Donnerstag, 28. Februar 2013

Sonne, Agra und Relaxing

Und dann war es plötzlich Sommer...
Unfassbar aber wahr, der Frühsommer ist nun in Gurgaon angekommen. Bei angenehmen 25 Grad geniessen wir die Sonne. Das Haus wärmt sich langsam auf und die Heizkörper sind abgeschaltet. Die Nächte sind jedoch noch angenehm kühl und wir geniessen die wohl schönste Zeit hier. Natürlich werden wir von allen Seiten immer wieder mit Geschichten über den Sommer unterhalten. Lorenz und ich freuen uns jedoch erstmal über die angenehme Wärme, die Hitze kommt ja dann eh von alleine und das Wetter kann man ja so oder so nicht beeinflussen.
Am Wochenende führten wir Sybille in die Ambience Mall, das grösste Einkaufszentrum in Gurgaon. Wir dachten, dass man das schon mal gesehen haben muss. Mit der Ambience Mall verbindet uns eine Art Hass-Liebe. Zum einen ist es ein Konsumtempel mit westlichen Marken und Preisen (beinahe), zum anderen hat man jedoch alles auf kleinen Raum und kann gut einkaufen. Wir waren sogar einigermassen erfolgreich. Die Stereoanlage ist jetzt unsere und wir geniessen es, Schweizer Radio mit dem I-Phone zu streamen, die Tonqualität ist mit einer Anlage schon unvergleichlich besser als mit dem Telefon. Zwar war auch dieser Kauf einmal mehr mit viel Zeit und Nervenverlust verbunden, doch wenn ich laut werde, geht es dann immer schneller. Hoffe nur, Sybille war nicht allzu schockiert...
Den Sonntag verbrachten wir zu Hause, gingen jedoch am Abend noch ganz fein im Hotel Pullmans essen. Die Portionen waren eher klein, dafür konnten wir aber schön 3 Gänge verspeisen. Nochmals danke für die Einladung, Sybille.
Am Montag war dann der grosse Ausflugs-Tag. Unser Tagesziel war Agra. Bereits um sieben Uhr wuselten wir zu dritt durchs Haus. Sandwiches mussten gestrichen, Getränke und sonstiger Proviant gepackt werden. Noch kurz die Kamera und das Telefon laden und ein kleines Frühstück verspeisen. Sybille war tapfer und ignorierte ihre Magenschmerzen, welche sie bereits während der Nacht gehabt hatte. Vermutlich war das Essen am Vorabend nicht zu 100% Glutenfrei gewesen... Um Acht Uhr gings dann los, zuerst setzten wir Lorenz im Büro ab, dann fuhren wir über Sohna nach Palwal und von dort dem Highway entlang nach Agra. Gute drei Stunden sollte die Fahrt dauern. Sie führte uns diesmal nicht über die Schnellstrasse, sondern mehr übers Hinterland. Die Landschaft war abwechslungsreich, viele Felder, wo Weizen und Gerste wuchs, aber auch Dörfer mit dem für indisch typischen Gewusel an Leuten und Tieren. Wir sahen sogar einen Elefanten! Leider war unser Fahrer etwas zu optimistisch gewesen und wir kamen erst nach vier Stunden in Agra an. Mit meiner Erfahrung vom letzten Mal wurden wir etwas weniger von den Guides und Fahrern belagert, ich sagte einfach, dass ich kein Englisch spreche... Es waren zudem massiv weniger Leute angwesend, was es einfacher macht, ein paar Fotos zu schiessen. Auch diesmal wurden wir wieder nach Fotos mit uns gefragt, was wir aber verneinten. Irgendwie ist es nämlich schon komisch, wenn wildfremde Leute ein Foto von dir machen. Was tun sie dann damit? Auf Facebook posten oder ins Fotoalbum? Auch interessieren sich die Leute jeweils überhaupt nicht für einem, es scheint nur ums Foto zu gehen, hauptsache die Person ist weiss oder im Fall von Sybille blond...
Da wir erst nach 12.30 Uhr in Agra ankamen, hatten wir nur Zeit fürs Taj Mahal.





Das Red Fort mussten wir einmal mehr auslassen und um etwa 14.30 Uhr machten wir uns bereits wieder auf den Heimweg. Natürlich war der Verkehr vor allem in Agra selber so schlimm, das wir fast eine Stunden brauchten, um aus der Stadt rauszukommen. Am Ende kamen wir gegen 18.30 in Gurgaon an, wo wir Lorenz vom Büro abholten. Der Fahrer und auch wir waren recht kaputt. Ich sass während gut sechs Stunden von der Sonne beschienen hinter dem Autofenster und war einfach nur noch müde... nach einem kleinen Nachtessen war denn auch bald Nachtruhe im Haus. Das Fazit zum Taj... das Bauwerk ist zwar wunderschön und beeindruckend, doch man bezahlt den Anblick auch mit vielen Stunden im Auto... Eine 2-Tägige Tour ist bestimmt besser.
Zur Erholung verbrachten wir den Dienstag dann nochmals mit Lesen und Faulenzen auf der Terasse... Zum Glück bei einmal mehr strahlendem Wetter!
Und dann kam schon der Tag des Abschieds. Nach 10 Tagen packte Sybille ihre Koffer und machte sich gestern abend wieder auf den Weg zurück in die Schweiz... Wir hoffen mal, es war nicht allzu langweilig bei uns... wettertechnisch war es ja zu Beginn eher kühl, dafür war der zweite Teil der Ferien umso schöner. Nun ist es wieder ganz ruhig im Haus und das Gästezimmer ist wieder so unbewohnt... irgendwie ganz komisch... Vielen Dank für den Besuch, wir hoffen es wird nicht der Letzte aus der Schweiz gewesen sein!

