, obwohl man nicht an der Reihe ist oder einfach vorne reinsteht. Da musste ich mich ein paar mal richtig wehren. Hier ist das alles viel entspannter. Ja und wenn mal zwei Leute gleichzeitig an eine Kasse kommen, dann entschuldigt man sich normalerweise, und lässt den anderen vor. Gut, es wird natürlich nicht überall Schlange gestanden. Vor allem in Lebensmittelgeschäften muss man sich die Kasse noch aussuchen und wartet dann eventuell länger. Zu den Zeiten, an denen ich normalerweise einkaufe, geht das aber sehr gut. Und ansonsten ist es halt wie in Europa auch. Die grossen Geschäfte sind am Feierabend und am Wochenende halt überfüllt. Am Besten man geht morgens einkaufen...

Freitag, 21. November 2014

Autoverkehr USA - Indien

Wenn man mal im Ausland gelebt hat, hat man automatisch viele Bekannt in der ganzen Welt. So kenne ich Leute die in Hongkong, Singapur, Bangkok, Indien, Europa oder den USA wohnen. Vor kurzem postete einer dieser Bekannten auf Facebook die Aussage, dass sie in Singapur bereits mehr Autounfälle gesehen habe, als in ihrer Zeit in Indien. Ich musste nur kurz überlegen und konnte dies bestätigen. Der Strassenverkehr in Indien ist ja sehr chaotisch, es hat viele Verkehrsteilnehmer, ein richtiges Gewusel. Doch trotz allem passiert eigentlich erstaunlich wenig. Ich habe einzig einmal gesehen, wie ein Auto einem Motorrad den Vortritt genommen hat und dieser dann gestürzt ist. Natürlich passieren viele Verkehrsunfäll in Indien, aber gemessen am Verkehrsaufkommen und der Bevölkerung sind es vermutlich gar nicht so viele. Hier in Amerika habe ich auch schon einen Auffahrunfall gesehen. Lorenz sogar noch viel mehr, da diese ja meist im Berufsverkehr passieren. Ja und leider wurde er am Dienstag morgen auch von jemandem angefahren. Es ist alles glimpflich abgelaufen. Aber natürlich muss die ganze Versicherungssache erledigt werden, ein Arztbesuch ist auch empfohlen. Wie die Fahrausbildung hier ist, kann ich nicht beruteilen. Aber in Indien ist diese ja auch nicht besonders gut. Eigentlich braucht es nur eine Theorieprüfung, um den indischen Fahrausweis zu erhalten. Ich kann  mir also überhaupt nicht erklären, wieso ich in Indien wirklich wenige Unfälle gesehen habe. Es kann natürlich auch an der Geschwindigkeit liegen, denn wirklich schnell ist man in Indien nie unterwegs. Dagegen spricht jedoch, dass wir hier viele Auffahrunfälle sehen, die bei Ampeln oder Einfahrten passieren. Es scheint also eher die Ablenkung oder Unkonzentriertheit zu sein. Wie es auch sei. Ich finde es eine spannende Erkenntniss. Hätte ich wirklich nie und nimmer so gedacht.

Montag, 17. November 2014

Andere Länder, andere Sitten - Umweltbewusstsein

Am Freitag sassen Maila und ich am Mittagessen, als wir ein lautes Geräusch hörten. Als wir dann in ihr Zimmer kamen, sahen wir, dass ein LKW vorgefahren war. Vermutlich zog jemand ein oder aus. Der LKW hatte den Motor noch immer eingeschaltet. Vemutlich war es also nur eine kurze Sache. Ihr müsst wissen, hier ist der Treibstoff wirklich sehr günstig. Für eine Gallone bezahlt man etwa 2.70 Dollar. Pro Liter sind das etwa 0.70 Dollar. Nicht sehr viel. Dementsprechend fahren hier auch viele grosse Wagen umher. Pick-Up's sind ganz normal. Ja und es ist halt auch normal, dass man den Wagen einfach mal laufen lässt. Also man setzt sich in den Wagen, lässt laufen und programmiert dann mal das Navi. Oder man lässt den Wagen auf dem Parkplatz warmlaufen oder man lässt ihn laufen, damit er im Sommer kühl bleibt. Für uns vermutlich alles unverständlich, wir zahlen ja bedeutend mehr für den Treibstoff aber auch sonst scheinen wir ein bisschen mehr Umweltbewusstsein zu haben. Na ja, der LKW fuhr dann kurz vor 15 Uhr wieder los. Der Motor lief während der drei Stunden durch. Ob der Chauffeur eventuell seine Kabine heizen musste oder es einfach nicht anders kennt bleibt dahingestellt. Und ja, ich wäre beinahe runter gegangen und hätte ihm gesagt, ob er nicht abschalten könne. Für mich aber wieder mal eine Geschichte zum Thema andere Länder, andere Sitten.

Freitag, 14. November 2014

Angereicherte Produkte

Heute gibt's nochmals einen Beitrag zum Essen. Oder besser gesagt über Lebensmittel. Ich möchte mich hier keinesfalls über das Angebot beschweren. Ich meine, ich war in Indien, da bin ich mir einiges gewöhnt und eher ein bisschen überfordert ab den grossen gut gefüllten Regalen. Hier in den USA gibt's auch fast alles zu kaufen. Wir sind ja an der Grenze zu Mexico und dementsprechend gibt es auch viele Produkte für mexikanisches Essen. Oder New Mexico Food wie das hier heisst. Enchiladas, Burritos, rote Bohnen, Tortillas, Tortilla Chips mit Käsesauce aber auch Burger sind hier eigentlich nomrales Essen. Ich bin mit dem zum Glück ja weniger konfrontiert. Aber ich merke, ich schweife ab. Mir ist nämlich hier in den USA schon sehr bald aufgefallen, wie viele Zusatzstoffe es in den Lebensmitteln hat. Nehmen wir normale Barilla Teigwaren. Die sind nicht einfach normal hier, sondern enriched. Das heisst, es werden Vitamine und Folsäure zugefügt. Auch bei der Milch findet man nur ganz wenige Anbieter, welche Milch ohne Zusatz von Vitamin A und D anbieten. Das Beste war ein Apfelsaft, der neben Vitamin C noch Calcium enthielt. Für mich ist das ein bisschen merkwürdig. Denn durch eine abwechslungsreiche und gesunde Ernährung, sowie Bewegung im Freien, sollte man ohne diese Zusätze auskommen. Ausgenommen man hat einen besonders hohen Bedarf. Auch Mehl ist oft enriched, also mit Zusätzen angereichert. Möchte man das umgehen, muss man Bio-Produkte kaufen. Die sind zwar ein bisschen teurer, doch es gibt mehr natürliche Produkte ohne Zusätze. Aber auch hier muss man aufpassen. Eine Bio-Milch ohne Zusätze gibt es nämlich nicht. Einzig die normale Milch hier aus der Gegend ist naturbelassen. Ach ja und der erwähnte Apfelsaft war auch bio.
Ich versuche also, mir die Produkte genau anzusehen und schaue, dass ich nur falls ich keine Alternative finde ein angereichertes Produkt kaufe. Am Schwierigsten ist das wirklich bei der Milch. Da kommt nämlich noch hinzu, dass es hier in den USA erlaubt ist, den Kühen Hormone zu spritzen. Dadurch sollen sie mehr Milch geben. Wie viel der Hormone dann aber in der Milch sind und was diese für Auswirkungen auf den Menschen haben ist ungewiss. Deshalb empfiehlt es sich, Bio-Milch zu kaufen oder solche, bei der steht, dass sie ohne diese Hormone produziert wurde.
Und jetzt ist mal noch kurz Zeit für ein Dankeschön. Denn das mit der Milch hätte ich nicht gewusst, wenn mir die liebe Karin nicht vor unserer Abreise ein Buch zur Verfügung gestellt hätte. Darin findet man ganz viele gute Ratschläge und Informationen. Und ein Kapitel befasst sich eben mit dem Einkaufen. Das hat mir bisher wirklich gut geholfen. Danke dafür!
Für alle, die mal eine Zeit lang in Amerika leben werden oder sich einfach grundsätzlich dafür interessieren, hier noch der Link zum Buch.

