Montag, 11. März 2013

Ab zum Friseur!

Wo lernt man ein Land wirklich kennen? Natürlich beim Friseur. Nirgends sonst erfährt man doch sonst so viel, oder etwa nicht?
Mein heutiger Tag spielte sich einmal wieder auf den Strassen von Gurgaon und Delhi ab... Durch eine meiner Mailingsliste hatte ich erfahren, dass eine Familie ihr Pult verkauft. Leider gibt es in Indien nur kleine Studierpulte zu kaufen. Wenn da der Laptop drau steht hat meist nichts mehr Platz... Also wollte ich mir das nicht entgehen lassen und machte heute morgen gleich einen Termin bei der Besitzerin. Das Pult ist von Ikea und eignet sich gut für in eine Ecke. Genau was wir suchen, der Blick zeigte auch, dass Preis-Leistung stimmt. Ende April können wir unser neuestes Möbelstück also abholen. Danach gings gleich weiter nach Delhi zu den Khan Markets. Dort hatte ich mich mit einer deutschen Bekannten zum Mittagessen verabredet... Mein Fahrer musste mich dann noch bis zum entsprechenden Laden lotsen, da ich ja das erste Mal da war... die Wartezeit auf Kinga konnte ich mir dann dort vertreiben. Im 2. Stock befindet sich nämlich das Restaurant und unten ist ein sehr schöner Laden namens Good Earth. Dort findet man alles rund ums Einrichten, Dekorieren, Körperpflege, kleine Geschenke sowie auch Kleidung und Möbel. Das Essen war sehr lecker und einmal mehr konnte ich mich also auch Deutsch unterhalten. Auf dem Heimweg konnte ich dann nicht wiederstehen und kaufte für die kleinen Sachen, welche bei uns immer rumliegen eine geflochtenen Kiste. Danach gings zurück nach Gurgaon. Heute wollte ich nämlich noch kurz zum Coiffeur. Dieser kostet nämlich nur etwa 10% vom Betrag in der Schweiz und irgendwie reizte es mich, das mal auszuprobieren. Ansonsten könnte ich ja meinen Haarschnitt in der Schweiz noch retten lassen... Ich war die einzige Kundin im Laden und der Friseur hochmotiviert. Er hätte glaub gerne etwas mehr geschnitten, doch ich wollte es lieber langsam angehen lassen... In Indien werden die Haare nicht gewaschen, sondern nur mit Hilfe eines Bestäubers nass gemacht. Danach schnitt er meine Haare mit viel Elan, vor allem das Kämmen ist lustig zu beobachten. Manchmal kämmt er so schnell, dass man gar nicht schauen kann! Danach wurden die Haare noch gefönt... das bedeutet, dass eine Hilfe dazukommt. Der Friseur hält dann die Rundbürste und sein Gehilfe den Föhn... die Ausrichtung des Föhns muss dann dauernd korrigiert und justiert werden... zudem kommt auch hier wieder die ultraschnelle Kämmtechnick zur Anwendung. Echt lustig zu beobachten. Ich muss aber sagen, das Resultat ist super! Zwar hat er mir eine völlig andere Frisur gemacht, sprich den Scheitel auf der anderen Seite, aber die Haare haben wunderbar Volumen und fallen echt schön! Das ganze hat dann 450 Rupien gekostet... das sind etwa 8 Franken... da kann man nicht meckern, oder?