Freitag, 22. Februar 2013

Sightseeing in Delhi

Die Woche vergeht einmal mehr wie im Flug. In der Nacht auf Montag haben wir unseren Feriengast Sybille abgeholt. Den Montag verbrachten wir dann zum Aklimatisieren zu Hause, am Dienstag waren wir dann gemeinsam Einkaufen und am Mittwoch war ich bis Mittag weg, da ich noch eine Sitzung der Gurgaon Connection hatte. Gestern hatten wir also endlich Zeit, um ein bisschen Sightseeing zu machen. Bepackt mit einer Kühltasche voll mit Getränken und Snacks fuhren wir los. Das erste Ziel war Qutub Minar, ein Sieges- und Wachtturm aus dem 13. Jahrhundert. Zudem gibt es im Komplex viele andere Bauten zu besichtigen und die Bäume und der Park laden ein, um einfach die Zeit ein bisschen zu geniessen. Mit einer Blondine unterwegs zu sein, bedeutet jedoch auch, dass man immer mal wieder für Fotos posieren muss. Was die Leute dann mit den Bildern machen, ist für uns das grosse Rätsel. Vermutlich gibt es auf Facebook nun ein paar neue Einträge mit unserem Bild und der Überschrift "meine Schweizer Freunde", wer weiss... Wir liessen uns schön Zeit und besichtigten den ganzen Komplex, bevor wir wieder zöum Wagen zurück gingen und uns zum Red Fort fahren liessen. Zum Mittagessen gab es selber gemachte Käse-Brötchen im Auto, da unsicher war, ob man Essen mit ins Red Fort nehmen darf. Der Parkplatz für die Touristen-Autos beim Red Fort ist etwa 500m weit vom Eingang entfernt. Es tut jedoch eigentlich ganz gut, wenn man mal ein paar Meter gehen kann. Beim Red Fort handelt es sich um eine Palastanlage aus der Zeit des Mogulreichs. Nach Qutub Minar schien uns diese Anlage jedoch ein bisschen ungepflegt. Man merkt, dass das Wetter und die schlechte Luft an den Bauten zehren und leider kommt die Erhaltung hier wie es scheint ein bisschen zu kurz. Zudem waren die anderen Besucher hier weniger freundlich als im Qutub Minar. Zum Teil versuchten sie, uns einfach ohne Erlaubnis zu fotografieren. Ich machte denen aber dann schnell klar, dass es so nicht geht. Einen Hindu fragt man ja schliesslich auch, bevor man ein Foto macht, dasselbe gilt also auch für uns! Die letzte Haltestelle war dann noch India Gate, wo wir vor einer guten Woche schon mit Gisela, Lorenz' Kollegin waren. Im Gegensatz zu einem Sonntag war es richtiggehend entspannt. Zwar kommen die Verkäufer immer noch und wollen was verkaufen, doch es war niemals so schlimm wie an einem Sonntag. Und auch die Anzahl Besucher ist massiv kleiner. Kurz nach 15 Uhr machten wir uns dann auf den Heimweg. Noch ein kurzer Halt, um Wasser zu kaufen, dann gings endlich nach Hause und wir konnten noch ein bisschen entspannen. So ein Tag mit Sightseeing ist doch unglaublich anstrengend. Das Taj Mahal haben wir uns nun für den Montag vorgenommen. An einem Wochenende würde ich da so oder so nicht mehr hin, zu viele Leute... Und aufs Wochenende ist leider wieder mal Regen angesagt. Eher ungewöhnlich für diese Jahreszeit. Zur Zeit geniessen wir aber noch den warmen Tag vor der Abkühlung. Bereits gestern war es frühsommerlich, heute soll es wieder knapp 25 Grad warm werden. Lorenz kann heute noch ein Sofa für die Terasse abholen, welches wir von einer Familie, die zurück geht kaufen können. Dann können wir endlich auch draussen gemütlich sitzen.
Anbei noch ein paar photographische Eindrücke von unserem heutigen Ausflug.

Qutub Minar:




Red Fort:




India Gate:


Sonntag, 17. Februar 2013

Valentines Bash

Wer es nicht gemerkt hat, diese Woche war Valentinstag! Wir konnten es eigentlich gar nicht vergessen, da wir mit Einladungen zu verschiedenen Events überflutet wurden. Fast jede Organisation hier organisierte eine Party oder ein Nachtessen. Weniger ist mehr, dachten wir und entschieden uns für die Valentins-Party der Gurgaon Connection vom Samstag abend im Hotel Pullman.
Der Samstag war ruhig und aufgrund des Regens grau und kühl. Nach etwa fünf Telefonaten und einer Standpauke durch Lorenz, wurde das Nachttischchen für das Gästezimmer dann doch endlich noch geliefert und montiert. Dazwischen waren wir noch im Fitness, da wir uns ja doch noch etwas bewegen müssen. Wir machten uns also bereit. Dresscode war Cocktail... das sei aber nicht so streng, meinte eine meiner Bekannten aus der Gurgaon Connection. Also entschied ich mich für ein eher sportliches Kleid, dort merkte ich, dass ich vielleicht doch mein Chiffonkleidchen anziehen hätte sollen. Die Frauen waren doch sehr gestylt, die Männer hauptsächlich in Anzughose und Hemden. Die Lokalität war für die Anzahl der Gäste doch eher gross geraten und zu Beginn wirkten die paar Leute etwas verloren. Wir kamen bald mit einem älteren schottischen Pärchen ins Gespräch, die schon das dritte Jahr hier sind. Später trafen wir dann viele Leute, die ich bereits bei einem der Kaffeemörgen kennengelernt hatte und durch Zufall stellte uns eine neue Bekanntschaft dann noch Natali vor, unsere Tatvam-Nachbarin, welche uns dann auch mit nach Hause nahm. Da bis um Mitternacht alles inklusive war, wurde die Stimmung bald lockerer und schon vor dem Nachtessen war die Tanzfläche das erste mal gut gefüllt. Über die Musik lässt sich nur sagen, dass es typisch indisch sehr sehr laut war. Ab elf Uhr taten mir dann eigentlich nur noch die Ohren weh und leider machte der Lärmpegel Gespräche fast unmöglich. Das Essen war köstlich. Es gab verschiedene italienische Spezialitäten, Thai-Curry und frisch zubereitetes mongolisches Essen. Auch die Desserts waren wirklich fein und das ist für Indien nicht selbstverständlich!
Kurz vor Barschluss wurde dann nochmals in grossen Mengen bestellt, wäre ja noch, wenn man ab Mitternacht bezahlen müsste! Kurz vor eins leerte sich der Raum jedoch rapide, man zog weiter in die obligate Bar. Wir fuhren dann mit unserer Nachbarin nach Hause und erfuhren noch einige Insider-Informationen. Zudem könne sie uns auch eine Maid und einen Fahrer vermitteln. Um zwei Uhr fielen wir dann müde ins Bett und schliefen heute morgen lange aus. Auch heute ist mal wieder ein fauler Tag. Nach Mitternacht gehts dann zum Flughafen, um unseren Gast Sybille abzuholen. Die nächsten fast zwei Wochen wird sie bei uns logieren und hoffentlich eine gute Zeit haben.

Donnerstag, 14. Februar 2013

Was man in Indien lernt

Indien lernt einem vieles... vor allem Durchsetzungsvermögen...
Wieder einmal fuhren wir heute in die Ambience Mall. Die lieben Verkäufer im Reliance Living hatten uns doch wirklich nur eine 190cm lange Matratze verkauft. Unser Gästebett ist jedoch halt einfach 200cm lang... also entstand ein schöner 10cm-Schlitz. Telefonisch konnte Lorenz die Sache nicht klären, sie hätten eben nur diese Grösse von Betten, meinte der Verkäufer. Also mussten wir persönlich auftauchen. Mit einem Massband bewaffnte enterten wir also das Geschäft und siehe da, bereits das erste Bett war 2m lang! Mit einer riesen Wut im Bauch gingen wir also zur Kasse und ich verlangte gleich mal den Verantwortlichen. Lorenz merkte, dass ich vermutlich nicht ganz sachlich bleiben würde, also wollte er sprechen. Natürlich musste dieser Verkäufer dann erst seinen Vorgesetzten holen, weshalb ich ihn das erste mal anmotzte. Na ja, dieser hörte uns dann an und meinte, dass er die Matratze austauschen könne und wir die andere in der Zwischenzeit benutzen können. Ok. Also rasch rüber zum Digital-Bereich. Dort hatten wir die Stereoanlage entdeckt, welche wir gerne kaufen wollten. Auch hier einmal mehr aber das letzte Exemplar, no stock. Lorenz verhandelte also den Rabatt und einigte sich bei 5%. Ok, sie sollten einpacken, wir wieder rüber zum Möbel-Teil. Hier wollte nun der erste Verkäufer 1200 Rupien von uns haben. Wie bitte? Für unseren Aufwand? Ich konnte dann nicht anders und sagte ihm, dass es ja sein Fehler gewesen sei, denn genau dieser Herr hatte uns die falsche Matratze verkauft.... Als er dann noch lügte und meinte, wir hätten ja das Bett bei Ihnen gekauft, platzte mir fast der Kragen. Ich sagte, er müsse nicht lügen, ich wisse schon, wo ich das Bett gekauft hätte. Lorenz meinte dann, meinen Nerven zu liebe solle ich doch rasch im Hometown noch ein zweites Schuhgestell kaufen gehen. Ok, war vielleicht besser so.... Also ich aber 20 Minuten später zurückkam, waren die Herren noch nicht weiter. Zudem stand wohl das ganze Personal des Ladens mit 2m Abstand um die Szene herum. Als Angebot wollten sie uns ein wunderbar altbacken gemustertes Lakensett anbieten. Ich sagte dem Verantwortlichen dann, dass es schon etwas komisch sei, wir müssten ja eigentlich auch wieder zurück zur Arbeit, zudem sei es nicht unser Fehler gewesen, dass wir jetzt nochmals hierher kommen müssten und nochmals so viel Zeit verschwendeten und ob seine Mitarbeiter eigentlich keine Arbeit hätten sondern Zeit, um uns anzustarren? Irgendwie schien das zu wirken, alle verstoben und plötzlich war der Betrag ok, wir müssten nichts mehr bezahlen. Geht doch! Manchmal muss man halt ein bisschen laut werden...
Also weiter zur Digital-Abteilung. Dort war die Anlage noch nicht verpackt. Es gäbe eben keine Fernbedienung dazu uns deshalb könnten sie uns die Anlage nicht so verkaufen. Und mehr Rabatt könnten sie uns auch nicht geben. Einmal mehr liessen wir Lorenz' Visitenkarte dort und meinten, er solle jetzt abklären, was sie machen könnten und uns anrufen. Mal schauen ob wir was hören...
Am Nachmittag kontrollierte ich dann noch die Rechnung unseres Fahrers, man darf ja schliesslich niemandem trauen. Und siehe da, natürlich hat es vier Tage, an denen uns zu viel verrechnet wurde. Also geht auch diese Rechnung zurück. Natürlich auch nicht, ohne wieder ein paar Nerven zu strapazieren...

