Donnerstag, 31. Januar 2013

auf zur Schweizer Botschaft

Was mag der Schweizer überhaupt nicht? Unpünktlichkeit! Und für was sind Inder bekannt? Unpünktlichkeit...
Heute morgen mussten wir zur Schweizer Botschaft nach Delhi um dort ein Empfehlungsschreiben für die chinesische Botschaft abzuholen und uns gleichzeitig anzumelden. Leider war unser normaler Fahrer anderweitig beschäftigt, also kam ein Kollege... 8.30 Uhr war abgemacht, da der Verkehr dann besser ist und die Botschaft dann auch schon aufmacht. Nach drei Telefonanrufen fuhr er dann kurz vor neuen Uhr vor... ich war bester Laune, so kamen wir natürlich schön in den Morgenverkehr... na ja.. auf nach Delhi... ob er den Weg kenne? Ja, klar. Also wir dann vor der Botschaftsgegend waren, machte er plötzlich einen Anruf und fragte nach dem Weg... so viel Hindi verstehen wir dann halt schon noch... Wie immer war der Weg eben nicht so klar... da die diplomatische Gegend jedoch gut angeschrieben ist und ich seit neuestem eine Karte von Delhi und Umgebung besitzte, war es im Endeffekt ich, der ihm sagte, wo er hinfahren sollte. Dass er dann bereits bei der Schwedischen Botschaft halten wollte, lasse ich mal unkommentiert... zwei Häuser weiter waren wir dann am Ziel... Die Schweizer Botschaft!
Ok, ich hatte es mir ein bisschen schöner vorgestellt... vor allem freundlicher. Man kann also nicht einfach seinen Pass vorweisen und wird dann mit einem freundlichen "Grüezi" begrüsst. Nein. Erstmal muss man dem Pförtner sagen, was man denn genau will. Skepsis pur! Danach schön in die Liste eintragen, Passnummer, Zeit, Unterschrift... Ob wir denn ein Sackmesser besitzen würden, fragte uns der Pförtner noch... Ähm... sicher! Bekommt man mit der Geburt? Aber wir hätten jetzt keines da... Ok, meinte er, gab uns zwei Batches und sein Kollege begleitete uns zum Sekretariat. Auch dort noch immer keine Schweizer Person, sondern ein indischer Beamter. Ich weiss nicht, in meiner Vorstellung sollte einem die Botschaft ein Heimatgefühl vermitteln. Vielleicht nicht gerade mit Rivella und Ovo, aber doch mit einem Bonjour oder Grüezi... Da wir uns zur Zeit noch nicht bei der Gemeinde abgemeldet haben, konnten wir uns auch noch nicht anmelden... Der Homepage vom EDA sei Dank, war das also vergebens. Lorenz hat jedoch seinen Brief erhalten, mit welchem er nun sein China-Visum für den März beantragen kann. Nach einer guten halben Stunde waren wir dann fertig und es ging weiter... da es in Indien immer kritisch ist, von Flughäfen oder Polizei Fotos zu machen, sind die Fotos von der Botschaft etwas schräg geraten... Lorenz hat das aber für verdeckt super hinbekommen!




Nach dem Botschaftsbesuch fuhren wir einmal mehr in unser Liebligs-Möbelgeschäft... Unser Besuch kann nun also kommen... Bett und Matratze sind bestellt, ebenso der Bettbezug, was wohl die grösste Herausforderung war... Fixleintücher kennen die Inder nicht... aber Duvetbezüge auch nicht... also mussten wir eine waschbare Decke kaufen und Fixleintücher werden wir halt von der Schweiz mitbringen...
Auch sonst ist zur Zeit eher der Wurm drin... nach fast zwei Wochen warten auf den Gasanschluss kam raus, dass wir noch 4400 Rupien bezahlen müssen. Damit kann man eigentlich eine weitere Induktionsplatte kaufen... denn die Gasfüllung kostet auch jedes mal wieder... Wir haben uns nun für die Elektroplatte entschieden... Zudem konnte die Zahlung, welche Lorenz für das indische Konto gemacht hat, nicht zugeordnet werden... irgendwie war Axis-Bank nicht fähig, das mit der ZKB abzuklären... sie senden lieber das Geld zurück und wir müssen nochmals überweisen...
Im März werden wir nun ein weiteres Konto in der Schweiz bei HSBC eröffnen müssen, dann eines bei HSBC in Indien... dann können wir uns die Überweisungsgebühren sparen... Man lernt ja nie aus...
Morgen sollte dann noch unser Sofa geliefert werden! Dann ist es leider Schluss mit Badminton spielen im Wohnzimmer...

Mittwoch, 30. Januar 2013

Endkontrolle...

Und schon wieder ist der Kühlschrank leer... In Indien scheint alles extrem schnell zur Neige zu gehen... mindestens zwei bis drei Mal pro Woche müssen wir hier einkaufen. Vor allem Wasser, Gemüse und Früchte gehen schneller zur Neige, als man schauen kann... Gemüse und Früchte sind zudem auch nicht wirklich lange haltbar, auch wenn man die Sachen im Kühlschrank lagert...
Gestern mussten wir also ein weiteres mal los... Big Bazaar, wo wir gestern waren, ist ein neu eröffneter Supermarkt. Alles noch schön neu. Beim Gemüse packt man seine Sachen ab und lässt diese von einem Angstellten wiegen... alles wird dann schön im Säckchen eingepackt und zugeklebt, damit man nicht noch was zusätzlich reintun kann... Als ich dann bei der Alufolie stehe und mich für eine entschieden habe, kommt ein Mann, greift sich die Alufolie, schaut sie an und schmeisst noch eine zweite Rolle in meinen Wagen... Bitte? 2 for 1... Ok, danke... ich schaue dann nach Abfallsäcken... Lorenz verweilt derweil bei der Müesli-Auswahl... Der Mann steht immer noch neben mir und will mir helfen.. hat aber keine Ahnung und er spricht, einmal mehr, kein Englisch... Ich bin froh, als Lorenz endlich um die Ecke biegt... Der Mann ist aber unbeeindruckt, er probiert weiter zu helfen... wir finden die richtige Grösse Abfallsäcke jedoch selber... als wir ein Regal weiter zu den Putzmitteln gehen, folgt er uns einfach... Lorenz fragt ihn dann, was er will. Keine Antwort. Ob er Englisch spreche? Nein. Also, dann kann er uns ja nicht helfen... Er nimmt Abstand, doch verstanden hat er's glaub nicht wirklich... In indischen Supermärkten ist jeweils ein Mitarbeiter für ein oder zwei Regale verantwortlich. Normalerweise sind diese Leute dann aber nicht aufdringlich, sondern halten sich zurück... Wieso der Herr uns unbedingt helfen wollte wissen wir nicht... Allgemein ist man hier immer unter Beobachtung.
Das Beste kommt jedoch zum Schluss... Man bezahlt normal an einer Kasse... natürlich wird einem bei Einpacken geholfen, das muss man nur in ganz wenigen Geschäften selber machen... oder tut es einfach, damit es vorwärts geht... Beim Verlassen eines Supermarkts oder Geschäfts muss dann jeweils der Kassabon vorgezeigt werden. Es gibt eigentlich immer zwei Sicherheitsleute, welche am Ausgang stehen und die Kassabon kontrollieren... die schauen dann, ob man das im Wagen hat, was drauf steht... bei einem Grosseinkauf natürlich völlig unmöglich... trotzdem schauens sie die Positionen durch... vielleicht haben sie aber auch den Röntgenblick und können so den Inhalt von Taschen durchleuchten... dann gibts pro Tasche ein Loch auf dem Kassabon, sowie oben ein Loch... keine Ahnung wieso... So ganz habe ich das noch nicht verstanden, ist aber jeweils wirklich lustig, wie genau sie die Zettel anschauen... wir vermuten, dass da vor allem neugierige Leute arbeiten... und unser Einkauf ist natürlich auch besonders spannend... man muss ja immer genau wissen, was Bleichgesichter wie wir so einkaufen...
Geniesst es also, wenn ihr im Coop das nächste Mal sagen könnt, Kassenzettel, brauch ich nicht, danke... in Indien würde man spätestens beim Ausgang als Dieb entlarvt werden...