Mittwoch, 12. November 2014

Andere Länder, andere Masseinheiten

Was sind wir doch für eine schöne Insel in Europa! Da gibt es Meter, Liter und Kilogramm. Alles logisch und verständlich. Ich habe natürlich schon davon gehört, dass die Engländer in feet rechnen oder in pint. Aber bisher war ich damit einfach noch nicht konfrontiert. Hier in Amerika habe ich mich nun mit lab's, Gallonen und Unzen auseinanderzusetzten. Preise nach Gewicht sind hier nämlich in lab angeschrieben. Damit es nicht zu einfach wird, ist ein lab 453 Gramm, also nicht ganz ein halbes Kilo. Die Preise scheinen also erstmal tief oder normal und erst auf den zweiten Blick oder an der Kasse merkt man, dass es doch teuerer ist als angenommen.
Bei Produkten wie Müesli wird normalerweise noch der OZ-Preis angegeben. Mit dem lässt sich dann vergleichen, wie viel man für welches Müesli bezahlt. Es handelt sich hier um den Preis pro Unze. Gemäss Wikipedia ist eine Unze 28.35 Gramm. Ich gehe mal davon aus, dass hier der Preis für 10  oder 100 OZ angegeben ist. Das nehme ich mal aufgrund der angegebenen Preise an.
So und damit es dann noch lustiger wird, werden Flüssigkeiten hier in Gallonen abgemessen. 1 Gallone ist etwa 3.78 Liter. Die Verpackungen sind hier auch viel grösser, Milch wird zum Beispiel auch in Gallonen verkauft. Da muss man schon wissen, ob man das in einer Woche überhaupt konsumieren kann.
Ja und Höhen oder Grössen werden in feet und inches angegeben. Wenn man auf der Autobahn unter einer Brücke durchfährt steht da zum Beispiel 16 feet 4 inches. Zum Glück haben wir ja ein kleines Auto, da muss ich mir keine Sorgen machen, denn so schnell kann ich natürlich nicht umrechnen.
So langsam habe ich mich an die unterschiedlichen Bezeichnungen gewöhnt. Es ist aber doch spannend, wie sehr man in seiner eigenen Welt lebt. Denn ich rechne im Kopf doch noch viel den Preis pro Kilo aus. Ich denke mal, es brauch so einige Zeit, bis man sich in so einem neuen Masssystem zurechtfindet. Aber es ist natürlich auch spannend. Benzin wird übrigens auch in Gallonen verkauft. Da sind dann 2.70, welche angeschrieben sind plätzlich doch nicht mehr so teuer wie erst angenommen.

Montag, 10. November 2014

Tingley Beach

Der Sonntag startete mit einem reichhaltigen Frühstück im Restaurant. Danach mussten wir noch ein paar Sachen besorgen. Sonntag morgens ist das sehr friedlich, denn es hat kaum Leute in den Geschäften. Danach machten wir uns auf zum Tingley Beach. Dieser befindet sich gleich neben dem Zoo und gehört auch zum Albuquerque Biopark. Es ist aber kein Strand, wie der Name vermuten lässt. Es handelt sich vielmehr um mehrere künstliche Seen, an denen man fischen kann. Es hatte denn auch wirklich viele Leute, die fischten. Man kann am Tingley Beach aber auch gut spazieren gehen. Es gibt einen Zugang zum Rio Grande und rund um den Fluss ist die Vegetation recht üppig. Jetzt sind die Bäume wunderbar schön verfärbt. Zudem gibt es im Wald gleich beim Fluss einen wirklich schönen Weg, der zu zwei weiteren kleinen Seen führt. Dort ist das Fischen verboten. Es handelt sich um eine Art Naturschutzgebiet, wo man gut Vögel beobachten kann.
Auch dies war wieder ein sehr schöner Ausflug bei wunderbarem Herbstwetter. Und nun auf in eine neue Woche!

einer der Fischer-Seen


 Rio Grande


See im Naturschutzgebiet



Sonntag, 9. November 2014

Albuquerque Biopark - Zoo

Heute stand etwas ganz besonderes auf unserem Tagsplan: ein Besuch im Zoo! Nachdem Maila eine halbe Stunde geschlafen hatte, machten wir uns in den Albuquerque Biopark auf. Dieser liegt nur etwa zehn Autominuten von unserem derzeitigen Zuhause entfernt. Auf dem Parkplatz hatte es schon recht viele Autos, doch an der Kasse kamen wir gleich an die Reihe und auch drinnen hatte man nicht das Gefühl, dass es sehr viele Leute hatte. Der Zoo ist wirklich schön. Die Gehege sind grösstenteils grosszügig, viele Tiere haben zudem die Möglichkeit, sich zurück zu ziehen. Das ist zwar für den Besucher nicht ganz so attraktiv aber für die Tiere immens wichtig. Wir sahen Flamingos, Gorillas, Schimpansen, Tiger, Leoparden, Elefanten, Zebras, Giraffen, Eisbären, Rhinos, Flusspferde und noch vieles mehr. Zudem war heute ein richtig schöner Herbsttag. Strahlend blauer Himmel gepaart mit den wunderschön verfärbten Blätter der Bäume. Ein richtig schöner Ausflug in einen wirklich schönen Zoo.









Ganz in der Nähe des Zoos befindet sich auch noch ein Aquarium sowie der Botanische Garten. Man könnte auch ein Kombiticket für alle drei Anlagen kaufen. Eine recht sportliche Herausforderung. Wir machen den Botanischen Garten dann lieber mal an einem anderen Tag. Euch ein schönes Wochenende!

Mittwoch, 5. November 2014

Election Day

Gestern war hier in Amerika grosser Wahltag. Das Respräsentantenhaus und ein Teil des Senats wurden gewählt. Irgendwie habe ich mir immer vorgestellt, dass das eine grosse Sache sei und man das mitbekommt. Ich war gestern noch einkaufen und ich muss sagen, dass man von den Wahlen überhaupt nichts mitbekommen hat. Es mag zum einen daran liegen, dass hier an einem Dienstag gewählt wird. Die Gründe hierfür liegen in den Anfängen der Vereinigten Staaten. Am Sonntag ging man zur Kirche, also konnte da nicht gewählt werden und da man dafür damals noch in den Hauptort fahren musste, ging auch der Montag nicht. Denn sonst hätte man ja am Sonnntag reisen müssen, der Ruhe- und Kirchtag. Deshalb wird in Amerika am ersten Dienstag im November gewählt. Die heutige Situation ist aber so, dass die Leute zum Wählen frei nehmen müssten. Vor allem bei tieferen Einkommen ist das eine finanzielle Frage. Die Wahlbeteiligung bei den Zwischenwahlen ist dementsprechend tief. Hier in New Mexico lag sie knapp unter 40%. Zudem wurde in den Medien auch mehrfach darüber berichtet, wie Minderheiten vom Wählen abgehalten werden. So kann man in Texas nur noch wählen, wenn man eine ID hat. Das kann auch ein Fahrausweis sein. Doch arme Leute können sich diesen zum Teil nicht leisten und werden so vom Wählen ausgeschlossen.
 Erstmal wird die Politik hier in Amerika ja gelähmt sein, da sowohl Repräsentantenhaus als auch Senat von den Republikanern bestimmt sind, der Präsident jedoch Demokrat ist. Mal schauen, wie das so weiter geht. Ich denke aber, dass im letzten Jahr vor der Neuwahl so oder so nicht mehr viel geht, denn dann ist die Aufmerksamkeit nur noch auf den Kandidaten und nicht mehr auf dem Präsidenten.
Über Politik darf man hier übrigens nicht reden. Es gehört sich nicht, jemanden über seine politische Gesinnung zu fragen.
So, jetzt genug über Politik. Aber als Bachelor in Politikwissenschaften interessiert man sich wohl von Haus aus für Wahlen und deren Ausgang.

Dienstag, 4. November 2014

Kasha-Katuwe Tent Rocks

Am Sonntag war bei uns Zeitverschiebung, was ja normalerweise eine Stunde mehr schlafen bedeutet. Mit Kleinkind relativiert sich das ja wieder, aber wir müssen uns zum Glück ja nicht beklagen. Auf alle Fälle war geplant, dass wir erst Frühstücken gingen und dann einen Ausflug zu den Kasha-Katuwe Tent Rocks. Erstmal war aber die Milch sauer und vor dem Frühstück düste ich los, um Milch kaufen zu gehen. Klein M kann ja nicht mit leerem Magen los. Im Restaurant war es dann schon recht voll. Hier in Amerika muss man sich ja immer anmelden und sagen, wie viele Personen man ist, dann bekommt man einen Tisch zugeteilt. Meiner Meinung nach funktioniert das recht gut und nach etwa fünf Minuten warten, war unser Tisch dann auch schon bereit. Das Restaurant ist altmodisch eingerichtet, mit alten Bildern, Waffen und Karsumpel an den Wänden. Da es am Sonntag eher kühl war, hatten sie das Cheminée eingefeuert, was so richtig schönes Ambiente machte. Für uns gab es dann ein richtig typisches Frühstück mit Pancackes, Eiern, Speck, Kartoffeln. Einfach lecker! Einzig auf den Kaffee kann man meiner Meinung nach verzichten. Zu wässrig, aber da bin ich vermutlich einfach zu verwöhnt.
Nach dem Früstück ging es dann los in Richtung Santa Fe. Wir fuhren sogar am Arbeitsort von Lorenz vorbei, dieser befindet sich nämlich gleich neben dem Highway. Nach einer guten halben Stunde ging es dann vom Highway ab und ins Landesinnere. Wir begegneten nur noch ganz wenigen Autos, eine recht einsame Gegend. Im Park angekommen, mussten wir erstmal den Eintritt bezahlen und dann nochmals etwa fünf Minuten bis zum Parkplatz fahren. Der Parkwärter warnte uns dann noch, dass es viel geregnet habe und immer wieder regnen würde. Und falls eine Flut käme, würden sie uns nicht retten kommen. Danke, da fühlt man sich doch gleich sicher! Als wir dann den Wagen geparkt hatten, begann es auch wieder zu regnen. Nach etwa fünf Minuten liess der Regen dann wieder nach und wir machten uns auf die kleine Rundwanderung.
Kasha-Katuwe bedeutet weisse Kliffen in der traditonellen Keresan Sprache. Die Felsen hier sehen ein bisschen aus wie Indianer-Zelte, deshalb wohl der Name tent rocks. Sie wurden durch vulkanische Erruptionen gebildet. Man kann die Ablagerungen und auch die verschiedenen Farben der einzelnen Schichten noch gut erkennen. Wind und Wasser haben dann mit der Zeit die Steine noch weiter geformt.
Es gibt einen Rundweg, der etwas mehr als eine Meile lang ist. Trotz des garstigen Wetters waren noch einige Leute unterwegs. Die Felsen sind denn auch sehr eindrücklich. Irgendwie erinnerten sie mich ein bisschen an die Pinnacles im Norden von Perth.
Wieder mal ein ganz schöner Ausflug hier mit wunderbarer Natur und das nicht einmal eine Stunde von Albuquerque entfernt.