Fazit des Tages? Indien braucht Nerven. Viele Nerven! Aber man lernt neben Durchsetzungsvermögen auch Verhandlungsgeschick. Und ab und zu ist es auch nicht schlecht, wenn man mal ein bisschen übertreibt. Immerhin ist das Ziel des Tages erreicht. Die grössere Matratze haben wir ohne Aufpreis erhalten...

Mittwoch, 13. Februar 2013

Die spinnen, die Inder...

Auf einige Dinge ist man vorbereitet, wenn man in ein fremdes Land geht, auf andere eher weniger. Es gibt auch Dinge, die man zwar weiss, aber von denen man nicht annimmt, dass sie dann doch so schlimm sind...
Ihr müsst wissen, Musik spielt im Leben der Inder eine grosse Rolle. Viele summen Lieder vor sich hin, in den meisten Autos läuft Musik. Das wäre an und für sich ja nichts schlimmer. Das Problem ist leider, dass sie ihre Musik gerne laut hören, sehr laut! In Geschäften für Unterhaltungselektronik kann man sich eigentlich gar nicht mit den Verkäufern unterhalten, meist laufen nämlich meherer Anlagen, natürlich mit unterschiedlicher Musik. Hauptsache laut halt. Zudem feiern Inder gerne Feste. Und im Gegensatz zu uns Westeuropäern, sind diese nicht zwingend aufs Wochenende beschränkt. Eine Hochzeit wird meist nicht am Samstag gefeiert, sondern es werden die Horoskope der Brautleute studiert und dann der Hochzeitstag bestimmt... Hochzeiten sind hier zudem auch mehrtägige Feste... Das würde uns alles ja nicht stören... ausser man hört die Mustik der etwa einen Kilometer entfernten Lokalität noch in seinem Schlafzimmer... Normalerweise gehts um etwa 21 Uhr mit lautstarker Musik los, dann folgt und etwa 22 Uhr das obligate Feuerwerk und Gehupe. Wir glauben langsam, dass das Feuerwerk für die schlechte Luft verantwortlich ist... Aber das ist ein anderes Thema... meistens gehen die Feste dann bis etwa elf, halb zwölf. Gestern war jedoch irgendeine Party... zwar konnten wir gegen halb elf einschlafen, doch kurz vor ein Uhr wachte ich wieder auf... Die Musik wurde nun kontinuierlich lauter gedreht... kurz nach halb zwei war dann, Gott sei Dank, Schluss...
Zwar wussten wir davon, dass in Indien gerne laut gefeiert wird, doch dass es dann so laut sein würde, damit haben wir nicht gerechnet. Ihr müsst wissen, dass wir ja in einem Wohnquartier wohnen. Um uns herum sind eigentlich alles Wohnhäuser oder -blocks... wie die anderen das machen weiss ich nicht... vielleicht bekommt man ja irgendwann so ein Gehör, dass die Musik ausblendet? Die zweite Möglichkeit wäre dann noch, mehr zu Fuss zu gehen. Fussgänger werden gerne von Motorrädern und Autos angehupt... und da die Hupen so laut sind, verliert man irgendwann sicher auch das gute Höhrvermögen...

Heute morgen war ich mal wieder an einem Kaffeeplausch. Habe sogar ein paar Leute von letzer Woche wieder getroffen und mich auch gleich als Volunteer gemeldet. In Zukunt werde ich die Facebook-Seite sowie die Homepage der Gurgaon Connection pflegen. Zwar scheint mir einer der anderen das nicht ganz zuzutrauen, er meinte nämlich, er könne mir schon helfen bei der Homepage, aber dem werde ich schon noch sagen, dass ich eigentlich ganz gut mit technischen Sachen zurechtkomme... Ich habe nun also schon die erste Beschäftigung gefunden. Hoffentlich bleibt mir da noch genug Zeit, um draussen an der Sonne zu sitzen und die freie Zeit zu geniessen ;-)
In diesem Sinne, euch noch eine gute Woche!

Montag, 11. Februar 2013

Besuch aus der Schweiz zum Ersten!

