Montag, 28. Oktober 2013

Finally!

Seit fast zwei Wochen warten wir nun schon auf das Visa für Maila. Ohne dieses kann sie Indien nicht verlassen. Leider waren noch einige Feiertage auf den Behörden, was uns natürlich nicht darauf hoffen liess, dass das Warten bald ein Ende hat. Trotzdem sandten wir unseren Fahrer jeden Tag auf die Ausländerbehörde, um den Status unseres Antrags abzuklären. Heute kam dann plötzlich der Anruf, dass sie uns eine Ausreisebewilligung für Maila ausstellen würden. Das Visa müssten wir dann einfach in der Schweiz beantragen. Der Fahrer fuhr also ins Büro, um Lorenz abzuholen. Und siehe da, mit den Flugbestätigungen bekamen wir für umgerechnet hundert Franken einen Stempel in Mailas Pass sowie eine Bestätigung, dass sie ausreisen darf. Nun heisst es packen! Unser Flug geht diese Nacht. An morgen früh sind wir dann in der Schweiz... Wir können es irgendwie noch gar nicht glauben. Eigentlich hatten wir uns schon darauf eingestellt, dass wir erst zu Weihnachten zurück kommen. Wenigstens haben wir nun auch eine gute Ausrede, wieso unser Haus nicht Diwali-mässig beleuchtet ist... Das grosse Fest ist ja diesen Sonntag. Und da es ja auch das Lichterfest genannt wird, haben die Nachbarn begonnen, ihre Häuser mit Lichterketten zu schmücken. Es erinnert uns ein bisschen an die Vorweihnachtszeit in der Schweiz. Nur sind die Lichterketten hier einfach bunter und es fehlen die Nikoläuse und Rentiere...

Dienstag, 22. Oktober 2013

Tatvam Diwali Mela

Diwali, das Lichterfest steht vor der Tür. Eigentlich ist es erst am 3. November soweit, doch wie bei Weihnachten sind jetzt schon alle Supermärkte voll mit den typischen Diwali-Geschenken wie Körben mit Trockenfrüchten und Nüssen. Das Fest ist von der Bedeutung her mit Weihnachten zu vergleichen, findet jedoch jedes Jahr an einem anderen Tag statt, der sich nach dem indischen Kalender und dem Mond richtet. Typisch für Diwali sind Ölkerzen, welche aufgestellt werden. Heutzutage werden zudem auch viele Häuser beleuchtet. Des weiteren ist es Tradition, an Diwali Feuerwerk steigen zu lassen. Man sagt, dass man Indien in der Diwali-Nacht vom Weltall her als völlig beleuchtet sehe. Zudem sei in dieser Nacht nicht an Schlaf zu denken, da überall gefeiert werde.
Vor Diwali gibt es unzählige Möglichkeiten, Geschenke einzukaufen, denn es ist zudem Tradition viele Geschenke zu machen. Zum Beispiel bekommen gewisse Mitarbeiter anstatt eines 13. Monatslohn ein Diwali-Geschenk in Form von Geld.
Viele der Condomniums organisieren im Vorfeld von Diwali sogenannt Melas, vergleichbar mit unseren Weihnachtsmärkten. Auch bei uns gab es eine solche Mela. In einem Block wurden Stände aufgestellt, am abend fand zudem eine Talentshow der Anwohner sowie ein Essen statt. Zusammen mit unseren Nachbarn Birgit und Jochen wollten wir also an den Markt gehen. Typisch indisch war um 15.30 Uhr noch nicht alles aufgebaut, obwohl der Beginn eigentlich um 15 Uhr sein sollte. Leider war das Angebot auch nicht so, dass man viel Geld ausgeben konnte. Wir sassen dann halt ein bisschen da, liessen die Kinder spielen, assen Kekse (für Charity) und redeten. Die Beiträge am abend waren zum Teil nicht schlecht, aber leider war es doch recht laut, auch dies typisch indisch. Das Essen sollte es um 21 Uhr geben, aber auch hier gab es eine gute halbe Stunde Verspätung, zum Glück hatten wir um 18 Uhr noch was gegessen. Wie immer lernt man an solchen Anlässen wieder neue Leute kennen, vor allem wenn man ein Baby dabei hat.
Das Essen würden wir nächstes Jahr vermutlich ausfallen lassen, da es für uns zu spät war, doch der Anlass war grundsätzlich gelungen.
Hier noch ein paar Eindrücke:

Die Küche... und nein, wir hatten danach keine Magenprobleme.