Montag, 3. November 2014

eine Hochzeit...

Am Samstag waren wir erstmal ein bisschen shoppen. Danach wieder nach Hause zum Mittagessen und am Nachmittag waren wir an eine Hochzeit eingeladen. Die Tochter der Freundin des Produktionsleiters hier heiratete. Gut, wenn man an eine Hochzeit eingeladen ist, fragt man sich natürlich sofort, was man anziehen soll. Sehr gut, alle meine schönen Kleider sind natürlich entweder in der Schweiz oder im Shipment. Also musste ich mich mit dem begnügen, was ich hier hatte. Relativ knapp kamen wir dann beim Haus an, wo die Hochzeit stattfand. Es waren auch gar nicht sehr viele Leute da und es war wirklich sehr casual. Nicht, dass wir overdressed waren, aber es ist schon ein wenig komisch, wenn man fast besser angezogen ist, als das Brautpaar. Die Trauung war aber wirklich schön. Der Pfarrer trug seinen Part mit viel Humor vor. Hier kann man ja als Privatperson das Recht erwerben, Leute zu trauen. Deshalb ist es in Amerika möglich, eine Ziviltrauung bei sich zu Hause durchzuführen. Die Braut war sehr emotional und mir gefiel der Trauakt wirklich. Ich fand es nur ein bisschen schade, dass die Feier danach ein bisschen simpel war. Ich finde es immer noch sehr schön, an unsere Hochzeit zurück zu denken. An den schönen Apéro, das Essen, mir die Fotos anzusehen. Aber wenn es für die beiden so stimmte, ist es ja gut so.
Uns so sah die Trauung aus. Die Gäste bildetetn eine Gasse. In der Mitte sieht man das Brautpaar und den Pfarrer.


Nach der Trauung gab es dann noch New Mexico Food. Eigentlich ganz gut, aber halt mächtig... Aber die Kekse zum Dessert waren echt lecker! Einmal gab es Gewürzkekse und dann noch so Kugeln, welche mich stark an Vanillekpferln erinnerten.
Nach der Hochzeit fuhren wir noch in etwa vier Läden, um ein Ladekabel für unsere Kamera zu kaufen. Unserer blieb leider in der Schweiz zurück. Danach war der Samstag auch schon vorüber. Und wir einmal mehr um ein Erlebnis reicher.

Halloween

Ui ui ui, das war ein ereignisreiches Wochenende! Am Freitag war ja Halloween. Nachdem ich am morgen noch kurz ein quasi-Kostüm für Maila organisiert hatte, fuhren wir am abend zur Coronado Mall. Dort wurden von 18 - 20 Uhr Süssigkeiten verteilt. Man kann sich das so vorstellen, dass es viele Eltern mit Kindern hatte und man dann einfach von Shop zu Shop ging. Die Kinder mussten dann "trick or treat" sagen. Das bedeutet so viel wie, gib mir was Süsses oder ich spiel dir einen Streich. Für Maila mussten wir das übernehmen. Irgendwie habe ich mir Halloween ein bisschen romantischer vorgestellt. Eher so, wie man es jeweils in den Filmen sieht. Also, dass man von Haus zu Haus geht, in einem typischen Einfamilienhaus-Quartier in Amerika. Es scheint aber auch diese Variante zu geben. Man geht im Shoppincenter von Shop zu Shop... Na ja, es war nicht ganz so eindrücklich, eher ein bisschen komisch. Manchmal musste man richtiggehend anstehen. Man bildet also eine Reihe und jedes Kind bekommt dann eine Süssigkeit in ihren Behälter. Im Schlange stehen sind die Amerikaner übrigens spitze. Da wird nicht vorgedrängelt wie in Indien. Bei den Verkleidungen gab's eigentlich auch alles, über blutverschmierte T-Shirts, Hexen, Prinzessinnen, Drachen, Imker, Monster.
Hier ein paar Impressionen von den vielen Leuten. Vor allem orben erkennt man, vie viele Leute es hatte:



Nach etwa einer Stunde war Maila dann nicht mehr so motiviert und wir beschlossen, dass es jetzt auch gut sei. Hier die Ausbeute unseres Halloween-Trick-or-Treat:


Freitag, 31. Oktober 2014

Halloween-Vorbereitungen

Ich gebe es gerne zu: ich bin kein Fan von Halloween. Ich verstehe irgendwie den Sinn dahinter nicht ganz. Vor allem in der Schweiz bleibt es mir ein Rätsel, wieso man seine Kinder verkleidet auf die Strasse schickt. Sei es so, nun sind wir an Halloween in Amerika und da kommt man fast nicht darum herum. Ich hab es ja die ganze Woche lang mehr oder weniger ignoriert und dementsprechend war ich heute einer der verzweifelten Hausfrauen und Mütter, welche noch ein Kostüm für ihr Kleines brauchen. Für Mailas Alter gibt es jedoch nicht wirklich viel. Ein rüschiges Kürbis-Kostüm liess ich gerne liegen. Es ist schliesslich ganz und gar nicht so warm, dass ich ihr etwas mit kurzen Hosen und Ärmeln anziehen möchte. Zudem gab es wirklich nur noch Restposten.. Eine gute Mutter organisiert sowas vermutlich nicht am letzmöglich Termin. Heute wurde ein Grossteil der Halloween-Deko nämlich schon aus dem Regal geräumt, um neun Uhr morgens! Viele Regale waren auch schon mit Weihnachtsdeko umgebaut. Aus der kleinen Auswahl gab's dann einen orangen Body mit einer Kürbis-Grimasse drauf und dazu ein wirklich praktische und süsse Tasche mit Kürbis drauf. Maila gefällt die Tasche auf alle Fälle, sie trägt sie schon seit dem Einkaufen durch die Wohnung und verstaut ihre Sachen drin. Das war also eine gute Investition und kann danach noch als Spielzeug-Korb gebraucht werden.
Heute abend nach 18 Uhr, also beim eindunkeln, kann man dann in die Malls gehen und die Kleinen bekommen dann Süssigkeiten. Das ist nämlich die Funktion der Tasche, darin werden die Süssigkeiten, candies oder treats genannt, verstaut. Mal schauen, wie das so wird, ein Erfahrungsbericht und ein paar Bilder werden bestimmt noch folgen. Ganz im Sinne, das erlebt man ja vermutlich nur einmal in Amerika...
Euch schon mal ein schönes Wochenende!