Montag, 28. Januar 2013

Taj Mahal

Unser erster Ausflug in Indien führte uns zum wohl bekanntesten Bauwerk Indiens... dem Taj Mahal. Ein Arbeitskollege aus der Firma Brugg war übers Wochenende in Delhi und hatte von einer Firma, mit der Brugg zusammenarbeitet, einen Fahrer für die Fahrt zur Verfügung gestellt bekommen. Lorenz und ich durften uns ihm anschliessen. So waren wir also am Sonntag morgen um acht Uhr bereit... die Tasche war gepackt mit Wasser und Verpflegung, die Kameras geladen. Trotz einer kurzen Nacht waren wir motiviert und gespannt. Mit etwa 30 Minuten Verspätung wurden wir dann abgeholt und fuhren zuerst nach Delhi, um Peter im Hotel abzuholen. Wieso wir so kompliziert fuhren, werden wir wohl nie erfahren, doch irgendwann erreichten wir dann doch noch das Hyatt und konnten uns auf den Weg nach Agra machen. Der Weg führt zuerst von Delhi nach Noida und dann über einen speziell gebauten Highway nach Agra. Bereits kurz nach Noida war es wunderbar grün, man sah Felder, die bepflanzt waren, Leute am Arbeiten, ein paar Ochsenkarren. Richtig schön, nach drei Wochen nur in der Stadt mal wieder grün und weite zu sehen. Die Gegend erinnerte uns ein bisschen an Kenia und Peter an China, wo er mehrere Jahre gelebt hatte.
Kurz nach Noida fuhren wir dann am Formel-1-Circuit vorbei und nahmen uns vor, den Renntermin abzuklären. Das wollen wir schliesslich nicht verpassen.
Für den Weg nach Agra, wo das Taj Mahal liegt, wurde vor gut einem Jahr ein neuer Express Highway eröffnet. Dieser hat drei Spuren, doch man kann den Pannenstreifen ja auch noch benutzen. Das Verkehrsaufkommen war jedoch extrem klein, auch für europäische Verhältnisse. Vermutlich liegt das an den Mautkosten. Für den Weg Hin und zurück mussten wir 550 Rupien bezahlen. Normalerweise muss man jedoch nur mit etwa 20 Rupien pro Stelle rechnen, das wäre somit also nur etwa 160 Rupien... Auf alle Fälle ermöglichte uns das, für indische Verhältnisse regelrecht zu rasen. Die Distanz zwischen Delhi und Agra beträgt gut 200 Kilometer und wir waren zeitweise mit mehr als 100 km/h unterwegs. Vom Hotel aus bis zum Taj Mahal brauchten wir deshalb nur etwa 2.5 Stunden. In Agra selber kannte sich unser Fahrer dann nicht mehr wirklich aus und er musste einige Male nach dem Weg fragen. Nach einem Wendemanöver, das die ganze Strasse kurzzeitig lahmlegte, fuhren wir dann am Red Fort vorbei und konnten das erste Mal einen Blick auf des Taj Mahal werfen. Bereits dieser erste Blick war eindrücklich... Obwohl ich gelesen hatte, dass das Gebäude kleiner sei, als man es sich aufgrund der Fotos vorstelle, war ich erstmals von der Grösse beeindruckt.
Um das Gebäude zu schützen, dürfen Fahrzeuge nicht mehr bis vor den Eingang fahren, sondern müssen etwa 700m weit weg parkieren. Der Parkplatz war bereits voll und wir mussten deshalb an der Strasse parkieren. Draussen herrschte das typisch indische Gewusel aus Leuten und Fahrzeugen. Die riesige Distanz, die es zu bewältigen gilt, ist natürlich ein neuer Geschäftszweig für Elektromobile, Pferde- und Kamelkutschen. Die Leute konnten leider nicht wirklich verstehen, dass wir nach ein paar Stunden im Auto einfach lieber zu Fuss gehen möchten. Zudem stellten sich mehrere Guides zur Verfügung, die uns an der Schlange vorbeit lotsen könnten, wir müssten dann nie anstehen und würden alle schönen Photopunkte gezeigt bekommen. Auch dieses Angebot schlugen wir aus, wir wollten lieber selbständig umhergehen. Noch etwa 20 Leute sprachen uns auf dem Weg an... Wer schon einmal in Indien war weiss, dass es an Sehenswürdigkeiten jeweils einen separaten Schalter für Ausländer gibt. Die Schlange dort ist auch immer klein und man muss eigntlich nicht anstehen. Dort kauften wir also unsere Tickets, erhielten noch eine Flasche Wasser sowie den obligaten Schuhschutz, bevor wir reingehen konnten. Auch hier gab es eine separate Schlange für die "high value Tickets". Einmal mehr eine zwei-Klassen Welt... aber wir bezahlten wirklich merklich mehr als die Inder... Zuerst ging es an der in Indien fast schon obligaten Sicherheitskontrolle vorbei. Wir wurden abgetastet und die Taschen durchleuchtet. Wieso man beim Tasten die primären Geschlechtsteile betatschen muss, war uns nicht klar, Tatsch-Mahal hatte aber gleich eine andere Bedeutung...
Im Innern muss man dann erst durch ein rotes Tor, bevor man den direkten Blick auf das Taj Mahal hat. Hier wurde einmal mehr eine Unsitte der Inder deutlich... das Drängeln... es scheint immer einen Preis für Diejenigen zu geben, die zuerst sind... auf alle Fälle drängt sich immer noch jemand oder gleich eine ganze Familie vor einem durchs Tor, schliesslich könnte man ja etwas verpassen... Schlimmer war es also nur noch im Innenraum des Mausoleums...
Das Gebäude ist wirklich eindrücklich. Dank perfekten Wetterverhältnissen schimmerte der Marmor wunderschön und die aufwändigen Intarsien waren bereits von weitem sichtbar. Da man die Details gar nicht beschreiben kann, hier ein paar Fotos.











Wir konnten uns schön Zeit lassen und genossen es, auch einmal wieder etwas zu spazieren. Der Garten ist nämlich auch sehr schön gemacht und bietet sowohl Sonne als auch Schatten.
Danach gingen wir zurück zum Auto und machten uns auf den Rückweg. Natürlich nicht, ohne noch etwa hundert mal angehupt zu werden... Eine richtige Unsitte finde ich...
Auf dem Parkplatz sah es wie folgt aus:



Das Mittagessen liessen wir ausfallen, da wir am Abend noch in Delhi abgemacht hatten. Wir assen also aus unserer Verpflegungstasche. Etwa um 18 Uhr waren wir zurück im Hotel, wo wir noch ein Getränk zu uns nahmen, während wir auf den Geschäftspartner warteten. Um 19 Uhr hohlte Lalit und dann ab und wir fuhren zum Olives. Dies ist ein italienisches Restaurant. Wir assen wirklich sehr gut und auch der indische Wein war nicht schlecht.
Danach brachte uns der Fahrer zurück nach Gurgaon. Um Elf uhr fielen wir todmüde ins Bett. Der Ausflug war wirklich eindrücklich, doch die fast acht Stunden Autofahrt waren doch sehr anstrengend, zudem die Sonne, die heute doch bereits recht kräftig wärmte. Alles in allem ist das Taj Mahal sicher sehr sehenswert. Doch es braucht auch einige Nerven und viel Energie...

