Donnerstag, 28. Februar 2013

Sonne, Agra und Relaxing

Und dann war es plötzlich Sommer...
Unfassbar aber wahr, der Frühsommer ist nun in Gurgaon angekommen. Bei angenehmen 25 Grad geniessen wir die Sonne. Das Haus wärmt sich langsam auf und die Heizkörper sind abgeschaltet. Die Nächte sind jedoch noch angenehm kühl und wir geniessen die wohl schönste Zeit hier. Natürlich werden wir von allen Seiten immer wieder mit Geschichten über den Sommer unterhalten. Lorenz und ich freuen uns jedoch erstmal über die angenehme Wärme, die Hitze kommt ja dann eh von alleine und das Wetter kann man ja so oder so nicht beeinflussen.
Am Wochenende führten wir Sybille in die Ambience Mall, das grösste Einkaufszentrum in Gurgaon. Wir dachten, dass man das schon mal gesehen haben muss. Mit der Ambience Mall verbindet uns eine Art Hass-Liebe. Zum einen ist es ein Konsumtempel mit westlichen Marken und Preisen (beinahe), zum anderen hat man jedoch alles auf kleinen Raum und kann gut einkaufen. Wir waren sogar einigermassen erfolgreich. Die Stereoanlage ist jetzt unsere und wir geniessen es, Schweizer Radio mit dem I-Phone zu streamen, die Tonqualität ist mit einer Anlage schon unvergleichlich besser als mit dem Telefon. Zwar war auch dieser Kauf einmal mehr mit viel Zeit und Nervenverlust verbunden, doch wenn ich laut werde, geht es dann immer schneller. Hoffe nur, Sybille war nicht allzu schockiert...
Den Sonntag verbrachten wir zu Hause, gingen jedoch am Abend noch ganz fein im Hotel Pullmans essen. Die Portionen waren eher klein, dafür konnten wir aber schön 3 Gänge verspeisen. Nochmals danke für die Einladung, Sybille.
Am Montag war dann der grosse Ausflugs-Tag. Unser Tagesziel war Agra. Bereits um sieben Uhr wuselten wir zu dritt durchs Haus. Sandwiches mussten gestrichen, Getränke und sonstiger Proviant gepackt werden. Noch kurz die Kamera und das Telefon laden und ein kleines Frühstück verspeisen. Sybille war tapfer und ignorierte ihre Magenschmerzen, welche sie bereits während der Nacht gehabt hatte. Vermutlich war das Essen am Vorabend nicht zu 100% Glutenfrei gewesen... Um Acht Uhr gings dann los, zuerst setzten wir Lorenz im Büro ab, dann fuhren wir über Sohna nach Palwal und von dort dem Highway entlang nach Agra. Gute drei Stunden sollte die Fahrt dauern. Sie führte uns diesmal nicht über die Schnellstrasse, sondern mehr übers Hinterland. Die Landschaft war abwechslungsreich, viele Felder, wo Weizen und Gerste wuchs, aber auch Dörfer mit dem für indisch typischen Gewusel an Leuten und Tieren. Wir sahen sogar einen Elefanten! Leider war unser Fahrer etwas zu optimistisch gewesen und wir kamen erst nach vier Stunden in Agra an. Mit meiner Erfahrung vom letzten Mal wurden wir etwas weniger von den Guides und Fahrern belagert, ich sagte einfach, dass ich kein Englisch spreche... Es waren zudem massiv weniger Leute angwesend, was es einfacher macht, ein paar Fotos zu schiessen. Auch diesmal wurden wir wieder nach Fotos mit uns gefragt, was wir aber verneinten. Irgendwie ist es nämlich schon komisch, wenn wildfremde Leute ein Foto von dir machen. Was tun sie dann damit? Auf Facebook posten oder ins Fotoalbum? Auch interessieren sich die Leute jeweils überhaupt nicht für einem, es scheint nur ums Foto zu gehen, hauptsache die Person ist weiss oder im Fall von Sybille blond...
Da wir erst nach 12.30 Uhr in Agra ankamen, hatten wir nur Zeit fürs Taj Mahal.





Das Red Fort mussten wir einmal mehr auslassen und um etwa 14.30 Uhr machten wir uns bereits wieder auf den Heimweg. Natürlich war der Verkehr vor allem in Agra selber so schlimm, das wir fast eine Stunden brauchten, um aus der Stadt rauszukommen. Am Ende kamen wir gegen 18.30 in Gurgaon an, wo wir Lorenz vom Büro abholten. Der Fahrer und auch wir waren recht kaputt. Ich sass während gut sechs Stunden von der Sonne beschienen hinter dem Autofenster und war einfach nur noch müde... nach einem kleinen Nachtessen war denn auch bald Nachtruhe im Haus. Das Fazit zum Taj... das Bauwerk ist zwar wunderschön und beeindruckend, doch man bezahlt den Anblick auch mit vielen Stunden im Auto... Eine 2-Tägige Tour ist bestimmt besser.
Zur Erholung verbrachten wir den Dienstag dann nochmals mit Lesen und Faulenzen auf der Terasse... Zum Glück bei einmal mehr strahlendem Wetter!
Und dann kam schon der Tag des Abschieds. Nach 10 Tagen packte Sybille ihre Koffer und machte sich gestern abend wieder auf den Weg zurück in die Schweiz... Wir hoffen mal, es war nicht allzu langweilig bei uns... wettertechnisch war es ja zu Beginn eher kühl, dafür war der zweite Teil der Ferien umso schöner. Nun ist es wieder ganz ruhig im Haus und das Gästezimmer ist wieder so unbewohnt... irgendwie ganz komisch... Vielen Dank für den Besuch, wir hoffen es wird nicht der Letzte aus der Schweiz gewesen sein!

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