Donnerstag, 30. Oktober 2014

Der Alltag - Woche 1

Am Montag begann hier bei uns der Alltag. Lorenz ging arbeiten und Maila und ich waren allein zu Hause. Im grossen Ganzen geht das recht gut. Es fehlen hier einfach ein paar Sachen, wie ein Spielplatz oder ein schöner Park und natürlich Spielkameraden! Da muss ich mich wohl bald auf die Suche nach einer Spielgruppe oder einem Mütter-Treff machen. Bei jedem Kind, dass Maila sieht, flippt sie regelrecht aus, zeigt darauf und brabbelt los. Ihr scheinen ihre Cousinen richtig zu fehlen...
Seid Dienstag haben wir nun auch ein zweites Auto und so sind die Kleine und ich auch ein bisschen mobiler. So können wir auch unter Tags einkaufen gehen. Am Feierabend ist das nämlich wie in der Schweiz eher stressig.
Beim Einkaufen ist mir übrigens auch noch aufgefallen, wie viele amerikanische Produkte es in Indien zu kaufen gab. Irgendwie habe ich immer gedacht, dass diese indisch sind. Erst hier in Amerika habe ich bemerkt, dass da auch in den normalen Supermärkten viel importiertes verkauft wurde. Ich habe einfach nur die europäischen Produkte als importiert erkannt.
Ach ja und dann gab's am Wochenende noch eine Begegnung, von der ich euch natürlich noch erzählen muss. Unsere Wohnung liegt ja im ersten Stock. Sie ist von aussen zugänglich. Es sind immer zwei Eingänge zusammen, also unten zwei Wohnungen und oben zwei. Wir haben demnach drei direkte Nachbarn. Direkt gegenüber auf unserem Stock, habe ich aber noch nie jemanden gesehen. Unter dieser Wohnung wohn dann eine sehr korpulente Frau. Ich muss das so sagen, denn sie ist wirklich sehr rund, aber das sieht man hier leider öfter. Ja und wer unter uns wohnt wussten wir noch nicht. Am Wochenende gingen wir zum Auto raus, um einkaufen zu gehen, als auch unten die Tür aufging und ein junger Mann rauskam. Er ging zu seinem riesigen Toyota Pick Up, sagte hallo, besann sich dann und kam rüber. Er sei Brian von unten. Wir stellten uns auch vor, tauschten aus, wo wir her kamen und wieso wir hier seien. Brian ist Krankenpfleger. Was vor allem in englisch lustig tönt, da es da nur die weibliche Bezeichnung gibt. Auf alle Fälle wäre das alles noch nicht bemerkenswert, wenn die liebe Krankenschwester nicht noch ein Bier in der einen Hand und einen Revolver in der anderen Hand gehabt hätte. Irgendwie komisch, vor allem für uns...
Die erste Woche ist jetzt dann auch schon vorüber und wir müssen langsam Pläne fürs Wochenende schmieden. Am Freitag ist ja noch Hallooween. Mal schauen, was uns da so erwartet. Die candies haben wir auf alle Fälle schon mal gekauft. Mehr dazu dann bald!

Mittwoch, 29. Oktober 2014

erstes Wochenende

Am Samstag war erst um sechs Uhr Tagwache. Diesmal hatten wir denn auch alles für ein gemütliches Frühstück im Haus. Da uns aber nach dem Einkaufen noch Sachen eingefallen waren, die wir benötigten, machen wir uns danach nochmals auf zum Einkaufen. Irgendwie noch schön, dass man eigentlich zu jeder Zeit einkaufen gehen kann. Man muss sich auf alle Fälle keine Gedanken um die Öffnungszeiten machen. Ich finde es zwar etwas unnötig, dass gewisse Läden auch in der Nacht offen haben, aber ich bin schon mal froh, dass ich nicht erst um zehn Uhr losgehen kann. Denn um die Zeit waren wir nämlich schon wieder zurück. Während klein M ihren Morgenschlaf machte, schmiedeten wir Pläne. Am Nachmittag wollten wir einen Spaziergang in den nahegelegen Hügeln machen. Also machten wir uns mit einem kleinen Snack und Wasser auf. Angekommen merkten wir bald, dass es ein bisschen heiss für einen Spaziergang war. Maila weigerte sich zudem strikt, ihren Sonnenhut zu tragen. Nach einer wirklich kleinen Runde und dem Plan, am Sonntag eine richtige Wanderung zu machen, ging es dann nochmals zum Einkaufen. Denn für eine Wanderung braucht es einen Rucksack. Ich hatte mich daran erinnert, dass es in der Nähe des Starbucks ein Sportgeschäft hatte. Das bedeutet hier, dass man dort auch Camping Artikel und alles zum Jagen erstehen kann. Das Angebot an Camouflage Rucksäcken war denn auch beeindruckend. Maila hatte am meisten Freude an den unzähligen ausgestopften Hirschen, Enten und was es sonst noch alles gab. Nach einigem Suchen wurden wir dann auch fündig. Natürlich war der Rucksack über unserem Budget, aber bei genügend Ausflügen sollte sich das ja ausbezahlen. Zudem bekam Maila noch eine Sonnenbrille. Die Sonne ist hier recht grell und ein Sonnenhut schützt da nicht wirlich davor.
Nach dem Abendessen machten wir dann Erkundigungen über die Wandermöglichkeiten. Wir entschieden uns für den Turqouise Trail. Dieser befindet sich etwa eine halbe Stunde ausserhalb von Albuquerque. Nach einem reichhaltigen Frühsück am Sonntag morgen ging es dann los. Erst mit einem kurzen Stop im Bio-Laden, wo wir noch Bagels und Schinken fürs Mittagessen kauften. Wandern ohne Picknich macht für uns nämlich keinen Sinn. Den Ausgangspunkt der Wanderung fanden wir denn auch schnell. Da bereits Wintersaison ist, war die Zufahrt zu den oberen Picknickplätzen gesperrt. Gut für uns, so gab es keinen Verkehr und keine Lärm. Angeblich soll es in dieser Gegend Bären haben. Gesehen haben wir jedoch keinen. Die Wanderung war denn auch wirklich schön. Maila fand es im Carrier einigermassen in Ordnung, erst gegen Schluss wollte sie raus und selber laufen. Was ein bisschen mühsam war, sind die Wegweiser. Oder besser gesagt das Fehlen dieser. Zudem war in der Wanderbeschreibung noch ein Fehler. Einmal hiess es nämlich rechts Richtung Osten. Osten war aber links.... so machten wir einen Abstecker in die falsche Richtung und durften alles nochmals zurück gehen. Aber alles in allem hat es uns gut gefallen und danach gab es das wohlverdiente Picknick. Es gibt hier an den Picknickstellen immer unzählige Tische, welche jeweils einen eigenen Grill haben. Ich denke mal, dass es hier in der Saison recht voll ist. Diesmal waren wir aber ganz alleine. Einzig ein Paar haben wir während der Wanderung gesehen.
Das Fazit unserer ersten Tage ist also durchwegs Positiv. Hier lässt es sich gut leben. Naherholung vor der Tür, angenehmes Klima. Ja, aber am Montag begann dann ja der ernst des Lebens. Mehr dazu dann bald hier...

Dienstag, 28. Oktober 2014

Tag 1 - Einkaufen

Die Zeit läuft und irgendwie gibt es doch schon viel zu erzählen. Deshalb fange ich von vorne an... Unsere erste Nacht verlief ruhig, wenn auch ein wenig kurz. Kurz nach vier Uhr morgens (Mittagszeit in Europa), erwachte Maila und wollte nicht mehr einschlafen. Aufgrund der Zeitumstellung war es für uns jedoch auch in Ordnung, bereits aufzustehen. Wir duschten also, frühstückten und machten uns dann auf, um einen Kaffee trinken zu gehen. Leider führte uns das Navi ein bisschen falsch in der Gegend rum. Aber zum Glück fanden wir den Starbucks dann auch selber. Danach waren wir fit und motiviert genug, um einkaufen zu gehen. Da schon andere Leute der Firma Geobrugg eine Zeit lang hier gewohnt hatten, wussten wir schon, in welche Geschäfte man gehen sollte. Der erste Stop war dann ein Laden, der vor allem Bio-Produkte anbietet. Alles sehr ansprechend präsentiert, nettes Personal, gute Auswahl. Etwas verwirrend ist für uns jedoch, dass die Preise in lab und Unzen angegeben werden. Ersteres ist etwas weniger als ein Pfund, so müssten wir also immer mit dem doppelten Preis kalkulieren. An der Kasse erschreckt man sich dann manchmal ein bisschen, dass die Trauben doch so viel kosten. Auch ganz allgemein kann man sagen, dass Lebensmittel hier nicht wirklich günstig sind. Dazu kommt, dass man doch ein bisschena aufpassen muss, was man einkauft. Bei der Milch ist es zum Beispiel so, dass es hier erlaubt ist, den Kühen Hormone zu spritzen. Die Auswirkungen auf den Mensch sind unklar. Möchte man keine Milch mit Hormonen kaufen, muss man darauf achten, dass man Bio-Milch kauft oder das explizit steht, dass keine Hormone gespritz wurden. Dazu scheint es hier normal oder im Trend zu sein, dass irgendwie alles mit Zusatzstoffen ergänzt wird. Die meiste Milch ist noch mit Vitamin A und D ergänzt. Die Teigwaren hatten Eisen, Vitamine und Folsäure zugesetzt und der Apfelsaft Calcium und Vitamin C. Ich glaube in der Schweiz gab es auch mal so einen Trend, der ist aber schon wieder vorbei. Es ist also nicht ganz einfach, hier einzukaufen. Aber im Gegensatz zu Indien ist es nicht so, dass einige Sachen nicht erhältlich sind. Auch das Käse-Angebot ist ansprechend, Emmentaler und Gruyère gibt's sogar aus der Schweiz.
Unser zweiter Halt war dann noch bei WalMart. Das ist ein riesiges Geschäft, wo es alles zu kaufen gibt. Über Lebensmittel, Elektrogeräte, Haushaltswaren, Medikamente, Deko, Freizeitsachen über Gartenzubehör ist alles erhältlich. Gut für uns, denn wir brauchten ja noch eine Kaffeemaschine. In so einem Geschäft kann man denn auch Stunden verbringen. Zwar sind die Gänge gut angeschrieben, doch man muss schon ein bisschen suchen und macht dabei doch so einige Meter zu Fuss. Auf alle Fälle fanden wir alles und es gab danach Kürbissuppe mit Brot zum Mittagessen. Danach machten wir alle erstmals einen Mittagsschlaf. Nach vier Uhr musste dann die ganze Familie unfreiwillig geweckt werden. Maila war alles andere als erfreut, denn es war ja in Schweiz-Zeit mitten in der Nacht. Nach einem kurzen Spaziergang draussen, gab es dann Nachtessen. Die Reise schien die Kleine doch recht mitgenommen zu haben. Sie wollte partout nichts essen. Wenigstens trank sie dann noch Milch ehe es um kurz nach sieben für sie ins Bett ging. Auch wir waren nicht mehr allzu lange wach. Die lange Reise und die Zeitverschiebung braucht schon so einiges an Energie. 