Republic Day

Unser erster Feiertag in Indien! Leider fiel dieser in diesem Jahr auf einen Samstag... Also kein zusätzlicher Freitag... Gemäss Informationen von Indern, sei auch alles zu am Samstag... also gingen wir am Freitag noch rasch einkaufen. Wir wunderten uns aber, dass in der Zeitung von vielen grossen Season-End-Sales die rede war... die letzten drei Tage... Es war denn auch so, dass vor allem in Delhi viele Geschäfte zu waren, doch alle Einkaufszentren waren offen...
Wir verbrachten den Tag mehrheitlich im und ums Haus. Das Wetter lud einmal mehr dazu ein, etwas nach draussen zu gehen. Lorenz ertüchtigte sich zudem, indem er die Terasse und unsere Steinsäulen schrubbte... Leider sind solche Arbeiten meist nicht sehr nachhaltig, da alles in windeseile wieder verstaubt...
Am abend hatten wir mit Michi Buff abgemacht, einem ehemaligen Arbeitskollegen von Corvaglia. Sein Hotel befand sich direkt im Zentrum von Delhi, welshalb wir befürchteten, dass die Fahrt lange dauern würde. Aufgrund des Wochenendes kamen wir jedoch zügig durch und waren nach etwa 45 Minuten bereits da. Völlig unindisch eine gute Viertelstunde zu früh... Michi wartete jedoch schon, da er um 18 Uhr bereits auschecken musste. Blöd war nur, dass der Apéro ausfallen musste... Feiertag in Indien sind Dry Days... das heisst, es wird kein Alkohol ausgeschenkt. Das ist kein Witz und wird sehr ernst genommen. In den meisten Hotels waren die Bars deshalb sogar ganz geschlossen.... Also fuhren wir direkt zum Restaurant... Die Gegend war etwas verwaist. Mit dem Lift fuhren wir dann ganz nach oben ins Parikrama. Das ist ein Turm, in welchem sich ganz oben ein Drehrestaurant befindet. Die Aussicht änderte somit immer ein bisschen und aufgrund des Republic Days waren einige Gebäude schön beleuchtet. Sehr eindrücklich. Nach dem Essen wurden wir quasi aus dem Restaurant geworfen, da man in Indien nicht noch ein bisschen sitzen bleibt und redet. Wer fertig ist, muss gehen.... Also gingen wir zu Fuss noch in eine Bar und tranken ein Cola... auch hier kein Bier erhältlich... Als wir zu Fuss zurück zu unserem Auto gingen, mussten wir ein zweites Mal die Strasse überqueren... nicht so einfach bei indischem Verkehr, doch wir überlebten es... Zudem sahen wir dann auch noch unsere erste Ratte... ich hatte nicht so Freude daran... aber das gehört wohl zum Stadtbild dazu... Da wir den gleichen Weg hatten, brachten wir Michi noch zum Flughafen, von wo er wieder zurück in die Schweiz flog. Danach gings direkt nach Hause, am nächsten Tag war ja wieder volles Programm angesagt...

Donnerstag, 24. Januar 2013

Wer suchet, der findet!

Wir können es eigentlich selber kaum glauben, aber wir haben gestern nach langem Suchen doch noch ein Sofa gefunden. Eines in Auftrag zu geben, erschien uns aufgrund der Sprachbarriere doch etwas kompliziert und wir vertagten dies als Plan B. Also ein letztes Mal los... und siehe da... wir fanden noch einen weiteren Möbelladen, der viele preisgünstige Möbel im Angebot hatte. Ok, das Sofa ist nicht zu 100% das, was wir in der Schweiz kaufen würden. Es hat auch keine L-Form, wie wir zu Beginn immer gesucht haben, aber trotz Kompromiss sind wir nun stolze Besitzer einer dreiteiligen Sofa-Kombination. Lieferung erfolgt in einer Woche... danach brauchen wir nur noch eine Stereoanlage sowie ein Gästebett und wir sind fürs erste vom Besuch von Möbelhäusern befreit!

Ansonsten gibt es von dieser Woche bisher nicht viel zu berichten... Am Samstag ist in Indien Republic Day, deshalb sind alle Geschäfte zu. Ich hab deshalb vorsorglich schon mal Brot fürs Wochenende bestellt... Am Sonntag fahren wir dann mit Arbeitskollegen und einem Kunden nach Agra... Ich freue mich schon darauf, das berühmte Taj Mahal in echt zu sehen und bin gespannt, wie die Eindrücke sein werden... Fotos und ein Bericht folgen...

Dienstag, 22. Januar 2013

Delhi Network zum Ersten...

Darf man einen Mann um 9.30 Uhr in einen Raum voller tratschender Frauen mitnehmen? Ich finde ja! Vor allem, wenn Frau diesen Mann 8000 Kilometer weit weg in eine völlig andere Welt begleitet hat...
Heute morgen nahmen wir somit am ersten Treffen des Delhi Network teil. Da Lorenz im Hyatt Regency ab Mittag ein Meeting hatte, begleitete er mich. Am Eingang verflog jedoch der erste Optimismus und er fragte, ob er dann nach einer halben Stunde echt schon gehen könnte... Ok, man sah eigentlich nur Frauen... Delhi Network ist eine Gruppe von Expats, die sich jeweils am Dienstag von 9.30 - 11.30 im Hyatt Regency Hotel zum Kaffee trifft. Dabei kann man viele andere Expats kennenlernen und es wir auf neue Events aufmerksam gemacht. Kaum drin hatten wir auch schon einen Pulk Frauen um uns. Alle hocherfreut, dass da auch mal ein Mann auftaucht! Und ja, es gab auch einen Tisch mit Männern... vier an der Zahl... die hatten sich einfach nicht "unters Volk" gemischt, sondern etwas abgesondert.
Auf jeden Fall haben wir heute morgen einmal mehr viele neue Gesichter kennengelernt. Zwar sind die meisten in Delhi zu Hause, doch für ein Treffen am Wochenende ist das ja nicht weit. Zudem haben wir ein Taschenbuch mit Tips und Empfehlungen erhalten, das ich heute Nachmittag auf der Terasse schon mal studiert habe. Einige Seiten auf jeden Fall... Ich gebe zwar zu, dass solche Kaffe-Klatsch-Morgen nicht zu meinen Favoriten gehören. Doch im Ausland leben heisst eben auch, über seinen Schatten zu springen. Ich hab also mein Bestes gegeben und Small-Talk betrieben.
Rückblenden muss ich sagen, dass ich zu Hause sehr motiviert war. Andere Leute zu treffen, die dieselben Probleme antreffen, tut einfach gut. Zudem beeindruckt mich der Mut gewisser Personen, die mit einer ganzen Familie hierhin reisen und wissen, wir bleiben sicher drei Jahre... Da ist man dann gleich auch top-motivierter und denkt, wir packen das!
Der Lerneffekt aus dem heutigen Tag war sicher, wer wagt gewinnt. Und Lorenz hat es übrigens auch unbeschadet überstanden ;-).

Montag, 21. Januar 2013

Spontan, spontaner, Indien

Wieder ist ein Wochenende vergangen und einige unserer Aufgaben sind noch immer pendent... Den Sofa-Einkauf mussten wir aufgrund der verspäteten Brotlieferung verschieben. Nach 14 Uhr in Gurgaon einkaufen zu gehen, ist wie, wenn man an die Bahnhofstrasse möchte... Ehrlich gesagt, kann ich auf solche Tumulte bestens verzichten. Also fuhren wir nur rasch zum Einkaufen... Da die Läden hier auch am Sonntag offen sind, bestand zudem die Möglichkeit, den Task gestern zu erledigen. Doch nach einer Woche im Auto rumfahren besteht einfach nicht viel Motivation, sich auch noch am Sonntag in den Verkehr und die Leute zu stürzen. Dementsprechend genossen wir die Zeit zu Hause, machten eine Spaziergang in unserer Gatet-Area, sassen in der Begegnungszone und liessen uns die Sonne auf den Kopf scheinen. Zwar windet es zur Zeit recht stark, doch die Sonne scheint zur Zeit auch sehr grosszügig und so haben wir angenehmes Frühlingswetter. Klar müssen wir noch einen Jacke anziehen, doch so langsam macht sich ein Trend bemerkbar. Und in ein paar Monaten wären wir wohl froh um eine kühlende Brise...