Freitag, 18. Oktober 2013

Neulich auf der Sohna Road

Was macht man, wenn der Bus steckenbleibt? Genau, alle steigen aus, machen sich erstmals ein Bild und dann wird das Problem gelöst. Neulich konnten wir genau eine solche Szene auf der Sohna Road beobachten. Der Bus war halb schräg in der Strasse abgestellt und blockierte somit die Hälfte der Strasse. Etwa die Hälfte der Personen standen rum und beobachteten, was geschah (völlig normal in Indien). Die andere Hälfte (vermutlich mehrheitlich Passagiere) versuchte den Bus von der Abschrankung weg zu bugsieren. Irgendwie haben sie es auch geschafft, denn als wir zurück kamen war der Bus weg...


Ach ja, und obwohl die Ampel rot anzeigte sind wir gefahren... man nimmt das hier nicht so genau.

Mittwoch, 9. Oktober 2013

Behördengänge Teil zwei - Schweizer Botschaft

Nach den vergangenen Ereignissen stellt sich die Frage, ob sich die Behörden in einem Land immer angleichen. Sprich, ist die Schweizer Botschaft in Indien eher indisch als schweizerisch?
Nach endlosen zwei Wochen kritischer und genauester Überprüfung wurde Mailas Geburtszertifikat in die Schweiz zur Eintragung gesandt. Letzte Woche kam dann das Mail, dass sie "endlich" eingetragen worden sei. Also fuhren wir am Freitag morgen frohen Mutes nach Delhi zur Botschaft, um ihren Pass zu benatragen. Natürlich erst, nachdem ich am Donnerstag den Online-Antrag ausgefüllt hatte. Es gibt ja nur noch die biometrischen Pässe, wo das Foto direkt in einem Automaten gemacht wird. Für Babys gibts eine Schale, wo man sie hinlegen kann, die Kamera ist dann im Dach der Anlage. Nach ein paar Anläufen hatten wir ein Foto. Danach mussten beide Eltern unterschreiben. Nach der Bezahlung fuhren wir dann wieder zurück nach Gurgaon. Positiv gestimmt begann das Wochende und ich muss zugeben, ich freute mich schon auf den Aufenthalt in der Schweiz. Und so kam es wie es kommen musste... Am Montag erhielten wir Bescheid, dass das Foto nicht angenommen worden sei, der Kopf sei zu wenig frontal drauf. Entgegen der Aussage der Boschaftsangestellten sind die Kinderpässe eben doch fünf Jahre gültig und deshalb müssen sie dieses Kriterium erfüllen. Obwohl, sind wir mal ehrlich, bereits in drei Monaten wird sie ja schon anders aussehen. Sei es so, am Dienstag fuhren wir also wieder nach Delhi. Diesmal waren sie besonders gut vorbereitet. An der Decke des Automaten hatte sie Stofftiere befestigt, damit Maila schön nach oben schaut. Tja, leider sieht sie noch nicht so weit. Unzählige Fotos später hatten wir dann ein Foto, welches den Kriterien entsprach. Also wieder unterschreiben und dann zurück. Tja, das war es leider noch nicht, diesmal bemängelte man in Bern das Foto sei zu neblig. Himmel! Die Maschine wurde vermutlich schon so lange nicht mehr gebraucht, dass das Fenster vor der Kamera staubig war und deshalb das Foto nicht ganz deutlich wurde. Auf alle Fälle wurde das gestern repariert und wir fuhren heute morgen ganz nach dem Motto "und täglich grüsst das Murmeltier" wieder nach Delhi. Wie Popstars durften wir dann an den ganzen Indern, welche ein Visa für die Schweiz beantragten, vorbei direkt zum Automaten. Unser Glück lässt uns in lezter Zeit recht im Stich und so dauerte es über eine Stunde, bis wir ein Foto hatten. Na ja, eigentlich gab es vorher schon ein paar gute Aufnahmen, doch diesmal streikte der Computer und die Fotos wurden nicht gespeichert. Also wurde das ganze System runter gefahren und dann nochmals von vorne begonnen. Am Schluss warteten wir noch 15 Minuten auf die Bestätigung der Schweiz, dass diesmal alles in Ordnung sei. So Gott will ist der Pass dann am Montag endlich bei uns, ganz nach dem Motto "die Hoffnung stirbt zuletzt".
Fazit? Den zweiten Besuch haben wir wohl der Unwissenheit der Botschaftsangestellten zu verdanken. Eigentlich sollte sie ja die Anforderungen an Passfotos kennen. Der dritte Besuch ist einem bünzligen Angestellten in Bern sowie der Technik zu verdanken. Meine Nerven kann ich nur sagen...