Montag, 27. Oktober 2014

die ersten Eindrücke

Nun sind wir bereits drei ganze Tage in den USA. Unser erstes Wochenende haben wir gut überstanden. Wir können sagen: uns gefällts gut! Verglichen mit Indien ist es hier wie im Paradies. In den Läden bekommt man alles, was man zum leben braucht. Das mit dem langen Suchen in verschiedenen Geschäften und im Internet scheint nun der Vergangenheit anzugehören. Unsere Wohnung ist einfach aber schön eingerichtet. Einzig die Nähe zur Autobahn ist ein bisschen negativ, aber daran gewöhnen wir uns sicher noch. 
Zudem ist hier das Freizeitangebot natürlich unvergleichbar. In nur etwas 15-30 Minuten Autofahrt können verschiedenen Ausgangspunkte für Wanderungen erreicht werden. Nachdem wir am Samstag einen Rucksack und einen Sonnenbrille für klein M erstanden hatten, machten wir uns gestern auf, die erste Wanderung zu machen. Es war wirklich sehr schön, nicht zu anstrengend und danach gab's das obligate Picknick. 
Die Leute hier sind zudem sehr freundlich. In den Geschäften sind alle sehr hilfsbereit. Bis jetzt gibt es wirlich nichts zu meckern. Heute ist nun der erste Arbeitstag für Lorenz. Maila und ich werden zu Hause bleiben, da wir noch keinen zweiten Wagen haben. Das müssen wir wohl noch ändern, denn in New Mexico kommt man ohne Auto nicht wirklich weit... Apropos Autos... die Vorstellungen und Vorurteile über die Wagen der Amerikaner stimmen wirklich zu einem Grossteil. Viele hier fahren diese riesigen, lauten Pick-Up's. Da fallen wir mit unserem kleinen Toyota schon ein bisschen aus der Reihe, aber dafür passen wir auch immer in den Parkplatz. Zum Gück sind diese aber immer sehr gross, so dass ein Pick-Up auch mal zwei bis vier Parkplätze besetzten kann...

Samstag, 25. Oktober 2014

Hallo aus New Mexico

Nach einem längeren Zwischenstop in der Schweiz ging unsere Reise am Donnerstag weiter. Albuquerque in New Mexico war unser Ziel. Dort ist Lorenz die nächsten Monate am arbeiten. Die Zeit in der Schweiz haben wir sehr genossen. Wir hatten super viel Glück mit unserer Ferienwohnung und natürlich dem Wetter. Maila und ich waren jeden Tag draussen. Trotzdem kam der Tag unserer Weiterreise plötzlich rasend schnell nah. Es gab einiges zu organisieren und zu packen. Im Endeffekt schafften wir es jedoch, alles benötigten Sachen in drei Koffer zu verstauen. Am Donnerstag morgen nahmen wir dann den Zug in Romanshorn in Richtung Zürich Flughafen. Ein neues Abenteuer sollte beginnen. Da wir diesmal unter der Woche reisten, gab es kaum Stau an Check in und Sicherheitskontrolle. Wir gingen mehr oder weniger in einem Zug durch und konnten dann auch gleich ins Flugzeug einsteigen. Für Maila hatten wir einen eigenen Sitz gebucht. Bei zwölf Stunden Flug bezeichne ich das nich mehr als Luxus sondern als Notwendigkeit! Der Flug dauerte dann auch eine gefühlte Ewigkeit. Zudem hatte die Swiss das Kindermenü von Maila vergessen. Zum Glück gab's aber Gnocchi für die Erwachsenen, die sie mochte und fast vollständig verspeiste. Zudem konnte sie dank dem eigenen Sitz auch einigermassen gut schlafen und so kamen wir nach zwölf Stunden in Los Angeles an. Dort mussten wir erst durch die Immigration. Entgegen allen Vorwarnungen kann ich nur sagen, dass das also keine grosse Sache ist. Der Zöllner war auch sehr nett, aber vielleicht lag das auch an Maila. An der danach folgenden Zollkontrolle mussten wir dann die Bananen von Maila abgeben. Auch für Kleinkinder wird hier also keine Ausnahme gemacht! Ja, das wissen wir jetzt fürs nächste Mal! Danach hatten wir noch einen Inlandflug nach Albuquerque. Auch hier ging eigentlich alles recht einfach. Den Koffer gibt man nach ein paar Metern bereits wieder ab und dann spazierten wir zum richtigen Gate, dort nochmals Sicherheitskontrolle und schon bald darauf ging es weiter. Maila war so müde, dass sie schon nach dem Start einschlief und erst wieder aufwachte, als wir bereits in Albuquerque gelandet waren. Einzig das Warten auf den Mietwagen dauerte eine gefühlte Ewigkeit. Aber dafür waren wir danach wirklich schnell an unserem neuen Zuhause auf Zeit angekommen. Für Maila war ein Reisebett organisiert worden und so ging es um acht Uhr morgens Schweizer Zeit ins Bett, nach zwanzig Stunden Reise.
Der Jetlag wird uns noch ein paar Tage beschäftigen, doch New Mexico hat uns mit viel Sonne und warmen Temperaturen empfangen. Die Wohnung ist schön, der ganzen Familie geht es gut, was will man mehr? Über unsere Erfahrungen und Abenteuer gibt's hier bald mehr zu lesen. Euch allen erstmal ein schönes Wochenende!

Sonntag, 31. August 2014

Wiedersehen

Bereits zwei Wochen bin ich nun schon in der Schweiz. Am Anfang war es ein bisschen hart. Der Wetterwechsel war schon recht krass. Doch so langsam bin ich aklimatisiert und muss nicht immer gleich eine warme Strickjacke anziehen. Klar, ich hätte auch lieber noch ein bisschen Sommerwetter, aber die letzten Tage war es ja ganz in Ordnung. Zudem habe ich diese Woche ganz viele liebe Menschen wieder getroffen und weiss nun, was ich im nächsten halben Jahr am meisten vermissen werde. Man kann überall auf der Welt leben, doch ohne Familie und Freunde ist es einfach nicht dasselbe. Umso schöner, dass ich meine Freundschaften in der Zeit bis unsere Reise weitergeht, nun intensiver pflegen kann.

Sonntag, 24. August 2014

Indien-Fazit

Schon zehn Tage sind wir nun in der Schweiz und irgendwie realisiere ich so langsam, dass ich nicht zurück nach Indien gehe. Zeit also, Fazit zu ziehen. In Gesprächen habe ich bemerkt, dass ich oft negativ über Indien gesprochen habe. So langsam frage ich mich, ob ich dem Land da ein bisschen Unrecht zufüge. Indien ist bunt, laut, staubig, schmutzig, heiss. Man kann sagen, eine Herausforderung. Es ist nicht einfach, aber wo ist es das schon? Klar, ich habe mich oft aufgeregt. Vor allem die Stellung der Frau ist für mich nicht einfach zu akzeptieren. Doch Indien bietet auch viel gutes. Lebensmittel sind günstig und gut. Man kann für wenig Geld richtig gut Essen gehen. Wir hatten den Luxus eines Fahrers und erst wer einmal einen hatte, kann nachfühlen wie es ist, keinen mehr zu haben. Klar, manchmal wäre ich lieber alleine unterwegs gewesen, doch es ist eigentlich auch ganz angenehm, wenn man sich nicht um den Weg, den Parkplatz und die Einkäufe kümmern muss. Das ganze habe ich so richtig realisiert, als ich das erste Mal mit Maila in der Schweiz einkaufen war. Einkäufe verstauen, Kind verstauen, Einkaufswagen zurück bringen, Ausfahrtticket suchen. Ach, da vermisse ich Indien schon ein bisschen...
In letzter Zeit wurde ich auch oft gefragt, ob ich den Schritt denn nochmals machen würde und da kann ich ohne zu überlegen sofort und voller Überzeugung JA sagen. Im Ausland zu leben öffnet den Horizont, verändert einem als Menschen. Es ist eine Erfahrung, die ich auf keinen Fall missen möchte. Es waren bestimmt nicht die einfachsten 20 Monate meines Lebens, doch es waren interessante, lehrreiche und auch schöne Momente, welche wir erleben durfen. Sind wir mal ehrlich, die Rückschläge, Enttäuschungen und den Ärger hätte ich wohl in jedem anderen Land auch erlebt. Einzig die Bürokratie scheint in Indien doch noch ein bisschen ausgefeilter zu sein, als in jedem anderen Land. Jetzt, da wir den Kampf überlebt haben, kann ich darüber aber nur noch schmunzeln. Und irgendwie ist es doch schön, dass man in Europa nicht für alles eine ID-Kopie benötigt.
Negativ anzumerken ist aber vor allem die Luftverschmutzung, die man regelrecht sehen und riechen kann. Da fragt man sich schon des öfteren, ob das wirklich gesund ist. Uns fiel in der Schweiz auch immer sofort auf, wie sauber die Luft ist. Man sieht hier nämlich die Blätter an den Bäumen, welche weit entfernt ist. Mann kann auch in die Weite noch die Details der Häuser erkennen, alles Dinge, welche in Indien schon verschwommen sind. Zudem ist da noch die Hitze, denn eigentlich haben wir die Indienzeit zu einen grossen Teil drinnen verbracht. In der Schweiz sind wir ständig draussen, gehen spazieren, geniessen das Wetter, speilen mit Maila, doch in Indien ist man hauptsächlich im Haus, wo es doch merklich kühler ist. Einzig die Abkühlung im Pool ist in Indien wieder ein Vorteil, wenn man dann so gute Freunde mit einem grossen Pool hat.
Ja, aber unsere Zukunft führt uns jetzt erst mal für ein halbes Jahr nach Amerika und so wird auch der Blog weiterhin bestehen, wenn vielleicht dann auch unter einem ein bisschen angepassten Namen. Da müsst ihr euch aber noch ein bisschen gedulden. Lorenz ist noch ein Monat in Indien, dann sind wir einen Monat in der Schweiz, bevor die Reise Ende Oktober nach New Mexico geht.
Von New Delhi nach New Mexico... irgendwie logisch, oder?