Die kulturellen Unterschiede zwischen Indern und Schweizern wurden schon in einigen vorherigen Beiträgen klar. Heute geht es um die Spontanität der Inder, oder was auf alle Fälle so scheint. Wie bereits erwähnt, wurde ich letzte Woche auf einen Job hingewiesen. Ich hab das Profil studiert und dem Bekannten daraufhin meine Unterlagen gesandt... Einen halben Tag später rief er bereits an und wollte gleich zwei Stunden später ein Gespräch arrangieren... das heisst keine Zeit zum umziehen, vorbereiten etc... Dasselbe dann am Freitag mittag, ob wir schon was vorhaben... Ja, leider schon, denn wir sind Schweizer, welche immer schön im voraus planen... Dementsprechend gibt es noch ein paar andere Geschichten... heute hat Lorenz von einem Arbeitskollegen eine SMS erhalten, ob er nicht um 12 Uhr in Delhi mit ihm und Kunden zu Mittag essen könne... klar, es ist erst 11 Uhr, er braucht eine Stunde bis dahin und muss erst noch einen Fahrer organisieren. War im Endeffekt kein Problem, doch irgendwie scheint die Spontanität der Inder vielleicht andere Gründe zu haben... das Fehlen von Organisation und Planung?
So stehen Lieferanten und Handwerker auch jeweils vor der Tür und merken dann, dass niemand zu Hause ist... dass vielleicht vorher ein Telefon nützlich wär... na ja, man kann ja auch vor der Tür stehen und dann anrufen...
Wir versuchen in solchen Fällen auch spontan zu reagieren und haben dementsprechend also auch schon unsere Pläne umgestellt, doch manchmal muss man halt auch seine Linie weiterführen und nicht zu viele Kompromisse eingehen...
In diesem Sinne einen gute Woche euch allen!

Sonntag, 20. Januar 2013

kulinarische Differenzen

Was vermissen Herr und Frau Schweizer im Ausland? Schokolade, Käse, Brot...?
Ok, ich dachte immer, dass ich anpassungsfähig bin. Was das Wohnen angeht bin ich das wohl. Der Umzug war keine grosse Sache, ich habe mich gut eingelebt, obwohl mir dieses Haus wohl nie ganz ein zu Hause sein wird wie es in der Schweiz ist... Aber das liebe Essen... Ich vermisse keine Schokolade... bei den anderen zwei Nennungen muss ich aber sagen... ja... Indien ist einfach wirklich sehr unterschiedlich zur Schweiz... Es gibt hier immer mehr Supermärkte, wie wir sie auch kennen. Der normale Inder wird den Hauptteil seiner Besorgungen jedoch noch immer auf dem Markt oder bei Spezialgeschäften machen. Gut situierte und wir Expats gehen jedoch gerne in die Supermärkte wie Easyday oder Big Bazaar. Dort findet man eigentlich alles, was es für die indische Küche braucht. Auffallend ist, dass der Teil mit den Kühlprodukten im Gegensatz zur Schweiz extrem klein ist... es gibt Jogurt und Butter, sowie ihre eigene Käsesorte, den Paneer. Sonst vielleicht noch ein bisschen Streichkäse und den einzel verpackten Sandwichkäse... Lorenz und ich leiden hier ein bisschen... Brot und Käse zum Znacht war in der Schweiz ein normaler Znacht... hier sitzen wir mit Toastbrot sowie Gouda und vielleicht Edamer... nicht verleichbar mit Emmentaler, Appenzeller oder Gruyère... wohl oder übel müssen wir uns damit anfreunden. Zum Glück gibt es ganz in der Nähe einen Supermarkt, der viele importierte Lebensmittel anbietet... zwar unglaublich teuer, aber für ein Stück Heimat in Form von Emmentaler zahlen wir doch gerne das doppelte wie in der Schweiz...
Fleisch gibt es übrigens auch nur in wenigen Supermärkten und Alkohol muss im Gegensatz zur Schweiz in speziellen Geschäften oder im Spezialteil des Supermarkts gekauft werden.

Dank dem Auffinden eines Zettels mit Empfehlungen von Ylva Lindegren, welche mehrere Jahre in Delhi gewohnt hat, haben wir zudem eine Schweizer Bäckerei in der Nähe gefunden.... Natürlich haben wir sofort das Angebot auf dem Online-Shop studiert und für den Samstag eine Bestellung mit Heimlieferung aufgegeben... Ok,  die Lieferung sollte erst um 11.30 Uhr kommen, was uns für ein Frühstück etwas spät erschien... effektiv kam die Lieferung dann sogar erst um 13.30 Uhr... aber der Hunger liess und den Ärger bald vergessen und die erste Hälfte des Zopfes wurden gleich verspiesen... Heute morgen gab's dann Vollkornbrot, Zopf und Hero-Konfi... Ok, etwas früh für kulinarisches Heimweh aber es war sooooo fein!

Freitag, 18. Januar 2013

It's raining cats and dogs...

Kaum zu glauben, aber bei uns hat es die ganze Nacht lang geregnet. Bereits gestern morgen war ein Gewitter über die Region Delhi gezogen und hat die Luft etwas reingewaschen. Diese Nacht dann ein richtig übles Gewitter mit Hagel. Die Bäume in unserem Vorgarten haben richtig Löcher in den Blättern, bei einigen Nachbarn sieht man nun bis zur Balkontüre, da so viele Blätter dem Sturm zum Opfer gefallen sind. In der Nacht sind wir sogar von der Heftigkeit des Regens aufgewacht. Ich rechnete schon fast damit, dass es reinregnet. Zum Glück hatte es jedoch nur eine kleine Lache im Schlafzimmer, ansonsten ist alles trocken geblieben. Heute morgen gabs dann erstmals blauen Himmel, bevor sich die nächste Regenfront angekündigt hat. Es regnet also munter weiter und wir freuen uns, dass dadurch die Abgas-geschwängerte Luft etwas reingewaschen wird. Schon speziell, ein Gewitter im Januar und das auch noch, ohne dass es vorher richtig heiss war.
Anbei ein paar Bilder aus unserem Schlafzimmerfenster. Wie ihr seht ist der Platz zwischen den Häusern kräftig überschwemmt worden...




Gestern wurde unser Internetempfang im Haus noch mit zwei zusätzlichen Routern verstärkt. Ansonsten hätten wir im ersten Stock keinen Empfang... Der Installateur kamm nur 90 Minuten zu spät... Und meinte dann auch noch frech, er habe gesagt, dass er um zehn komme... Tja, er solle halt jetzt vorwärts machen meinte ich dann... Nur, das ist so ein Thema... zwar sind die Inder im Strassenverkehr und auch an der Kasse im Supermarkt völlig ungeduldig... im Auto wird gehupt und im Supermarkt die Kassen abgeklapptert, es könnte ja anders etwas schneller gehen... Aber wenn sie am Arbeiten sind, gibts nur eine Geschwindigkeit... gemütlich! Das würde an und für sich ja gehen... ich hab ja nicht viel zu tun... Und der Fahrer wartet ja gerne draussen eine Stunde auf mich... Was mich wirklich stört ist das Verhalten dieser Leute... Zur Hochzeit haben wir den Fettnäpfchenführer Indien geschenkt bekommen. Den haben wir beide gelesen und den Abschnitt mit den Do's und Dont's nach Indien mitgenommen. Da steht zum Beispiel drauf, dass man nicht nach der Kaste fragt, Menschen nicht ungefragt photografiert, die linke Hand zum Essen benutzt, Bettelkindern kein Geld geben soll oder keine kritische Bemerkungen über Indien machen soll. Ok, kapiert, wird nicht gemacht. Aber für Inder scheint das wohl nicht alles zu gelten.. Abgesehen davon, dass ich ja auch ungefragt photografiert wurde, nervt mich Punkt 3: man soll nicht mit Schuhen einen Tempel oder die Wohnung eines Hindus betreten... Die lieben Leute, welche jedoch jeweils zu uns kommen, um etwas zu installieren, trampen einfach mit ihren Dreckschuhen ins Haus... ich mein, ich hab ja auch ein Reinheitsbedürfnis und gestern morgen wurde der Boden geputzt! Zudem waren die zwei Herren dann auch noch so frech und sind einfach ins Schlafzimmer reingetrampt, weil sie da einen Router installieren wollten... Der ist jetzt im Gang, da ich keinen Router im Schlafzimmer benötige. Ich finde einfach, dass eine geschlossene Tür heisst, dass man kurz nachfragt, ob es ok sei reinzugehen...
ich denke, dass ist wieder so ein Punkt, wo man die kulturellen Unterschiede gut erkennen kann... den es gilt leider nicht immer der Grundsatz des gegenseitigen Respektieren... Auf alle Fälle muss ich lernen, mich in diesen Punkten mehr zu wehren...