Sonntag, 10. März 2013

Great Southern Barbeque

Die Sonne schien diese Woche einmal mehr kräftig und so erlebten wir die ersten Hitzetage mit Temperaturen über 30 Grad. Ist irgendwie schon komisch im März bereits die Sommerkleider anzuziehen... aber nächste Woche werden wir das in der Schweiz ja wieder kompensieren!
Als "Belohnung" für die Anstrengende Woche von Lorenz gönnten wir uns Tickets für das Barbeque auf dem Rasen der High Commission von Australien. Am Samstag fuhren wir also einmal mehr nach Delhi. Das Botschaftsquartier ist richtig schön gepflegt, mit einer blumenbepflanzten Allee sowie gepflegtem Rasen. Nach einer kurzen Eingangskontrolle durften wir auf den Rasen hinter dem Haus. Dieser war bereits gut mit Leuten gefüllt. Es waren Tische mit weissen Tischtüchern aufgestellt worden, dazu wurde eine Art Zelt aus grünen Stoffbahnen erstellt, welches etwas Schatten spendete. Bei über 30 Grad war jedoch der Schatten unter den Bäumen am Angenehmsten. Es gab australischen Wein sowie australisches Bier, Säfte, Wasser, Süssgetränke und natürlich ein grosses, abwechslungsreiches Buffet. Wie der Name schon verrät, gab es viel Grilliertes, neben Lamm und Poulet auch Schweinswürstchen und Beefburger. Ein Paradies! Natürlich hatte es auch Salate, Pasta, Kartoffeln und Brot, aber vor allem für Lorenz war es in erster Linie Fleich, welches den Weg auf seinen Teller fand. Wir trafen einige Leute wieder, welche wir bereits bei Delhi Network und Gurgaon Connection kennengelernt hatten. Einzig einen Platz an den Tischen zu finden, gestaltete sich als etwas schwierig... es wurden leider etwas viele Tische für die Australier reserviert... wir fanden jedoch einen guten Platz, schön weit weg von den Lautsprechern und neben einem Ventilator, der regelmässig für eine kleine Brise sorgte. Alles in allem war es ein gelungener Samstag Nachmittag mit gutem Essen und guten Gesprächen. Wenn es im nächsten Jahr wieder heisst, Great Southern Barbeque, werden wir wohl einige der ersten sein, welche Tickets erstehen werden!
Hier noch einige Impressionen vom gestrigen Nachmittag... unglaublich, dass es so schöne Orte in Delhi gibt... man denkt gar nicht mehr daran, dass man sich noch in diesem riesigen Moloch befindet...



Donnerstag, 7. März 2013

der Strassenverkehr in Indien

Der Countdown für unseren Heimatbesuch läuft... Zeit sich noch ein paar Gedanken über unser derzeitiges Wohnland zu machen. Damit Lorenz nach China reisen kann, musste er auf der chinesischen Visa-Behörde persönlich einen Antrag stellen. Die Abholung des Passes übernahm ich dann für ihn, da so eine Fahrt nach Delhi locker eine Stunde dauert... pro Weg selbstverständlich. Dem Fahrer sagte Lorenz dann noch extra, wo er durchfahren solle, denn es gibt ja immer unterschiedliche Wege... wir fuhren also los, schön über die Umfahrungsstrasse, welche immer wenig Verkehr hat. Dann kurz vor der MG-Road, welche quasi den direkten Weg darstellt ein Stau. Typisch indisch ungeduldig wendeten die ersten gleich ihr Fahrzeug. Was macht mein Fahrer? Er überlegt, überlegt, schaut nochmals, überlegt und wendet dann auch... super Idee... denn was passiert nun? Ihr könnt euch das so vorstellen: eine dreispurige Strasse, normalerweise mit vier Spuren verwendet, drei Spuren wurden also in die falsche Richtung und etwa zwei in die richtige Richtung verwendet. Das Resultat? Wir standen so also auch im Stau, da sich die Fahrzeuge in den unterschiedlichen Richtungen schön miteinander verkeilten. Zudem kam nach etwa 100 Metern ein Rotlich, wo wir aber kein grün erhielten, da wir ja in die falsche Richtung fuhren... Typisch indischer Verkehr halt. Alles war ineinander verkeilt, jeder will zuerst fahren, ein Gehupe und Gedränge... und wir mittendrin.... Fazit, die Umkehr-Aktion kostete uns vermutlich gleich viel Zeit, wie wenn wir den Stau abgewartet hätten. Denn wir mussten natürlich noch einen Umweg fahren, bevor wir schlussendlich wieder auf dem richtigen Weg waren. Aber irgendwie war es auch noch lustig zum Beobachten... irgendwie scheinen die Inder manchmal etwas speziell zu funktionieren. Dreht einer den Wagen, machen das gleich alle...
Auf der Visa-Behörde kam mir dann meine helle Haut, sowie der Fakt, dass ich eine Frau bin, zur Hilfe. Ich durfte, bevor meine Nummer an der Reihe war, an den Schalter. Nett wie ich bin, half ich dann dafür dem Beamten und sagt ihm, wo der Pass von Lorenz war... ok, war auch einfach, es war der einzige rote... Kurz vor Mittag war ich dann wieder zu Hause. Alle unsere Reiseunterlagen waren wieder beisammen... Der ganze Spass hat somit nur etwa einen halben Tag gedauert...