Donnerstag, 14. August 2014

Goodbye India...

Heute ist ein emotionaler Tag. Ich packe meine Koffer und werde Indien heute Nacht verlassen. Das Land, welches mir 20 Monate lang ein zu Hause war, mich oft an meine Grenzen gebracht aber auch meinen Horizont geöffnet und mir meine Tochter geschenkt hat. Nun brechen wir auf zu neuen Ufern, das Kapitel Indien wird geschlossen und ein neues geöffnet. Abschiede sind immer schwierig und wenn man seine sieben Sachen packt und ein Land verlässt, ist es wohl nie ganz einfach. Aber ich weiss, dass ich die Zeit in Indien nicht missen möchte. Hier haben wir viel gelernt und wurden zu einer kleinen Familie. Maila hat ihr erstes Lebensjahr hier verbracht undauch wenn es Momente gab, wo ich gerne direkt zum Flughafen gefahren wäre, so werde ich nun doch emotional. Die Verabschiedungen haben ja schon begonnen und es werden heute noch einige Goodbye's folgen. Mir bleibt nur zu sagen, Danke Indien, für 20 unglaubliche Monate, welche ich hier verbringen durfte. Ja, und man sieht sich immer zwei Mal!

Montag, 11. August 2014

Abschiedskuchen

Ja, da war es auch schon vorbei, unser letztes gemeinsames Wochenende in Indien. Die Zeit rast wirklich. Jetzt sind doch schon zwei Monate vergangen, seit wir erfahren haben, dass wir Indien verlassen werden. Natürlich freuen wir uns, zu neuen Ufern aufzubrechen. Aber es fällt uns auch schwer, unsere Freunde zurück zu lassen. Vor allem unsere deutschen Freunde hier im Quartier werden uns sehr fehlen. Maila und ich sehen sie jeden Tag und ich denke, auch Maila wird ihre beiden Spielkameraden vermissen. Zum Abschied waren wir deshalb gestern mit ihnen zum Brunch. Und sie haben uns netterweise mit einem Abschiedskuchen überrascht. Ich glaube, da werden im Lauf der Woche noch ein paar Tränchen kullern. Doch wir sind fest davon überzeugt, dass wir den Kontakt zu den Milkereits aufrecht erhalten werden und dass wir sie spätestens dann wiedersehen, wenn sie wieder am Nestlé Hauptsitz stationiert werden.


Freitag, 1. August 2014

Reparaturen und Umzugsvorbereitungen

Jetzt, da sie unsere Zeit dem Ende zuneigt, haben auch noch ein paar Sachen beschlossen, einfach nicht mehr zu funktionieren. Der ausgeliehene Babycook für Mailas Essen zum Beispiel, oder eine unserer Stützbatterien. Der Lebenszyklus von elektronischen Geräten scheint hier unter einem Jahr zu liegen. Mich macht das echt wütend. Es kann doch nicht sein, dass man Geräte für den Abfall prodziert?! Vor allem, da man hier ja eh nicht so genau weiss, was mit dem Abfall geschieht. Eine Kehrichtverbrennung gibt's ja nicht.
Auf alle Fälle hat nun auch noch die eine Sicherung beschlossen, nicht mehr zu funktionieren. Als wir dann den Elektriker kommen liessen, habe ich ihm durch unseren Fahrer alles erklären lassen. Er war dann aber fest davon überzeugt, dass es ganz bestimmt am Boiler liegen müsse. Auch mehrmaliges Erkären nütze nichts. Ich hatte ja zwei Männer gegen mich, die mir anscheinend nicht glaubten. Was tun? Ja, ich habe Lorenz angerufen und plötzlich glaubten sie, dass die Sicherung gewechselt werden müsse. Was Sir sagt, scheint halt die Wahrheit zu sein. Unser Fahrer konnte mir dann aber nicht sagen, wieso er es Lorenz glaubte und mir nicht. Ich weiss, ich sollte mich über solche Banalitäten nicht aufregen. Aber wenn man als Frau nicht ernst genommen wird, dann ist das nicht wirklich einfach. Aber in meinem Umfeld scheine ich eher alleine so dazustehen. Ich vermute mal, dass ich zu jung aussehe und mich die ganzen Arbeiter deshalb nicht wirklich ernst nehmen.
Ansonsten haben nun die letzten zwei Wochen für mich und Maila begonnen. Wenn die Kleine schläft und der Haushalt schon erledigt ist, bin ich daran, unsere Sachen zu ordnen. Was kommt mit, was wird verkauft, was wird verschenkt. Ist gar nicht so einfach und es ist doch unglaublich, wie viel man in ein einhalb Jahren so ansammelt. Die ersten Sachen habe ich auch schon verkauft. Aber es gibt noch viel zu tun... Euch einen schönen ersten August. Die Bratwürste habe ich schon mal aufgetaut. Heute gibt's nämlich auch in Indien einen echten Schweizer Znacht!

Mittwoch, 30. Juli 2014

Dilli Haat an Eid

Gestern war bei uns Feiertag, denn es wurde das Fest zum Ende des Ramadan gefeiert, Eid. Für uns bedeutete das einen zusätzlichen freien Tag, an welchem wir vorhatten, nach Delhi zu Dilli Haat zu fahren. Um zehn Uhr machten wir uns dann auf den Weg und bevor wir auf den Highway fahren konnten, begegneten wir unzähligen muslimischen Männern, welche wohl gerade aus der Moschee kamen. So viele auf einen Schlag haben wir wohl noch nie gesehen. In grossen Gruppen, wohl zwischen 10 und 15 Männern, quetschten sie sich auf Tuktuks. Andere gingen zu Fuss nach Hause oder an eine Feierlichkeit. Leider gelang es mir nicht, ein so vollbepacktes Tuktuk zu fotografieren, deshalb gibt es nur ein paar andere Bilder.





Unser Ziel war aber wie gesagt Dilli Haat. Das ist ein Markt, an welchem indisches Handwerk verkauft wird. Unser Fahrer meinte auf der Fahrt, dass es vier solche Märkte gebe, er fahre uns zum nächsten. Als wir dann aber an Nehru Place vorbei fuhren und dann am Lotus Tempel, dachte ich das erste Mal, dass das irgendwie nicht stimmen könnte. Der Markt war doch nicht so weit entfernt. Er hielt dann an einem Hinterhof an, von wo es in eine Fabrikhalle ging. Die war mit Delhi Haat angeschrieben. Ein kleiner, aber feiner Unterschied. Es war denn auch nicht das, war wir gesucht hatten und nach einem kurzen Rundgang, suchte ich im Internet nach der korrekten Adresse. Hier übrigens der Parkplatz, sehr nett, nicht?