An dieser Stelle möchte ich mich noch für das von euch erhaltene Feedback erhalten. Es tut gut zu wissen, dass ihr an uns denkt und unsere Beiträge lest. Wir vermissen die Schweiz bereits ein bisschen... doch schon bald können wir den ersten Heimatbesuch planen. Bis dann werden aber sich noch einige Erlebnisse und Anekdoten aus dem indischen Alltag folgen...

Bis zum nächsten Mal... nasse Grüsse aus dem verregneten Gurgaon!

Donnerstag, 17. Januar 2013

Organisation ist alles...

Egal ob Fahrer, Putzfrau, Internet-Installateur oder Möbellieferung... alles muss in Indien aufs Genaueste koordiniert und geplant werden... Wie gesagt klappt es nicht dem Fahrer zu sagen, er soll uns jeden morgen um 9 Uhr abholen... nein, wir rufen ihn jeden morgen um 8.30 an und erinnern ihn daran... Für uns pünktliche und genaue Schweizer unverständlich... Komisch ist nur, dass sie am abend dann bereits um 17 Uhr anrufen und sagen, sie würden unten warten.... obwohl wir eigentlich kaum vor 18 Uhr heim gehen. Der Feierabend scheint also auch einem Fahrer wichtig zu sein...
Am Montag wurde noch unsere Reclamiere geliefert, welche dann am Dienstag von einem kleinen drahtigen Inder montiert wurde. Ich hätte das ja gerne auch selber gemacht, aber ich durfte nicht. Der Verkäufer hat explizit darauf hingewiesen, dass das Pakekt nicht geöffnet werden soll! Ok, dafür durfe ich dann aber den Karton und die hinterlassene Sauerei aufräumen...

Am Dienstag abend konnten wir auch bereits den ersten Erfolg verzeichnen! Unser Indisches Bankkonto wurde eröffnet. Gesamthaft hat es nur eine Woche gedauert. In indischen Verhältnissen ist das nichts.... von einigen Internations-Bekanntschaften haben wir gehört, dass sie bis zu einem Monat auf ihr Bankkonto gewartet haben...
Gestern der zweite Erfolg. Nach drei Fahrten auf die Gasstelle und einem längeren Besuch auf dem Gericht konnte Lorenz gestern unsere Gasflasche bestellen. Diese wird dann etwa in einer Woche geliefert... Zwar war noch ein Telefonat mit der Bank nötig, da das Bankkonto (wieso auch immer) auf dem Antrag ausgefüllt werden musste, doch im Endeffekt bekommen wir dann endlich das Gas geliefert und können mit mehr als nur einer Kochplatte kochen.... Eintöpfe adieu!
Anbei noch ein paar Bilder vom Gebäude, wo sich die Gasstelle befindet...





Hier wird Wäsche gewaschen:


Leider habe ich bereits nach einer guten Woche die erste Magenverstimmung eingefangen... ich vermute mal, das satanisch scharfe Satay-Spiesschen am Internations-Event hat zusammen mit dem diesmal extrem scharfen Gemüse am Montag meinen Magen zu sehr gereizt. Zum Glück war Fencheltee in meinem Koffer und heute geht es doch schon wieder besser. Aber vermutlich wird das noch ein paar mal passieren.... Indien eben.

Dienstag, 15. Januar 2013

Internations

Der Sonntag war ein schöner, sonniger und frühlingshafter Tag. Wir haben die ersten Momente draussen auf der Terasse geniessen können. Schon schön, so ein Sonntag ohne Pläne! Doch uns fehlt ein bisschen, das wir hier nicht einach raus können... es gibt in näherer Distanz leider keinen Park. Dementsprechend wird die Suche nach einem Auto samt Fahrer immer dringlicher... Immer nur im Haus zu sitzen, ist ja auf Dauer auch nicht wirklich lustig.
Aber wir hatten ja Pläne für den Abend! Um 16 Uhr holte uns der bestellte Fahrer ab. Wir fuhren dann mit ihm nach Delhi zu einem Treffen von Internations. Dies ist eine Gruppierung von Expats sowie Personen, die schon mal im Ausland gelebt haben. Etwa einmal im Monat findet ein Treffen statt und man hat da die Möglichkeit neue Bekanntschaften zu machen, Kontakte zu knüpfen oder einfach einen Abend Ausgang zu geniessen. Wir wollten diese Möglichkeit nutzen, um einige Leute aus der Gegend von Gurgaon kennenzulernen. Der Event war eigentlich ein Nachtessen, Beginn um 17 Uhr... ok, eigentlich war es dann ein Apéro-Event, der bis 20 Uhr dauerte, danach gab's noch ein Buffet und dann mussten wir uns ja auch schon wieder auf den Heimweg machen.
Mit einem Wegbeschrieb bewaffnet stiegen wir also zum Fahrer ins Auto. Er meinte dann, ja klar, kenne ich, kein Problem. Überhaupt muss man dem Fahrer echtes Vertrauen gegenüber bringen, die fahren zum Teil über Abkürzungen, durch Quartiere oder Strassen wo man denkt, hm, sind wir jetzt richtig? Aber wir kamen also nach der geplanten Stunde Fahrzeit in Delhi an. Also in der Nähe dieses Zentrums. Dann fragte er plötzlich, ob das denn ein grosses Zenturm sei? Wie immer konnte der Fahrer gut in die Nähe finden, jedoch wusste er nicht exakt, wo er hin musste. Aber das Haus war gross angeschrieben und so fanden wir das Lokal, ohne eine Ehrenrunde zu fahren. Im obersten Stock befand sich das Restaurant mit einer wunderbaren Aussicht auf die rote Sonne, viele Bäume und Qutub Minar, einer Sehenswürdigkeit von Delhi.
Wir lernten am Sonntag abend Holländer, Dänen, Deutsche, Inder, einen Franzosen sowie einen Finnen kennen. Es war eigentlich ganz lustig und auch mal schön andere Erfahrungen zu hören. Ein paar Ratschläge sind jedoch auch mit Vorsicht zu geniessen.
Auf alle Fälle werde ich nun kommenden Dienstag an einen Frauenkafin nach Delhi gehen... ist zwar grundsätzlich nicht so mein Ding, aber man lernt so einfach am meisten Leute kennen und kann nach Ratschlägen und Tips fragen. Zudem habe ich gleich noch spontan ein Jobangebot erhalten. Mal schauen, was sich daraus dann wirklich ergibt. Der Abend war also gelungen und wir werden sicher mal wieder an einen Anlass von Internations gehen.

Nun hat bereits die Neue Woche begonnen und es ist wieder ein wenig kühler geworden. Vor allem gestern haben wir die Sonne hinter dem Nebel kaum gesehen. Nachdem wir am morgen 30 Minuten auf unseren Fahrer gewartet haben, der irgendwas an "jedem Tag um 9 Uhr abholen" nicht verstanden hat, musste ich dem noch meinen Meinung sagen. Ich denke mal, dass wir am abend von einem anderen Fahrer heimgefahren wurden, tut nichts zur Sache.... Ansonsten bin ich dann wohl definitiv in Indien angekommen.

Sonntag, 13. Januar 2013

Wochenende!