Dienstag, 5. März 2013

Coiffeur oder Kaffee?

Wieder einmal durften wir ein Wochenende bei traumhaftem frühsommerlichem Wetter verbringen. Lorenz musste noch zum Coiffeur und als vermutlich einziger westlicher Kunde wurde er natürlich gleich wieder erkannt. Kaffee gibt's in Indien beim Coiffeur also nicht... Kein Wunder, der Schnitt kostet ja nur 225 Rupien, für den Kaffee danach haben wir gleich viel bezahlt... irgendwie eine verkehrte Welt... Am Sonntag ruhten wir aus, machten ein wenig Sport und genossen unsere Terasse.
Zudem nutzen wir das Wochenende, um im Haus ein wenig zu werkeln. Da die indischen Häuser nicht so massiv und überlegt gebaut werden wie in Europa, zieht es an den Wänden immer wieder Feuchtigkeit rein. Die ist dann unter der Farbe, lässt diese Quellen und es bildet sich ein weisser Flaum. Ob es sich um Schimmel handelt oder einfach nur gequollene Farbe ist, wissen wir nicht genau. Auf alle Fälle haben wir nun die Farbe an den betroffenen Stellen abgekratzt, damit die Wand dahinter abtrocknen kann. Ein paar Wände sehen jetzt ein bisschen lädiert aus, aber wenigstens ist es nun sauberer. Wenn die Farbe nämlich gequellt ist, fällt sie natürlich ab, was dazu führte, dass wir dauernd weisse Farbstücke am Boden hatten... Mal schauen, wie sich das jetzt weiter entwickelt. Unser Vermieter meinte auf alle Fälle, dass das nicht so schlimm sei. Überhaupt scheint dieses Problem für Inder normal zu sein, aufgrund der Bauweise vermutlich auch kein Wunder...
Gestern arbeitete Lorenz von zu Hause aus und ich versuchte mich daran, die Homepage der Gurgaon Connection zu überarbeiten. Diese wurde gut neun Monate lang nicht mehr gepflegt und dementsprechend ist der Aufwand. Vor allem das Laden der Bilder dauert ewig, da man jedes Photo einzeln raufladen muss... unglaublich, dass solche Systeme überhaupt verkauft werden... Jedenfalls ist das nun erledigt und der Rest der Aktualisierungen müssen abgeklärt werden...
Heute haben wir Besuch aus Bangalore. Aman Sapra, der indische "Götti" von Lorenz ist auf Geschäftsbesuch und wir werden heute zusammen Essen gehen. Ansonsten sind wir bereits am Planen, was wir dann alles aus der Schweiz mitbringen wollen... Vermutlich werden wir mit leeren Koffern anreisen, damit alles Platz hat... Irgendwie schon komisch, was man hier alles nicht bekommt. Klar, mit viel Aufwand und stunden- oder tagelangem Suchen würde das eine oder andere sicher gefunden werden, doch der Aufwand ist wirklich immens... Zudem fängt hier langsam der Sommer an und das Autofahren wird langsam echt anstrengend... vor allem auf der Sonnenseite des Wagens... Zu Hause ist es jedoch noch immer sehr angenehm. Zwar windet es manchmal recht stark, doch das führt auch dazu, dass es weniger starkt riecht. Wir hoffen mal, dass es dann auch im Sommer noch ab und zu ein wenig windet...