Ab dieser Woche geben sie die Besucher aus der Schweiz fast die Klinke in die Hand! Was uns sehr freut, denn wir bekommen jeweils ein Survival-Kit mit Heimwehprodukten!
Den Anfang machte Gisela, welche mit Lorenz an der Akademie studiert hatte. Sie arbeitet nun als Flight Attendant bei der Swiss und kam am Sonntag morgen früh in Delhi an, in der Nacht auf Montag ging es dann aber bereits zurück in die Schweiz. Wie immer wurden wir angefragt, was man uns mitbringen könnte und da fallen uns jeweils schon ein paar Sachen ein! Am Mittag wollten wir also los nach Delhi und ihr dann ein paar Sehenswürdigkeiten zeigen. Lorenz hatte am Abend vorher extra noch den Reiseführer studiert. Leider klappte das mit dem Fahrer nicht wirlich... erst um 12.30 Uhr kam jemand, aber um dieses Ärgernis würden wir uns dann am Montag kümmern. Da es kaum Verkehr hatte, waren wir schon nach gut 30 Minuten beim Hyatt, wo wir Gisela abholten. Sie war noch etwas müde, das der Flug eine Stunde Verspätung hatte und sie so erst um 4 Uhr im Hotel waren... wir fuhren dann zum Lodi Gärten. Gemäss Recherchen von Lorenz sei dies der schönste Park von Delhi. Zwar ist es nicht ganz so grün, wie wir uns einen Park vorstellen, doch man hat wirlich das Gefühl, nicht mehr in einer Grossstadt zu sein. Einzig die vielen Leute, welche den Sonntag nachmittag hier verbringen, erinnern einem daran. Viele Inder und auch Expats sitzen auf dem Rasen, picknicken, relaxen, lesen oder geniessen einfach die Natur. Es hat viele verschiedene Vögel, welche zum Teil lautstark streiten. Zudem gibt es noch einen See, sogar mit Fischen, sowie verschiedene historische Gebäude. Über verschiedene Wege kann man durch den Park gehen, es hat sogar noch einen speziellen Jogging-Weg. Zudem gibt es auch einen Rosengarten nach englischem Modell, zwar nicht vergleichbar mit der Insel Mainau, aber eigentlich auch ganz schön. Wir verbrachten etwa zwei Stunden dort, bevor wir weiter zum India Gate fuhren. Dies ist ein Triumphbogen, welcher an die indischen Opfer im 1. Weltkrieg erinnert. Im Gegensatz zu den Lodi-Gärten waren hier extrem viele Leute anzutreffen. Ein richtiges Gewusel mit Touristen aus Indien und dem Ausland sowie vielen Verkäufern, welche hier ein Geschäft machen wollten. Diese verstehen denn auch nicht, wenn man nein sagt... vor allem die Frauen mit ihren Armbändern bekam man fast nicht los... Plötzlich sprach mich eine Frau an, ihr Sohn würde gerne ein Foto mit mir machen... Ok, wenn man gefragt wird ist es ja kein Problem... also stand ich da und die ganze Familie um mich herum... Irgendwo in einer indischen Familie gibt es nun ein Foto mit einer bleichen grossen Frau... wird wohl nicht das Letzte gewesen sein... Danach fuhren wir zurück ins Hyatt, wo wir uns noch einen feinen Muffin und ein Getränk in der Bar gönnten. Diemal gab es sogar solche mit Beeren drin, fein! Um halb sechs Uhr liessen wir Gisela dann noch ein bisschen schlafen, da sie um zwei Uhr ja wieder zurück fliegen musste. Natürlich mussten wir zuerst noch unser Paket abholen mit Wienerli, Cervelat, DarVida, Aromat (für Lorenz's Frühstücksei) sowie zwei Schweizer Zeitungen. Vielen vielen Dank nochmals an dieser Stelle, Gisela! Ist immer schön, wenn man ein paar Heimwehprodukte erhält. Der Käse wird dann am Dienstag geliefert... es wird diese Woche also sicher einmel einen richtigen "Schweizer Znacht" mit Cervelat und Käse geben!!

Ein ganz normaler Samstag

Wie immer hatten wir für den Samstag viel auf dem Programm. Wir haben uns nun angwöhnt, am morgen gleich zur Ladenöffnung einkaufen zu gehen. Da die Läden hier erst um 10 Uhr öffnen auch überhaupt kein Stress, aber man kommt einfach besser durch und muss auch an der Kasse zum Teil gar nicht anstehen. Des weiteren ist dieser Punkt dann jeweils schon erledigt und wir können uns den restlichen Besorgungen widmen.
Der nächste Halt war bei Shoppers Stop. Lorenz brauchte noch mehere Hemden, da wir zum Teil immer auf unsere Bügelhilfe warten müssen... normalerweise wird man in diesem Laden immer gleich von Verkäufern bedrängt... Am morgen scheinen diese jedoch noch nicht ganz so agil zu sein... auf alle Fälle konnten wir uns in Ruhe umsehen und anprobieren... das erste Modell Hemden war nicht wirklich für Europäer konzipiert... die Ärmel waren Lorenz etwa 5-10 cm zu kurz... also wählten wir halt ein italienisches Modell, das perfekt passte. Zwar war die Auswahl in SlimFit etwas klein, doch wir entschieden uns im Endeffekt für 4 Hemden. Bei den Hosen gaben wir nach etwa 5 verschiedenen Schnitten auf... irgendwie passte keine so wirklich... und die Verkäufer sind leider auch keine grosse Hilfe.... wie in Lebensmittelläden sind sie für ein Regal verantwortlich und was darüber hinausgeht kennen sie nicht... Wir werden dann wohl oder übel mal in der Ambience Mall vorbeischauen müssen, wo es doch noch mehr europäische Marken im Angebot hat... Auf einen zweiten Pullunder suchten wir vergebens. Vermutlich ist jetzt schon die Sommermode draussen, da braucht man halt nichts warmes mehr... Im Endeffekt hatten wir aber das Hauptziel erreicht... also weiter!
Der weiter Plan war, eine Stereoanlage zu kaufen. War... Zwar hatte der Laden genau das Modell, welches wir wollten, doch leider keines mehr an Lager. Wir konnten also nur das Ausstellungsmodell kaufen. Dieses hatte jedoch einen Kratz oben und meherer an der Seite und der Verkäufer konnte nicht wirklich mit uns verhandeln, er musste ständig seinem Chef anrufen. Wie es dann so kommt, war das Angebot nicht wirklich gut und wir beschlossen, sie erst mal so stehen zu lassen. Lorenz liess seine Visitenkarte dort und meinte, wenn sie die Anlage für 5000 Rupien verkaufen würden, sollten sie sich melden. Mal schauen, ob wir hier nochmal was hören... Auf jeden Fall kauften wir dann halt eine neue Maus sowie ein Headset für Lorenz und neue Kopfhörer für mich. Zum Abschluss fuhren wir dann noch schnell zu unserem Lieblingskaffe, wo wir uns einen frisch zubereiteten Milchkaffe gönnten. Immer nur Nescafé ist halt schon kein Ersatz...
Zu Hause genossen wir erstmals noch ein bisschen die Wärme auf der Terasse, bevor wir den Garten von den heruntergefallenen Blättern befreiten. Dem Gärtner hatten wir eine Woche vorher gesagt, dass wir ihn nicht mehr bräuchten... also müssen wir nun die Blätter halt selber auflesen und wenn nötig auch selber wässern... da es aber noch nicht so warm ist, ist der Aufwand aber sehr klein... Später befreite Lorenz den kleinen Dekobrunnen, welcher im Garten ist noch vom Wasser... Wir nahmen nämlich an, dass es einen Abfluss geben müsste... in diesem stehenden Wasser brüten nämlich die Mücken... und denen möchten wir ja gerne den Garaus machen... Als wir uns dann fürs Badminton-Spielen umgezogen hatten, wurde dann noch unsere zweite Matratze geliefert... später am Abend haben wir dann gemerkt, dass sie nur 190cm lang ist.... da haben uns die Verkäufer mal wieder super beraten! Ich will noch gar nicht wissen, wie viel Energie uns der Umtausch kosten wird!
Nach dem Badminton gingen wir dann noch eine halbe Stunde aufs Laufband/ Crosstrainer und machten sogar noch etwas Krafttraining. Danach waren wir aber für den Samstag bedient... morgen würden wir dann nach Delhi fahren... Besuch aus der Schweiz hatte sich angesagt!