Beim zweiten Anlauf kamen wir dann da an, wo wir hinwollten. Es handelt sich um einen Freiluft-Markt. Dort werden typische indische Produkte angeboten. Viel Handwerk, aber auch Bekleidung, Stoffe, Bilder, Schals. Alles, was man sich als Souvenir so vorstellt. Der Hauptgrund, wieso wir hier hinfuhren, waren aber Knäufe aus Keramik. Diese kann man zum Beispiel bei einer Kommode anstatt der Original-Knäufe montieren. Es gibt dann dem Möbel einen ganz anderen Touch und sieht ein bisschen indisch aus. Ich hatte das bei unseren Nachbarn gesehen und fand, dass das einen einfache aber schöne Erinnerung an unsere Zeit hier sein würde. Wir hatten auch Glück und es hatte zwei Verkäufer, welche diese Knäufe anboten. Während wir beim einen extrem handeln mussten, wir drückten ihn von 150 INR pro Stück auf 80 INR, bot uns der zweite die Knäufe gleich für 60 INR an...  Alles in allem war es wirklich mal ein schöner Markt, die Preise einigermassen in Ordnung, man konnte gut handeln und wirklich schöne Sachen kaufen. Nur war es natürlich viel zu heiss, oder besser gesagt einfach zu schwül. Ich hätte ja noch viel mehr Zeit da verbracht, aber wenn man seinen Mann und seine Tochter durchgeschwitzt sieht, dann sollte man wohl doch besser wieder nach Hause fahren.

Donnerstag, 24. Juli 2014

Die Holzkiste geht auf Reisen

Vor einiger Zeit wurden ja zwei Holzkisten zu uns geliefert und im Basement verstaut. Nun musste dieses Material wieder nach Delhi. Da die grosse Holzkiste nicht sehr stabil war, hat die Firma in einen Container investiert. Lorenz warnte mich schon am Mittwoch und Donnerstag vor, dass der Container geliefert werde. Am Freitag hiess es dann, dass er am morgen käme. Nach dem Mittagessen ging ich dann noch kurz einkaufen und als wir zurück kamen, stand der dicke Mann vor dem Gate. Es war derselbe, der schon beim abladen geholfen hatte. Maila auf dem Arm gab ich dann Anweisungen, alles rein, schön stabil verstauen und die leere Holzkiste bitte auch mitnehmen. Wieder waren etwa sechs Arbeiter da. Erstmal mussten aber noch die Schlüssel für den Keller gesucht werden. Nicht ganz einfach, denn eigentlich hat jede unserer Türen, ob Balkon oder Zimmer, einen Schlüssel. Danach luden die Herren dann alles wieder ein. Maila schlief inzwischen und ich wunderte mich, wo denn der Kran für die volle Holzkiste auf dem Parkplatz bliebe. Aber Pustekuchen! Die hatten wohl gedacht, dass sie sich das Geld sparen könnten und die dünnen Männer mussten nun die Holzkiste von Hand in den Container laden. Dieser stand aber nicht einfach ebenerdig, sondern war noch immer auf dem Lastwagen. Denn danach würde dieser nämlich noch nach Delhi fahren. Wie so oft in Indien gab es natürlich einige schmunzel-Momente. So arbeiteten alle dünnen Männer, während diese mit grossem, mittleren und kleinem Bauch danebenstanden. Obwhol es für indische Verhältnisse eigentlich noch human war. Normalerweise stehen nämlich meist mehr Personen daneben als am Arbeiten sind.


Beim raufhiefen halfen dann auch die Schmerbäuchigen Inder mit und so wurde die Kiste im Endeffekt lautstark im Container verstaut.




In der Zwischenzeit hatte ich noch ein paar Details mit Lorenz per Telefon geklärt. Zum einen musste ich die Container-Nummer kontrollieren, denn es hätte ja sein können, dass es ein anderer gewesen wäre. Zudem musste ich das Verschliesen beaufsichtigen. Der Container wurde nämlich verschlossen und die Schlüssel musste ich erhalten. Natürlich gab es dann noch eine grosse Diskussion. Denn der Fahrer wollte einen Schlüssel haben. Es kann nämlich sein, dass er während der Nacht kontrolliert wird und dann müsste er den Container öffen. Der Aufseher der Arbeiter bot dann an, dass einer seiner Mitarbeiter mitgehe, denn dem Fahrer alleine durfte ich ja keinen Schlüssel geben. Als ich aber sagte, dass sie dann die volle Verantwortung tragen müssten und richtig Ärger bekämen, wenn etwas fehle, war es plötzlich in Ordnung, dass ich alle drei Schlüssel erhielt.
Nach einer guten Stunde war der Spuk dann vorbei, alle weg und Maila wieder wach.
Der LKW mit dem Container stand dann aber noch die halbe Nacht vor Tatvam. Denn er benötigte noch eine Fahrerlaubnis von der Firma, wo er hinfahren musste. Indische Bürokratie...

Montag, 14. Juli 2014

Noch ein Monat...

Unsere Zeit in Amazing India neigt sich langsam dem Ende zu. Während Lorenz noch bis Mitte oder Ende September hier sein wird, werden Maila und ich nur noch einen Monat in Indien verbringen. Die Reise in die Schweiz Mitte August war schon lange geplant und wird nun nicht mehr verschoben. So bleibt uns also noch ein Monat. Unsere Zeit hier ist nun schneller als geplant zu Ende. Zum einen fällt uns der Abschied schwer, denn wir haben hier doch auch einige Freundschaften geschlossen. Zum anderen sind wir froh, dass die Indien-Zeit zu Ende geht. Hier ist doch alles immer anstrengender als in der Schweiz. Der letzte Monat wird denn auch ziemlich schnell vergehen, da noch einiges zu erledigen ist. Die ersten Sachen müssen verkauft werden, Entscheidungen gefällt werdne, was wir behalten möchten, dann den Umzug organisieren und für Lorenz natürlich die Übergabe an seine beiden Nachfolger. Diese wurden schneller als erwartet gefunden und so ist auch unsere Zeit dementsprechend schneller zu Ende. Was danach kommt ist noch offen. Vermutlich ein bisschen Ferien, bevor wir uns in ein neues Abenteuer stürzen oder die schöne Schweiz geniessen werden. 

Dienstag, 8. Juli 2014

Ein Besuch in Sadar Bazar

Im August sind wir an eine Hochzeit eingeladen und verrückt wie ich bin, plane ich, das Kleid selber zu nähen. Einen schönen Seidenstoff habe ich dafür auch schon gekauft. Da ich aber kein Ufo produzieren möchte, will ich den ausgewählten Schnitt zuerst probe schneidern. Aber... ich habe keinen passenden Stoff dafür. Nun ist es so, dass man in Indien wirklich günstige Stoffe bekommt, jedoch sind wir dafür bisher immmer nach Delhi gefahren. Ein weg eine gute Stunde. Beim derzeitigen Wetter von doch immer noch 40 Grad kein Spass. Es muss hier doch auch Stoffgeschäfte geben dachten wir und haben also unseren Fahrer gefragt. Der meinte, na klar, in Sadar Bazar in Old Gurgaon! Aber da gefällt es Madam vermutlich nicht. Frechheit, oder? Dem habe ich natürlich gerade das Gegenteil bewiesen und so fuhren wir am Samstag morgen nach Old Gurgaon. Da ist Indien noch so, wie man es sich vorstellt. Die Geschäfte liegen direkt an der Strasse und haben etwa die Grösse eines begehbaren Kleiderschranks. Wir wurden eigentlich schon im ersten Laden fündig und gingen nur noch in ein paar andere, da es doch recht lustig war. Wie so oft waren wir die einzigen Weissen. Da frage ich mich manchmal schon, wo den die anderen Expats alle so sind. Gehen die nur in Malls? Na ja, uns hat's Spass gemacht und wir haben sogar noch ein Fahrrad gesehen. Ein Kollege von Lorenz möchte nämlich gerne ein typisch indisches Fahrrad haben und das sind wir nun am organisieren. Gemäss dem Office Boy solls in Sadar Bazar bei der Post Office ein Geschäft haben, wo die verkauft werden. Also geht's wohl bald nochmals dahin. Und irgendwie würde ich doch gerne noch so einen Herrenschneider ausprobieren... Und war lernt man daraus? Es ist viel spannender an solche Orte zu gehen als nur in Malls. 

Donnerstag, 3. Juli 2014

Hallo Monsun!

Ja, kaum beklagt man sich, wird man eines Besseren belehrt! Gestern begann er also, der Monsun. Das bedeutet, dass es etwas kühler, dafür aber schwüler geworden ist. Und ich merkte auch gleich, was mir am Monsun nicht so gut gefällt. Erstens ist man immer so schwitzig und es wird total schwierig Wäsche zu trocknen. Draussen wird's ja automatisch wieder nass und drinnen wirds dann einfach noch ein bisschen feuchter. Im Gegensatz zum letzten Jahr halten sich die Regenfälle bisher aber noch in Grenzen. Heute war ich trotz Regen in der Spielgruppe. Letztes Jahr gab es also Tage, da blieben wir lieber gleich zu Hause. Es kann nämlich sein, dass man drei bis vier mal länger halt als normal, wenn es regnet. Sehr lustig auch zu beobachten, welche Strassen den Monsun überleben. Die Bauqualität lässt ja doch ein wenig zu wünschen übrig und so kann es gut sein, dass eine Strasse nach einem Regenfall schon wieder unzählige Löcher hat. Obwohl, die Strassen sind ja nicht mal direkt nach der Fertigstellung wirklich eben. Na ja, wir nehmen es gelassen, wird ja unser letzter Monsun hier in Indien sein. Euch noch einen guten Wochenendspurt. 

Dienstag, 1. Juli 2014

Monsun, wo bist du?