Wie bereits erwähnt läuft in Indien alles etwas anders.... am Donnerstag fuhr Lorenz mit Kaptan, dem Fahrer der Firma Suner zur Stelle, wo man Gasflaschen beantragen kann. Jeder Haushalt in Indien darf nur eine Gasflasche besitzen. Das heisst, wenn eine leer ist, muss man halt warten bis sie aufgefüllt wird und hat dafür eine kleine Elektro-Kochplatte.
Bereits die Suche nach der Stelle dauerte ein wenig.... denn sie befindet sich in einem extrem verwinkelten alten Einkaufszentrum mit meherern Stockwerken, engen Gängen und unzähligen Läden. Nachdam sie also dort angekommen und an der Reihe waren, erfuhren die beiden, dass sie eine gerichtlich beglaubigte Urkunde benötigten. Die gäbe es in einem anderen Shop.... also dorthin, Formular abgeholt... Kaptan meinte, sein Bruder arbeite auf dem Gericht, also dauere es nur etwa eine halbe Stunde, bis er die erforderliche Beurkundung bekäme... also fuhr Lorenz zurück zum Büro... Das war so um 13 Uhr.... gegen 16 Uhr kam Kaptan dann zurück ins Büro.... wir lachten und meinten nur "half an hour" ;-). Natürlich war sein Optimismus etwas zu schön, denn am Gericht hatte es lange Schlangen und er musste gut zwei Stunden anstehen... auf alle Fälle haben wir nun das beglaubigte Dokument, mit dem Kaptan am Montag wieder zur Gasstelle gehen kann. Die Gasflasche werde dann etwa 15 Tage später geliefert.... Danke Lorenz, dass du eine Induktionsplatte gekauft hast, damit wir bis dahin weiterhin kochen können!

Am Freitag abend fuhren wir auf dem Weg nach Hause noch in einen speziellen Shop, wo es viele europäische Produkte zu kaufen gibt. Wir haben uns dann auch gleich mal mit Toast eingedeckt. Der kann zwar das Brot nicht ersetzten, aber ist doch besser als gar kein Brot... zudem haben wir in einem Anfall von Heimweh auch Emmentaler gekauft und gleich Brot und Käse als Nachtessen genossen. So fein!! Ansonsten ist der Shop eigentlich nur was, wenn man wirklich westliche Produkte einkaufen will.... aber auf alle Fälle gut zu wissen, das es das gleich in unserer Nähre gibt.

Am Samstag morgen kam dann die Putzfrau vorbei. Da sie nur Hindi spricht, war es ein bisschen schwierig... deshalb haben wir mal mit dem aufnehmen der Böden begonnen, den Rest soll sie dann Step by Step lernen. Besonders komisch finden wir, dass man immer da ist, wenn die Putzfrau hier ist. Das heisst, wir sitzen da und sie putzt... ganz ungewohnt... aber das Vertrauen in solche Leute ist in Indien nicht so gross. Die meisten Leute schliessen zum Beispiel ihren Schmuck und ihre Wertsachen vor den Angestellen weg. Zum Teil ist das sicher verständlich, da diese Leute kaum etwas besitzen und bei dem Überfluss sicher auf falsche Gedanken kommen könnten....
Am Nachmittag machten wir uns nochmals auf, um Möbel einzukaufen.... Ein weiteres mal in der Ambience Mall, dem grössten Einkaufszentrum in der Nähe. Neben zwei ergonomisch geformten Kissen haben wir auch noch eine rote Liege sowie zwei Beistelltische aus Massivholz erstanden. So langsam sieht es dann nicht mehr ganz so leer aus bei uns...
Auch die Vorhangstange ist mittlerweile repariert! Unser Sanitär/Elektriker/Allrounder war hier und hat mit Hilfe einer Tisch-Stuhl-Konstruktion alles wieder montiert und vorher auch noch den Boiler repariert. Unten ein Foto von ihm beim Einsatz!



Zudem gab es gestern abend das erste selbst gekochte indische Essen: Paneer Makhani. Sehr lecker!

Freitag, 11. Januar 2013

Einkaufen in Indien...

Der Mittwoch war ein Tag zum Vergessen.... Auf der Suche nach einem Sofa fuhren wir gefühlt durch ganz Gurgaon und besuchten wie es scheint fast jeden einzelnen Einrichtungs-Laden. Leider gibt es keine Sofas im von uns gesuchten Preissegment. Das Problem liegt wohl daran, dass der Hauptteil der indischen Bevölkerung kaum ein Bett besitzt und demnach von einem Sofa nur träumen kann. Diejenigen, welche sich ein Sofa leisten können, geben dafür dann auch gerne Geld aus... in Zahlen heisst das, dass ein Sofa zwischen 60'000 und 200'000 Rupien kostest... das sind zwischen 1'000 und 3'300 Franken. Klar, in der Schweiz würden wir so einen Preis schon ausgeben, da wir jedoch wissen, dass wir das Sofa nur etwa zwei Jahre benötigen, relativiert sich das ein wenig... Wir überlegen nun, ob wir eines anfertigen lassen sollen, dies ist nämlich überraschenderweise die günstigste Variante.... jedenfalls waren wir am Mittwoch ein wenig konsterniert... und es machte sich der erste Lagerkoller breit. Es ist halt schon unglaublich, wie lange man hier für alles benötigt und am Schluss ist man ja noch lange nicht am Ziel... Für zukünftige Indien-Expats können wir nur hoffen, dass Ikea hier bald die Tore öffnet... ein Laden, in welchem preisgünstige Möbel angeboten werden, fehlt nämlich wirklich. Der Grossteil der Läden ist nämlich für solvente Kunden ausgelegt. Und spätestens nach dem Eintreten ist man entweder erschlagen von den Möbeln oder von der mit künstlichen Düften geschwängerten Luft.

Viele Leute meinten immer zu uns, dass man in Indien ja gut und günstig leben kann. Ich denke wir müssen das ein wenig relativieren. Lebensmittel, welche im Land produziert wurden, sind günstig. Also Gemüse, Früchte, Reis und alle Grundnahrungsmittel. Wenn wir Europäer jedoch bekannte Lebensmittel im Laden entdecken, dann sind die meistens auch im bekannten Preissegement. Für Schweizer wohlgemerkt! Eine Packung Kellogg's kostet hier also auch etwa 3 Franken.
Ganz anders sieht es bei Einrichtungsgegenständen aus. Während wir eine Auswahl zwischen Ikea, Micasa, Interio, Möbel Pfister oder Möbel Märki geniessen, gibt es hier eigentlich nur zwei grössere Möbelhäuser, Reliance und Hometown. Daneben existieren wie gesagt noch viele exklusive Läden mit italienischen und französischen Design sowie der Online-Versand Fabfurnish. Standard-Möbel wie Stühle oder Tische können zudem auch an der Strasse gekauft werden.
Aufgrund der eher wenigen Anbieter und der differenzierten Auswahl der Möbel, welche nicht immer unserem Geschmack entspricht, ist es etwas schwierig, etwas zu finden... Aber wir geben nicht auf und halten euch selbstverständlich auf dem Laufenden!

News gibt es auch zum Wetter! Es wird ganz langsam wärmer. Wir haben uns noch nicht getraut, die Leggins wegzulassen, da es im Büro halt doch eher kühl ist, aufgrund der Steinböden. Doch am morgen scheint nun jeweils bereits die Sonne und auch am Abend ist es nicht mehr so eisig kalt, wie bei unserer Ankunft.

Leider hat gestern morgen unser Boiler schon wieder seinen Dienst versagt... Der Sanitär kam dann prompt am abend und versuchte zu reparieren. Ok, es hat noch nicht ganz geklappt, das liegt aber auch ein wenig an unserer Ungeduld. Es wollte warten, ob der Boiler wirklich aufheizt und wir meinten, ach, wird schon gehen! Wenigsten wissen wir nun, wie wir den Boiler manuell aufheizen können... Der nächste Akt hierzu folgt also noch.
Lustig ist auch, dass unser Sanitär auch noch Elektriker ist und auch sonst allerhand Reparaturen gerne macht. Seine neueste Aufgabe ist es nun, die abgebrochene Vorhangstange zu reparieren. Mit einer Zeichnung hat ihm Lorenz erklärt, wie er das anstellen soll. Bis am Samstag wird er das nun so vorbereiten, dann geht's an die Montage.