Freitag, 8. Februar 2013

Gurgaon Connection

Am Mittwoch leistete ich meinen zweiten Arbeitstag bei NIIT. Da ich am Montag klar gemacht hatte, dass mit mir nicht über die Arbeitszeit zu diskutieren war, funktionierte alles gut. Es war zwar sehr streng, da wir viel zu erledigen hatten, doch um 17.05 Uhr konnte ich pünktlich Feierabend machen! Alles in allem war es eine gute Erfahrung. Vor allem diesbezüglich, wie man sich in Indien durchsetzten muss. Wenn man gehen will, muss man einfach aufstehen und gehen, ansonsten meinen alle, man meine es nicht ganz ernst. Auf jeden Fall war ich froh, dass es keine Diskussionen mehr gab! Am Abend konnten wir dann, dass von Kaptan organisierte Moskitonetzt montieren! Nun schlafen wir unter einem pfirsichfarbenen Himmel, dafür aber ohnre lästige Mücken! Das einzie, was wir noch optimieren müssen, ist der Eingang/Ausgang. Bewegt man sich nämlich zuviel, kann es sein, dass sich eine Lücke bildet, welche die kleinen Viehcher natürlich sofort finden!
Später am Abend entschied ich mich dann noch dazu, am Donnerstag an den Newcomers-Kaffe der Gurgaon Connection zu gehen. urgaon Connection ist der Gegenpart zum Delhi Network.GWie gesagt, ich bin nicht so ein Fan von Kaffeekränzchen, doch meistens tut es halt schon gut, andere Expats kennenzulernen und sich mal austaschen zu können. Und man muss schliesslich auch diesen Veranstaltungen eine Chance geben! Um 10 Uhr sollte ich im Golf Club sein. Der Fahrer verstand das nicht zu 100% und so fuhren wir noch eine Zusatzschleife, wobei ich mich mehrmals wehren musste, dass er wenigstens auf der Hauptstrasse blieb. Am Eingang ist noch alles im Bau, doch je weiter man zum Golf Club fährt, desto grüner wird es. Im Aralias Clubhaus waren denn auch schon zwei Alteingesessene GC-Mitglieder, sowie ein Neuankömmling. Am Schluss waren wir gut 10 Leute. Es war sehr interessant, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Der Hauptteil kämpft ja mit denselben Problemen, wobei einige vor allem mit der Sprache weniger Probleme zu haben scheinen. Wohnt man nämlich an der Golf Course Road, welche die Parallelstrasse zur Sohna Road ist, wo wir wohnen, gibt es mehr Personal und Fahrer welche Englisch sprechen. Die Golf-Course-Road ist bei Expats sehr beliebt, es gibt dort mehrere Hochhäuser, mit Wohnungen westlichen Standards. Aufgrund der Nähe zur Arbeitsstelle von Lorenz haben wir uns jedoch entschieden, nicht dort zu wohnen, sondern an der Sohna Road. Leider ist es in unserem Quartier leider so, dass Hindi die Hauptsprache ist und wir deswegen doch schon das eine oder andere Problem hatten. Uns hat dieser Fakt sehr überrascht, da wir angenommen haben, die Meisten Inder sprächen Englisch. Schliesslich konnten dies die Praktikatnen von Lorenz ja auch sehr gut. Aber der Norden ist eher eine armere Gegend, wo die Kinder nicht so lange in die Schule gehen, bis Englisch gelernt wird. Zudem zieht Delhi und Umgebung auch viele Leute aus dem Norden an, welche sich hier niederlassen. Da sie aus sehr ländlichen Gegenden stammen, haben diese Leute halt auch nie Englisch gelernt und gebraucht. Für uns ist das nicht immer ganz einfach, vor allem in so alltäglichen Situationen wie beim Einkaufen. Deshalb ist für uns eingetlich klar, dass wir Hindi lernen werden. Das nächste Projekt also...
Das Higlight des gestrigen Tages, war sicher, dass ich meinen Rückflug für März gebucht habe! Ich fliege für fast drei Wochen in die Schweiz! Da Lorenz ja noch nach China muss, um dort die Produktion anzuschauen, fliege ich bereits am 13. März zurück und bleibe dann bis nach Ostern! Zwar wird das Wetter dann in Indien besser sein, aber wir nehmen diese erste Möglichkeit für einen Heimatbesuch gerne wahr!