Vor einem Jahr legten wir uns einen running gag zu. Am morgen schauten wir jeweils aus dem Fenster und meinten, ach, heute scheint mal wieder die Sonne! Dieses Jahr passt das jedoch nicht mehr. Meist ist es dunstig, blauen Himmel siehtman nur selten einmal. Über die Luftwerte verlier ich kein Wort, denn die sind seit dem Winter nur minim besser geworden. Zur Zeit ist es immer noch heiss, aber zunehmend drückend. Da der Monsun im Süden noch nicht so richtig begonnen hat, müssen wir uns hier im Norden wohl noch ein bisschen gedulden. Es scheint zwar so, wie wenn es bald regnen würde, doch das geht doch schon eine gute Woche so. Wenigstens haben wir uns von den über 40 Grad verabschiedet. Wenn es so heiss ist, kann man nämlich kaum noch was machen, was nicht drinnen stattfindet. Manchmal frage ich mich schon, wie die unzähligen Leute das empfinden, welche draussen auf der Strasse leben. Delhi ist ja nicht gerade für ein gutes Klima bekannt. Im Winter empfindlich kalt und im Sommer extrem heiss trifft es ja schon eher. Da sind wir doch einmal mehr sehr privilegiert. Wir können uns die Heizung für den Winter leisten und die Klimaanlage für den Sommer. Obwohl ich noch sagen kann, das wir zu den Personen gehören, welche die Klimaanlage nur begrenzt und mässig einsetzten. Vor allem im Schlafzimmer und im Wohnzimmer wird gekühlt und das auch nur auf circa 30 Grad. Das tönt für Schweizer jetzt vielleicht nach extremer Hitze, aber wenn es draussen 40 Grad hat, ist das immerhin zehn Grad Unterschied, die man doch gut merkt und trotzdem ist es nicht so extrem, dass man gleich eine Jacke anziehen kann. Irgendwie ist es mit der Kühlung ja dasselbe, wie mit der Heizung. Anstatt im Winter im T-Shirt dazusitzen, kann man ja auch die Heizung reduzieren.

Mittwoch, 25. Juni 2014

Holzbox zum zweiten

Nachdem die Firma Geobrugg eine Holzkiste mit Material auf unserem Parkplatz lagert, wollte die Firma Brugg wie es scheint nachziehen. Nein, so war es natürlich nicht, aber es ist wirklich so, dass Mitte Mai nochmals eine Holzkiste zu uns geliefert wurde. Von den Massen her ist diese aber massiv grösser. Deshalb konnte sie auch nicht von Hand abgeladen werden, sondern es musste ein Kran kommen. So viel Action an einem Samstag! Unglaulich! Die Herren musste noch eine Zeit lang auf uns warten, da wir noch beim Einkaufen waren. Die Lieferung bestand aus zwei Kisten, einmal eine Kleine, die auf dem Parkplatz gestellt wurde und eine zweite, grosse. Diese mussten die etwa acht Männer ausladen und den Inhalt zu uns in die Angstellten-Zimmer runter tragen.



Die grosse Holzkiste war denn auch ein paar Tage nach der Aktion noch immer eine grosse Attraktion. Einene Tag später konnte ich nämlich den Bügel-Mann beobachten, wie er auf seinem Motorrad sass, den Kopf aufgstützt und mit träumerischen Blick zur Holzkiste rüber blickend. Auch zwei unserer Nachbarn meinten, dass sie die Kiste gerne nehmen würden. Holz ist nämlich hier ein teueres Material. Da das Installations-Material jedoch auch wieder weg muss, benötigen wir die Kiste noch. Damit sie den Rasen auch nicht beschädigt, wurde sie während unserer Ferien auch noch auf den Parkplatz gestellt. Das Auto hat jetzt juste noch Platz.

Nichts los...

Ja, hier auf dem Blog läuft in der letzten Zeit nicht wirklich was. Der Grund ist schnell erklärt. Aufgrund der Sommerhitze liegt das Leben hier praktisch still. Draussen kann man sich bei 40 Grad kaum aufhalten, selbst am späten Nachmittag und Abend ist es noch zu heiss, um auch nur einen Spaziergang zu machen. Dementsprechend verbringen wir unsere Tage drinnen. Ansonsten läuft alles den gewohnten Lauf. Nichts neues. Immer dieselben Problemchen wie unpünktliche Pool-Cleaner, die Maid, die an die Details erinnert werden muss, Läden in denen plötzlich Lebensmittel nicht mehr erhältlich sind. Nach fast ein einhalb Jahren nimmt man es zwar ein bisschen gelassenener, doch eins ist sicher, an gewisse Dinge will und kann ich mich einfach nicht gewöhnen.
Eine Geschichte gibt es noch zu erzählen, mehr dazu aber später.

Mittwoch, 11. Juni 2014

Backofen Neu Delhi

Nach mehr als zwei wunderbaren Wochen in der Schweiz hiess es gestern Abschied nehmen. Mit Wehmut stiegen wir ins Flugzeug in Richtung Delhi. Wenn man im Ausland lebt wird einem einmal mehr klar, wie wunder, wunderschön die Schweiz ist. Die letzten Wochen haben wir vor allem die gute Luft, die Sonne, die wunderbare Natur und natürlich unsere Familen genossen. Zum einen ist es natürlich super, im Mai/ Juni in der Schweiz zu sein, wenn alles blüht und gedeiht und das Wetter so gut mitspielt wie an Pfingsten. Aber zum anderen muss man dann halt auch all das hinter sich lassen. Delhi hat uns mit gemässigten 36 Grad empfangen. Muss ich noch erwähnen, dass wir um Mitternacht gelanded sind? Unser Haus fühlte sich an, wie ein Backofen. Selbst die sofort eingestellte Klimaanlage brauchte eine Stunde, um sichtlich zu kühlen. Selbst das Bett ist aufgeheizt und dementsprechend lange dauert es, bis man einschlafen kann. Gemäss Zeitungsberichten war es am Sonntag in Delhi so heiss, wie in den letzten 50 Jahrne nicht mehr. So ganz glauben kann ich das nicht, denn es wird eigentlich jeden Sommer an der 50 Grad Marke gekratzt. Auffallend war gestern vor allem, dass es keine Leute auf der Strasse hatte. Alle, die schon mal in Indien waren wissen, dass es eigentlich immer ein paar Leute, wenn nicht sogar recht viele auf der Strasse hat. Egal zu welcher Uhrzeit. Gestern war es aber fast ausgestorben. Vermutlich ist es nun wirklich für alle einfach zu heiss. Der Monsun wird wie letztes Jahr für den 1. Juli erwartet. Bis dahin kühlen wir wacker weiter und ich gehe jetzt mal auspacken und warte auf meine Putzfrau. Denn in der letzten Woche gab es noch einen schlimmes Gewitter, dass selbst riesige Bäume entwurzelt hat. Da unsere Fenster ja nicht gerade luftdicht sind, kann man jetzt auf allen Oberflächen schreiben, die Böden sind sandig und dei Füsse dementsprechend sofort schmutzig. Aber das gehört nun mal dazu, wenn man nach Indien zurück kehrt. Unser Abenteuer geht jetzt ja dem Ende zu und dementsprechend können wir diese Fakten getrost hinnehmen und das Positive sehen. Euch allen noch einen gute Restwoche!

Donnerstag, 8. Mai 2014

Arbeitsteilung auf indisch

Es ist schon eine Weile her, als sie die folgende Szene hier abgespielt hat. Sie ist meiner Meinung nach in vieler Hinsicht ein typisches Bild von Indien.
Beim Haus vis à vis wurden irgendwelche Geräte geliefert und der Karton draussen deponiert. Der normale Abfall wird bei uns täglich durch Müllmänner abgeholt. Grosse Stücke wie Karton, nehmen sie aber nicht immer mit. In diesem Fall kam also eine Frau zusammen mit einem der Sicherheitsleute. Sie organisierte irgendwoher eine Schnur, band den Karton zusammen und transportierte ihn ab. Wie in Indien üblich auf dem Kopf.
Was ist nun typisch an dieser Szene? Erstmal, ist es die Frau, welche die schwere Last trägt. Das ist in Indien recht typisch. Auf Baustellen sind zum Beispiel immer Frauen dafür verantwortlich, dass Zement, Ziegelsteine oder andere Materialen an den richtigen Ort transportiert werden. Die Männer helfen meist nur, die Last auf die Behälter zu hieven. Den Weg übernehmen dann die Frauen. Zum zweiten zeigt die Szene auch auf, dass es halt trotz Abschaffung des Kastensystems nicht möglich ist, dass jemand eine ihm unwürdige Arbeit verrichtet. Der Sicherheitsmann half der Frau nämlich nicht, die Kartons zu ordnen. Erst beim Stapeln auf dem Kopf half er kurz mit. So ist es oft. Es gibt Leute, die Gras mähen und andere, welche das Gras zusammenwischen und abtransportieren. Das muss dann natürlich noch von ein paar anderen kontroliert werden. Für mich immer wieder speziell und eine total fremde Welt.