Dienstag, 1. Oktober 2013

Online Shopping

Ich gebe zu, ich war schon immer ein Fan von Online Shopping. Einfach durchschauen, wenn man Zeit hat, dann bestellen und zu Hause anprobieren. Kein Stress in lauten Läden mit schlechter Beleuchtung und überfüllten Kabinen...
Der Zufall will es, dass man sich in Indien fast alles nach Hause liefern lassen kann. In Lebensmittelgeschäften kann man anrufen und der Einkauf wird dann geliefert. Ich stelle es mir nur schwierig vor denen zu sagen, was ich will.  Das ist mir dann schon zu kompliziert. Deshalb bevorzuge ich Online-Stores. Für meine Handarbeitsartikel habe ich einen guten Online-Store gefunden, wo ich Garn und Nähzubehör bestellen kann. Einzig für die Stoffe muss ich mich noch ins Gewühl von Nehru Place stürzen. Auch unseren Staubsauger haben wir übrigens im Internet bestellt. Denn ein weiterer Vorteil ist, dass man dort gleich sieht, ob das Produkt auch erhältlich ist. "No stock", ist nämlich eines der Lieblingswörter der Verkäufer. Auf alle Fälle bin ich hier noch immer ein Fan von Online-Shopping. Einer der Läden schafft es sogar, innerhalb von 24 Stunden zu liefern. Da war ich schon recht baff. Gestern wurde mir auch etwas geliefert. Das Paket habe ich dann schnell ausgepackt und wollte die zwei Sachen anschauen. Ok, war alles da, nur wieso hatten sie die Sicherheits-Badgets dran gelassen? Beim ersten Artikel kein Problem, denn da war es an der Etikette und konnte einfach entfernt werden, beim zweiten Artikel war es jedoch nicht so einfach, da der Badge im Nacken festgemacht war. Ihr wisst schon, diese Sicherheits-Dinger, welche Alarm geben, wenn sie nicht entfernt werden... Also übten wir am Mittag halt ein bisschen Ladendiebstahl. Mit einem Sackmesser (zum Glück sind wir Schweizer!) lassen die sich also gut entfernen, braucht nur ein wenig Übung. Und einmal mehr haben wir etwas erlebt, dass es in der Schweiz vermutlich nicht geben würde. Amazing India...

Termiten?...

Kaum zurück aus Tikli Bottom fiel uns mal wieder auf, dass an zwei Stellen wieder eine Art Tunnel von irgendwelchen Viechern produziert worden war. Erst hatten wir nur etwa fünf Zentimeter beim Absatz vom Esszimmer zum Wohnzimmer, diesmal waren es etwa zehn Zentimeter bei der Treppenstufe zur Terrasse raus sowie unter der Treppe. Also hohlte Lorenz seinen geliebten Kärcher und begann mit Saugen. Damit er gut dazu kam, wollte ich die Sachen unter der Treppe wegräumen und siehe da, noch viel mehr dieser Gänge! Eklig! Vor ein paar Monaten hatte ich einen Hochsitz aus Holz gekauft und diesen nach dem Umzug praktisch unter der Treppe verstaut. Nun war er voll von diesen braunen Überresten. Es musste also was sein, dass gerne Holz hat... Während Lorenz die Überreste einsaugte, duschte ich den Stuhl draussen ab und da kam das ganzel Übel zum Vorschein: da hatten sich Termiten (?) am Stuhl gütlich getan. An mehreren Stellen war das Holz angefressen worden. War aber auch nett, dass ich Ihnen Holz hingestellt hatte, ist ja, wie wenn man ein Haustier fütter, oder? Auf alle Fälle schafften es die Viecher, über Nacht wieder einen halben Meter Tunnels zu bauen. Also wieder staubsaugen und wegputzen. Nun scheint es, dass ja die Futterquelle weg ist und die Termiten somit auch weg gehen sollten. Falles es bis Mitte Woche nicht so sein sollte, werden wir wohl oder übel die Pest Control ins Haus holen müssen. Möge dieser Kelch an mir vorbei gehen...
Denn an Handwerkern mangelt es mal wieder nicht... Bereits beim Einzug meinte Lorenz, dass die Pumpe im Pool defekt sei, denn sie machte einen Höllenlärm. Man beschwichtigte ihn dann, die sei neu, einfach halt mit Roststellen, wie alles neue in Indien... Am Samstag abend kam dann der Poolreiniger in Begleitung, die Pumpe sei defekt. Ach nein? Heute wurde sie dann ausgebaut und nun sind mal wieder zwei Herren dabei, die Pumpe wieder einzubauen. Auch diese ist rostig, also bestimmt auch nicht neu. Hoffen wir mal, dass der Lärm sich diesmal aber in Grenzen hält...
Ach und da war noch der Boiler in der Küche... seit gestern tropft er. Also gibt's kein warmes Wasser und wir erwarten heute abend den Besuch unseres zuverlässigen Helfers Narinder...
Ihr merkt, es wird nicht langweilig. Denn irgendwas geht hier einfach immer kaputt.