Dienstag, 5. Februar 2013

Mein erster Job...

Und schon wieder war Montag...
Dieser war heute jedoch besonders für mich. Auf einer Seite für Expats hatte ich gesehen, dass Deutsch sprechende Personen für einen Job gesucht wurden. Natürlich wie immer alles superspontan, wie in Indien möglich. Da ich aber keine Pläne hatte, sagte ich zu, am Montag morgen bei der Firma NIIT einen deutschen Text durchzulesen. Mir war schon etwas mulmig zu Mute, da ich die Firma ja nicht kannte und nicht wusste, was auf mich zukam... zudem liegt das Firmengebäude eher abgelegen... nachdem man meherer hundert Meter an Baustellen vorbei ist, kommt nochmals etwas Industrie. NIIT ist wie der Name schon andeutet, eine IT-Firma. Meine Aufgabe war es, eine Schulungsanleitung für Microsoft Visio 2010 Schritt für Schritt durchzulesen und alles, was nicht in Deutsch oder nicht korrekt ist, zu melden. Diese Bemerkungen nahm ein Mitarbeiter von NIIT auf. Da war ich also wieder zurück bei Microsoft... irgendwie noch lustig... Die Arbeit war eigentlich ganz OK, aber auch recht streng, da man sich die ganze Zeit über konzentrieren muss. Als wir dann kurz nach vier fertig waren, war ich denn auch froh... Aber denkste.. ob ich nicht noch Lust hätte, die Lync-Schulung noch zu machen? Ich erklärte den Herren dann, dass ich bis 17 Uhr angefragt worden sei und ich nicht denke, dass wir das bis dann durchbekommen... Irgendwie stösste ich nicht wirklich auf Verständnis... Zudem nahmen sie einfach an, dass ich am Dienstag auch Zeit hätte und sonst am Dienstag noch mal kommen könnte... Ging aber nicht, da unser Gästebett dann montiert wird und jemand zu Hause sein muss... Ich rief also Neha, meine Kontaktperson bei der Firma, die mich vermittelt hatte, an und erklärte ihr alles. Alles kein Problem, ich könne ja auch am Mittwoch hingehen... Ok, habe ich gesagt, dass ich dann kann? Inder sprechen ja nicht alle Englisch, aber auch solche, die die Sprache eigentlich können, verstehen zum Teil einfach nicht richtig. Auf jeden Fall wurde von Neha nichts unternommen und heute Mittag bekam ich etwa fünf Anrufe, wann ich denn heute käme... Ob das jetzt geklärt wurde, weiss ich nicht so genau... auf jeden Fall, soll ich morgen von 10 - 17 Uhr nochmals zu NIIT, um den zweiten Teil zu erledigen... Meine ersten Eindrücke vom Arbeitsleben in Indien sind demnach auch etwas gespalten... zum einen ist es natürlich schön, rauszukommen und etwas zu tun, zum anderen sind die Leute manchmal einfach sehr unkankbar... Ich bin ja sehr spontan eingesprungen, aber irgendwie wird hier neben dem kleinen Finger, gleich der ganze Arm verlangt, was ich etwas schade finde. Ich hoffe nun, dass wir morgen die ganzen Überarbeitungen durchbekommen und der Job dort somit erledigt ist. Also, wenn ihr mal das Learning-Tool von Visio 2010 durchspielt... alle Fehler gehen auf mein Konto!
Diese nacht war einmal mehr Sinflut-Wetter bei uns. Ein heftiges Gewitter zog über Gurgaon, es donnerte, blitze und grollte. Der Rasen und die Spazierwege waren heute morgen einmal mehr völlig überschwemmt... Lorenz musste denn auch sein Programm umstellen. Eigentlich wollte er heute sein Visum für China beantragen.. dafür muss er jedoch nach Delhi... Da das Abflusssystem hier jedoch kaum funktioniert, waren die Strassen zum Teil noch überschwemmt und eine längere Fahrt dauert dann noch länger wie sonst... Wir hoffen nun auf eine Wetterberuhigung. So wie es aussieht, sieht es für morgen aber wieder besser aus.