Übrigens sind wir nun auch zu Hause online! Nach der unglaublich schnellen Kontaktaufnahme von Airtel wurde der Anschluss nun wie versprochen gestern abend installiert. Der Installateur kam zwar zwei Stunden zu spät, aber das kann einem ja auch in der Schweiz passieren. Die Internetverbindung funktioniert jedoch einwandfrei und ermöglich uns, auch am abend nochmals ins Internet zu gehen und News zu lesen. Die Updates erfolgen also weiterhin regelmässig!

Als Fazit zu unserer ersten Woche können wir sagen, dass wir das Gefühl haben, schon Monate hier zu sein. Aber es läuft und wir sehen positiv in die Zukunft. Die kleinen Rückschläge sind ja normal und von denen lassen wir uns nicht bremsen. Es braucht alles Zeit, vor allem die Organisation des Haushalts. Morgen beginnt dann Epsiode I mit unserer Putzfrau.... Details folgen...
Bis dahin wünschen wir euch einen guten Start in den letzten Tag der Woche!


Mittwoch, 9. Januar 2013

Überraschende Wendungen

Okey, es ist noch immer nicht wirklich warm hier, doch bereits gestern abend konnten wir bemerken, dass es doch etwa 2 Grad wärmer wurde.... somit konnte unsere Heizung das Schlafzimmer auf über 18 Grad heizen, neuer Rekord! Heute morgen scheint nun die Sonne und wir hoffen, dass sich dieser Trend in den nächsten Tagen fortsetzt...

Gestern abend haben wir noch die neuen Vorhänge montiert, damit unser Häuschen auch schon ein bisschen bewohnt aussieht. Übrigens ist auch das Gästezimmer am entstehen... eigenes Bad, eigener Eingang, direkter Zugang zum Pool... wir denken schon daran es zu vermieten ;-)
Leider ging die Vorhang-Aktion nicht ohne Vorkommnisse vonstatten.... als wir den letzten Vorhang auswechseln wollten, brach die Befestigung in der Wand ab.... Diese wurde bereits einmal geflickt und wir fragen uns nun, ob wir wirklich einen Handwerker bestellen sollen, sogut können wir das vermutlich auch reparieren... Mal schauen...

Es gibt jedoch auch noch überraschende Momente hier...  Es soll noch jemand sagen, in Indien geht alles ein wenig langsam... stimmt also nicht in allen Belangen: Gestern abend haben wir die Anmeldung für unseren Internet-Anschluss ausgefüllt. Etwa 15 Minuten später kam bereits der Anruf von Airtel, dass ein Mitarbeiter vorbei kommen werde, er sei in 30 Minuten da... Wir mussten diesen dann auf den nächsten Tag vertrösten, da wir die geforderten Unterlagen nicht zur Hand hatten. Ihr müsst wissen, für alles braucht man hier eine Kopie von Pass, Visum, Aufenthaltsbewilligung und Wohnbestätigung, dazu noch ein Passfoto nach biometrischen Vorschriften.
Der Antrag wurde nun heute morgen ausgefüllt.... mal schauen wie lange es nun dauert, bis wir auch zu Hause online sind...

Dienstag, 8. Januar 2013

Expierence in Old Gurgaon

Den Sonntag haben wir zu Hause verbracht. Der Boiler im Bad musste ersetzt, derjenige in der Küche repariert werden. Danach war die WC-Spülung defekt.... Der Sanitär hat dann herausgefunden, dass der Schwimmer auf dem Dach nicht richtig funktioniert... also kam er um sechs Uhr wieder, weshalb wir nicht einkaufen gehen konnten.... Dafür können wir nun warm duschen...

Am Montag war also der erste Arbeitstag in Gurgaon. Lorenz und ich werden von Gourango abgeholt. Mit mehrern Schichten Kleidung sowie einem kleinen Ofen bepackt, machen wir uns auf den Weg ins Büro. Obwohl es schon halb zehn Uhr ist, sind wir die ersten...
Während Lorenz arbeitet, kann ich meine Mails checken und einige organisatorische Dinge erledigen. Nach dem Mittagessend im Restaurant im gleichen Gebäude machen wir uns gegen 14 Uhr auf, um noch einige Dinge zu besorgen. Damit wir die Heizung im Schlafzimmer und im Bad gleichzeitig anschliessen können, benötigen wir einen Mehrfachstecker. Begleitet von zwei Fahrern machen wir uns auf nach Old Gurgaon. Vor etwa sieben Jahren war Gurgaon noch ein Dorf. Der Highway teilt die heutige Stadt in zwei Teile, Old and New Gurgaon. Normalerweise befinden wir uns im neuen Teil. Dieser ist geprägt durch neue Bauten, Hochäuser und die schöneren Wohngegenden. Bei unserem ersten Besuch in Gurgaon im April 2012 wohnten wir jedoch im alten Teil. Dort ist alles enger und verschachtelt. Es gibt jedoch auch einige sehr schöne Häuser im Kolonialstil. Da wir die Einkäufe diesmal nicht in einer Mall machen wollten, wo es zwar sehr westlich dafür aber auch viel teurer ist, fuhr unser Fahrer also mit uns nach Old Gurgaon. Auf den Strassen fahren dort Rikschas, Tuktuks, Autos, Motorräder und es laufen überall Leute herum. Ein richtiges Gewusel,  alles schön durcheinander und scheinbar ohne System. Als wir die Strasse mit dem Elektrogeschäft erreicht hatten, war dort jedoch ein riesiger Stau. Fahrzeuge, welche drehen  und solche die durchfahren wollten, hatten sich verkeilt. Also raus aus dem Auto, wir gehen zu Fuss. Im Gegensatz zu April wurde ich diesemal auf der Strasse jedoch nicht angestarrt. Vermutlich liegt das daran, dass ich kaum weisse Haut zeige, da ich ja mindestens fünf Schichten trage.... Wir schlichen uns also an den Autos, Motorrädern, Rikschas und Tuktuks vorbei, wurden lautstark angehupt, fanden jedoch den Weg zum Elektroladen. Der Fahrer vom Geschäft versuchte dann unseren Wunsch zu platzieren... Nachdem wir zwei Mal einen falschen Stecker hingehalten bekamen, und schon alle Leute im Laden sich um Lorenz versammelt hatten, versuchte er es mit einer Zeichnung.... Endlich wurde uns das richtige Teil gezeigt, jedoch für die kleinen Stecker, wir benötigten jedoch eines für die grossen Stecker... Just two minutes.... einer der Belegschaft verliess den Laden und ging zu einem anderen... etwa fünf Minuten später kam er zurück.... wenigstens mit dem richtigen Mehrfachstecker. Da wir beim ATM kein Bargeld beziehen konnten, mussten wir mit Kreditkarte zahlen, doch dies funktionierte mit keiner unserer Karten.... auch die Karte unserer Fahrers ging nicht. Dollars wollte der Ladenbesitzer auch keine nehmen. Also alle raus aus dem Laden, die Strasse zurück, beim zweiten ATM konnte der Fahrer dann Geld beziehen. Leider nur für einen Stecker, aber immerhin. Wir kämpften uns also nochmals über die dreispurige Strasse, zurück zum Laden. Einem Motorradfahrer war ich vermutlich zu fest im Weg, der hupte mich an und sein Sohn schenkte mir einen bösen Blick, den ich jedoch erwiderte. Nach einer guten Stunde hatten wir also einen Mehrfachstecker erstanden. Nun wollten wir noch Vorhänge kaufen, damit unser Haus nicht so gut einsehbar ist. Let's go for curtains. Ok, meinte der Fahrer und fragte nach schwarz und weiss.... Ok, vermutlich meinte er ja Tag- und Nachtvorhänge. Als er uns jedoch zum HP-Shop bringt, sind wir etwas konfus.... er meinte printer cartridge, for Windows, also den Computer.... Wir rufen also Gourango an, der ihm erklärt, was wir wollen und nach einer Fahrt über Neben- und Quartierstrassen kommen wir zum Vorhang-Laden. Der Verkäufer nimmt sich unserer Wünsche an und nach kurzer Zeit haben wir braune Vorhänge fürs Schlafzimmer, sowie weisse für das Wohnzimmer ausgelesen. Alles wird nach unserer Bestellung auf den nächsten Tag vorbereitet, damit unser Fahrer diese abholen kann.
Das einzige Problem ist noch das Bargeld... mit unseren Kreditkarten können wir kein Bargeld abheben, das müssen wir unbedingt morgen klären. Also muss uns Gourango aushelfen, der Sanitär, welcher die Boiler reparierte muss heute auch noch bezahlt werden. Beim ATM der deutschen Bank im Bürogebäude will er also Geld abheben, alles gut, es rattert, dann wird es dunkel.... der ATM hat keine Power Backup! Das ganze Gerät stürzt ab, die Deutsche Bank ist nicht erreichbar, das Gerät jedoch ist out of order.... Beim nächsten ATM bekommen wir dann das Geld und können den Sanitär bezahlen... What a day... um acht gibts dann endlich was zu essen... Diesmal in der Küche, dort kann der kleine Ofen wenigstens genügend Wärme entwickeln.

