Donnerstag, 24. Juli 2014

Die Holzkiste geht auf Reisen

Vor einiger Zeit wurden ja zwei Holzkisten zu uns geliefert und im Basement verstaut. Nun musste dieses Material wieder nach Delhi. Da die grosse Holzkiste nicht sehr stabil war, hat die Firma in einen Container investiert. Lorenz warnte mich schon am Mittwoch und Donnerstag vor, dass der Container geliefert werde. Am Freitag hiess es dann, dass er am morgen käme. Nach dem Mittagessen ging ich dann noch kurz einkaufen und als wir zurück kamen, stand der dicke Mann vor dem Gate. Es war derselbe, der schon beim abladen geholfen hatte. Maila auf dem Arm gab ich dann Anweisungen, alles rein, schön stabil verstauen und die leere Holzkiste bitte auch mitnehmen. Wieder waren etwa sechs Arbeiter da. Erstmal mussten aber noch die Schlüssel für den Keller gesucht werden. Nicht ganz einfach, denn eigentlich hat jede unserer Türen, ob Balkon oder Zimmer, einen Schlüssel. Danach luden die Herren dann alles wieder ein. Maila schlief inzwischen und ich wunderte mich, wo denn der Kran für die volle Holzkiste auf dem Parkplatz bliebe. Aber Pustekuchen! Die hatten wohl gedacht, dass sie sich das Geld sparen könnten und die dünnen Männer mussten nun die Holzkiste von Hand in den Container laden. Dieser stand aber nicht einfach ebenerdig, sondern war noch immer auf dem Lastwagen. Denn danach würde dieser nämlich noch nach Delhi fahren. Wie so oft in Indien gab es natürlich einige schmunzel-Momente. So arbeiteten alle dünnen Männer, während diese mit grossem, mittleren und kleinem Bauch danebenstanden. Obwhol es für indische Verhältnisse eigentlich noch human war. Normalerweise stehen nämlich meist mehr Personen daneben als am Arbeiten sind.


Beim raufhiefen halfen dann auch die Schmerbäuchigen Inder mit und so wurde die Kiste im Endeffekt lautstark im Container verstaut.




In der Zwischenzeit hatte ich noch ein paar Details mit Lorenz per Telefon geklärt. Zum einen musste ich die Container-Nummer kontrollieren, denn es hätte ja sein können, dass es ein anderer gewesen wäre. Zudem musste ich das Verschliesen beaufsichtigen. Der Container wurde nämlich verschlossen und die Schlüssel musste ich erhalten. Natürlich gab es dann noch eine grosse Diskussion. Denn der Fahrer wollte einen Schlüssel haben. Es kann nämlich sein, dass er während der Nacht kontrolliert wird und dann müsste er den Container öffen. Der Aufseher der Arbeiter bot dann an, dass einer seiner Mitarbeiter mitgehe, denn dem Fahrer alleine durfte ich ja keinen Schlüssel geben. Als ich aber sagte, dass sie dann die volle Verantwortung tragen müssten und richtig Ärger bekämen, wenn etwas fehle, war es plötzlich in Ordnung, dass ich alle drei Schlüssel erhielt.
Nach einer guten Stunde war der Spuk dann vorbei, alle weg und Maila wieder wach.
Der LKW mit dem Container stand dann aber noch die halbe Nacht vor Tatvam. Denn er benötigte noch eine Fahrerlaubnis von der Firma, wo er hinfahren musste. Indische Bürokratie...

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