Montag, 7. Januar 2013

Tatvam Villa


Am Samstagmorgen checken wir aus und verlassen das Hotel. Wir haben hier ohnehin nicht so gut geschlafen. Ständig hörte man die Türen gehen. Gourango hat einen  Toyota Innova organisiert. Kaptan Singh, der Fahrer von der Firma Suhner, und der Fahrer des Toyotas begleiten uns (sehr effizient). Dies ist aber vor allem beim anschliessenden Einkaufen sehr nützlich. Kaptan schiebt den Einkaufswagen und erfragt unsere Spezialwünsche beim Personal, derweil der Fahrer das Fahrzeug bewacht. Der Einkaufswagen ist überladen mit Hausrat und Lebensmittel. An der Kasse muss ich 8000 Rupien (ca. 140 Franken) bezahlen. Speziell teuer (1000 INR) sind die Induktionstauglichen Pfannen, die wir für unsere Notfall-Induktionskochplatte, welche falls grad mal das Gas ausgeht oder falls man noch kein Gas hat, sehr nützlich sein kann, kaufen. Zurück beim Haus lasse ich die beiden gehen. Priska und ich müssen jetzt vorwärts machen. Das Haus wurde uns nicht wirklich sauber übergeben. In der Schweiz hiesse dieser Zustand knapp besenrein. Somit sind wir einige Stunden mit der Reinigung beschäftigt und decken bei der Gelegenheit auch noch andere Mängel auf: Als ich den Boiler in der Küche (ja, jedes Zimmer mit Warmwasser, hat einen eigenen Boiler) in Betrieb nehme, spritz mir das Wasser mitten ins Gesicht. Hier muss man offenbar noch eine Leitung etwas besser anziehen. Alarmiert von diesem Ereignis überprüfe ich alle 5 Boiler im Haus. Siehe da, genau der zweit wichtigste, im Bad unseres Schlafzimmers leckt. Das heisse Wasser tröpfelt als Rinnsal schön auf den Rand der Kloschlüssel...

Über Gourango organisiere ich also noch rasch einen Sanitär, der sogar nach einer Stunde schon da ist. Dieser kann uns zum Teil helfen und überprüft auch die anderen Boiler. Er muss aber am Sonntag nochmals kommen und den undichten Boiler im Bad auswechseln. Er kam mit dem Motorrad und einer Werkzeugtasche und empfiehlt sich auch noch als Elektriker. Für alle Fälle notiere ich seine Telefonnummer, man weiss ja nie. Er kennt auch einen Fachmann für den Schimmelpilz in der Küche (Die Wasserleitungen in der Wand sind vermutlich nicht ganz dicht, da kann es schon mal Schimmel geben, oder etwa nicht?). Ich meine, die Wohnung kostet ja nur 2250 US Dollar im Monat, da darf man nicht zu viel erwarten... Der Zentralstaubsauger hat beim ersten Versuch in etwa die Saugkraft einer Fruchtfliege. Nach einigen Kraftausdrücken und einem kurzen Check stelle ich fest, dass genau diese eine Anschlussstelle irgendwie verstopft ist, immer hin kann nun etwa 4 /5 des Hauses gesaugt werden...

Nach der Generalreinigung hängen wir Vorhänge auf und beziehen das Bett.

Die drei Heizungen laufen auf vollen Touren, können aber das riesige Haus erwartungsgemäss nicht wirklich aufwärmen. Ich hätte die lange Unterwäsche und die Wollmütze nicht in der Schweiz lassen sollen....

Erschöpft aber zufrieden gehen wir mit Gourango ins Moet’s zum Nachtessen. Die Gäste sitzen mit Wollmützen an den Tischen. Es ist Arschkalt. Mir läuft innert kurzer Zeit die Nase und die Knie fangen an zu schmerzen. So schnell wie möglich gehen wir wieder nach Hause und verkriechen uns unter zwei Decken, um uns wieder aufzuwärmen (Die Fleece - Jacken haben wir aber anbehalten!).

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