Montag, 7. Januar 2013

Tatvam Villa


Am Samstagmorgen checken wir aus und verlassen das Hotel. Wir haben hier ohnehin nicht so gut geschlafen. Ständig hörte man die Türen gehen. Gourango hat einen  Toyota Innova organisiert. Kaptan Singh, der Fahrer von der Firma Suhner, und der Fahrer des Toyotas begleiten uns (sehr effizient). Dies ist aber vor allem beim anschliessenden Einkaufen sehr nützlich. Kaptan schiebt den Einkaufswagen und erfragt unsere Spezialwünsche beim Personal, derweil der Fahrer das Fahrzeug bewacht. Der Einkaufswagen ist überladen mit Hausrat und Lebensmittel. An der Kasse muss ich 8000 Rupien (ca. 140 Franken) bezahlen. Speziell teuer (1000 INR) sind die Induktionstauglichen Pfannen, die wir für unsere Notfall-Induktionskochplatte, welche falls grad mal das Gas ausgeht oder falls man noch kein Gas hat, sehr nützlich sein kann, kaufen. Zurück beim Haus lasse ich die beiden gehen. Priska und ich müssen jetzt vorwärts machen. Das Haus wurde uns nicht wirklich sauber übergeben. In der Schweiz hiesse dieser Zustand knapp besenrein. Somit sind wir einige Stunden mit der Reinigung beschäftigt und decken bei der Gelegenheit auch noch andere Mängel auf: Als ich den Boiler in der Küche (ja, jedes Zimmer mit Warmwasser, hat einen eigenen Boiler) in Betrieb nehme, spritz mir das Wasser mitten ins Gesicht. Hier muss man offenbar noch eine Leitung etwas besser anziehen. Alarmiert von diesem Ereignis überprüfe ich alle 5 Boiler im Haus. Siehe da, genau der zweit wichtigste, im Bad unseres Schlafzimmers leckt. Das heisse Wasser tröpfelt als Rinnsal schön auf den Rand der Kloschlüssel...

Über Gourango organisiere ich also noch rasch einen Sanitär, der sogar nach einer Stunde schon da ist. Dieser kann uns zum Teil helfen und überprüft auch die anderen Boiler. Er muss aber am Sonntag nochmals kommen und den undichten Boiler im Bad auswechseln. Er kam mit dem Motorrad und einer Werkzeugtasche und empfiehlt sich auch noch als Elektriker. Für alle Fälle notiere ich seine Telefonnummer, man weiss ja nie. Er kennt auch einen Fachmann für den Schimmelpilz in der Küche (Die Wasserleitungen in der Wand sind vermutlich nicht ganz dicht, da kann es schon mal Schimmel geben, oder etwa nicht?). Ich meine, die Wohnung kostet ja nur 2250 US Dollar im Monat, da darf man nicht zu viel erwarten... Der Zentralstaubsauger hat beim ersten Versuch in etwa die Saugkraft einer Fruchtfliege. Nach einigen Kraftausdrücken und einem kurzen Check stelle ich fest, dass genau diese eine Anschlussstelle irgendwie verstopft ist, immer hin kann nun etwa 4 /5 des Hauses gesaugt werden...

Nach der Generalreinigung hängen wir Vorhänge auf und beziehen das Bett.

Die drei Heizungen laufen auf vollen Touren, können aber das riesige Haus erwartungsgemäss nicht wirklich aufwärmen. Ich hätte die lange Unterwäsche und die Wollmütze nicht in der Schweiz lassen sollen....

Erschöpft aber zufrieden gehen wir mit Gourango ins Moet’s zum Nachtessen. Die Gäste sitzen mit Wollmützen an den Tischen. Es ist Arschkalt. Mir läuft innert kurzer Zeit die Nase und die Knie fangen an zu schmerzen. So schnell wie möglich gehen wir wieder nach Hause und verkriechen uns unter zwei Decken, um uns wieder aufzuwärmen (Die Fleece - Jacken haben wir aber anbehalten!).

Freitag, 4. Januar 2013

Chilling Delhi

Nun sind wir also in Indien angekommen.
Das neue Jahr haben wir mit packen begonnen, was sich als nicht zu unterschätzende Aufgabe herausstellte. Am 3. Januar sind wir dann mit 4 Koffern und Handgepäck zum mit dem Zug nach Zürich Flughafen gefahren. Vielen Dank an dieser Stelle an Yvonne und Moni, welche uns noch die letzten Sachen transportiert und eingelagert haben.
In Zürich ging alles reibungslos, die liebe Dame beim Check-In berechnete uns nur das Übergepäck für einen Europaflug.... aber da beschwert man sich ja nicht...
Dafür sassen wir dann später noch eine Stunde im Flugzeug, da das Triebwerk nicht selbständig gestartet werden konnte. Nach einem völligen Netzunterbruch wurde dann auch das Entertainment-System nochmals neu gestartet.
Der Flug verlief ohne Zwischenfälle. Mit etwa zehn Minuten Verspätung landeten wir in Delhi. Nach der Passkontrolle warteten wir auf unser Gepäck und brauchten zwei Gepäckwagen, um alles zu verstauen.... Auch unser Fahrer war schon vor Ort. Das Gepäck passte mit gutem Augenmass perfekt in den Wagen.
Der erste Eindruck von Delhi.... kühl... sehr kühl! Alle Leute waren so gut es geht eingemummelt in Jacken und Tücher. Zudem war es sehr neblig. Braucht man normalerweise vom Flughafen nach Gurgaon etwa eine halbe Stunde, so kamen wir gestern erst nach gut 45 Minuten an. Es war zum Teil wirklich schwierig, die Strasse genau zu erkennen. Aber unser Fahrer brachte uns sicher ins Hotel. Nebellichter kennen sie in Indien übrigens nicht, man benützt stattdessen die Warnblinker. Ist etwas ungewohnt, funktioniert aber auch gut.
Auch im Hotel war es kühl.... wir mussten sogar unsere Decken die wir aus der Schweiz mitgebracht hatten rausholen, um richtig warm zu bekommen.
Heute mittag löste sich der Nebel zum Glück auf und es wurde dank der Sonne einige Grad wärmer. Dass es zu dieser Jahreszeit eher kühl ist, war uns ja bewusst, zur Zeit ist es jedoch kälter als normal... Am Mittwoch wurde in Delhi die kälteste Tagestemperatur seit 44 Jahre gemessen, 9.7 Grad. Alle klagen über die Kälte und die Schulen bleiben nach einem Regierungsbeschluss aufgrund der tiefen Temperaturen bis am 12. Januar geschlossen.

Ohne Heizung in den Häusern ist es wirlich empfindlich kalt und wir sind froh, dass wir unseren Fleece sowie eine warme Wolldecke im Gepäck haben.

Momentan sind wir vor allem mit Besorgungen für unser Haus beschäftigt. Unglaublich, was in einem Haushalt doch alles benötigt wird. Morgen werden wir umziehen.... bis dahin sind jedoch noch einige Dinge zu erledigen....