Sonntag, 3. Februar 2013

Moskitonetz gesucht

Und wieder ist eine Woche vorüber... Am Freitag wurde endlich unser Sofa geliefert. Einzig auf den Aufbau mussten wir noch bis am Samstag warten... Am Samstag morgen standen wir zeitig auf, da wir einiges vorhatten... Um 9.30 fuhren wir ab, Lorenz musste zum Coiffeur. Leider hatten wir nicht mit den indischen Öffnungszeiten gerechnet... Die Malls machen erst um circa 10 oder 10.30 Uhr auf... Also mussten wir wohl oder übel erst einen Kaffe trinken gehen. Richtig guter italienischer Cappucchino! Fein! Danach gingen wir erstmal einkaufen. Es lohnt sich am morgen in den Easyday zu gehen. Die Anzahl Kunden ist dann noch sehr übersichtlich und wir kamen für einmal auch an der Kasse zügig durch. Also wieder nach Hause, am Mittag wollten wir an der MG Road einen Tisch anschauen gehen, den wir für die Küche gebrauchen könnten. Leider überlegte es sich die Familie dann eine halbe Stunde vorher noch anders, sie wollen ihn nun doch selber behalten... Super, also eine Planänderung... Obwohl es in den Nächten noch kühl ist haben wir immer mit Moskitos im Schlafzimmer zu kämpfen. Wir versuchen immer alle vor dem Schlafen zu erledigen, doch irgendwie wachen wir jede Nacht durch das Summen der kleine Viecher auf... Wir wollten also ein Moskitonetz kaufen. Gemäss Kaptan, dem Fahrer von Suhner, sollte es diese an der MG Road im Homecentre geben. Diesen Punkt wollten wir unbedingt erledigen... Leider ist das mit den Moskitonetzten nicht so einfach... Trotz Fragen beim Personal, Moskitonetzte führten sie keine... Vielleicht im nahen Supermarkt... also machten wir den kleinen Fussmarsch, doch auch hier waren keine Moskitonetzte erhältlich. Was man jedoch immer kaufen kann ist der Mückenspray Mortin. Irgendwie deutet der Name schon auf die Giftigkeit dieses Produkts hin... Nachdem man gesprayt hat, soll man also auch das Zimmer gut lüften... Super, da kommen dann gleich die neuen Mücken rein... Das Projekt Moskitonetz mussten wir also vertagen... wir schicken Kaptan vermutlich nächste Woche nochmals los...
Auf dem Heimweg kauften wir dann im Big Bazaar noch eine Indkutionskochplatte mit zwei Kochstellen. Diese können wir nach unserem Indienaufenthalt mal wieder verkaufen, im Gegensatz zur relativ teueren Gaslieferung, wo wir nur ein kleines Depot zurück erhalten würden. Zudem passt die Induktionsplatte perfekt auf den Gasherd-Aufsatz, somit können wir auch den Abzug und die Beleuchtung optimal nutzen. Ach ja, ganz zu schweigen davon, dass wir nun nicht mehr immer nur mit einer Platte kochen müssen!
Da sich der Sanitär und die Möbelschreiner verspäteten, ging Lorenz das erste Mal in Indien zum Coiffeur. Sieht also sehr gut aus und kostet nur eine Bruchteil vom Preis in der Schweiz. Mit zwei Stunden Verspätung kamen dann die zwei Herren, welche unsere Sofa-Kombination montierten. War etwas schwierig aufgrund des Lärms noch mit meiner Mutter zu skypen, aber so bekam sie gleich einen richtigen Einblick in unser Leben hier. Ach ja, der Sanitär kam also nicht, weil bei uns was repariert werden muss, sondern aufgrund der Wasserpumpe des Nachbarn, die ständig so einen Lärm macht. Eventuell wird diese jetzt ausgewechselt...
Zum Nachtessen gab's dann Ratatouille... Das muss man sich auch schön verdienen hier. Wieder einmal ist uns aufgefallen, wie viel Arbeit das Leben hier macht... Wir essen sehr gesund, da wir immer frisches Gemüse verwenden. Fertig- und Halbfertigprodukte sowie gefrorenes Gemüse wie bei uns gibt es eigentlich kaum. Deshalb müssen wir wohl auch so oft einkaufen.... Die Erbsen müssen wir zum Beispiel erst aus der Schale pulen, Randen müssen zuerst gekocht werden und auch Bohnen müssen zuerst gerüstet werden... Nun schätzen wir das von meiner Mutter bereits vorbereitete, blanchierte und eingefrorene Gemüse noch mehr!
Der Sonntag war einmal mehr der Relaxtag. Am Mittag wurde bereits das Gästebett geliefert. Zudem habe ich für morgen eine Job angenommen, wo Personen mit Muttersprache Deutsch gesucht wurden. Ich muss ein Dokument nach Richtigkeit durchlesen. Mal schauen, ob das wirklich den ganzen Tag dauert... Zudem haben wir uns auch mal wieder sportlich betätigt. Zuerst spielten wir Badminton... wir bekamen recht warm, heute war einmal mehr ein sonniger Frühsommerlicher Tag. Danach machten wir eine Spaziergang zu den benachbarten Tatvam Villen. In der Villa 1 befindet sich nämlich das Klubhaus. Dieses bietet Pingpong, Billard und diverse Fitnessgeräte. Da wir eh schon die Sportsachen anhatten, machten wir gleich eine kurze Einheit auf dem Crosstrainer und dem Laufband. Das werden wir in Zukunft wohl öfter tun... ist nur einen kleinen Fussmarsch entfernt und eigentlich ist es noch ganz lustig, wie man auf der Strasse angestarrt wird... Zudem mussten wir heute natürlich noch unser Sofa einweihen. Es sitzt sich also ganz gut und gemütlich darauf!
Für morgen wünschen wir euch allen dann einen guten Start in die neue Woche!