Donnerstag, 18. April 2013

Chandni Chowk

Für einmal war ganz frühe Tagwache... um 6.50 Uhr musste ich bereits bei meiner Nachbarin Helène vor der Tür stehen, dementsprechend früh ging der Alarm ab... Ist aber kein Problem hier, denn ein Vorteil von unserem Klima ist, dass man nach dem Duschen die Haare einfach an der Luft trocknen kann, selbst meine dicken Haare sind in etwa einer halben Stunde, Stunde trocken... Meine Tasche hatte ich am Vorabend gepackt, also nur kurz verabschieden, dann machte ich mich auf den Weg zum Haus Nr. 288. Bei Helène sind die Mörgen eher hektisch... zwei Kinder und der Mann müssen um 7 Uhr aus dem Haus... das ist fast schon ein wenig chaotisch... Die Kinder gehen in Delhi zur Schule und müssen am morgen auf den Schulbus gebracht werden. Wir quetschten uns also in Auto... Fahrer, drei Erwachsene und zwei Kinder... dank indischen lockeren Vorschriften kein Problem... die Kinder wurden in den Bus verfrachtet, Daniel setzten wir am Büro ab und dann fuhr uns Monti zum Leela Kempinski, wo wir frühstückten. Das Angebot dort ist riesig, ich vermutlich etwa drei Runden, bis ich einen Überblick hatte und wirkte zum Teil sicher auch etwas verloren... Später trafen wir dann auf die Freundin von Helène, Jii, eine Chinesin. Nach dem Essen fuhren wir dann nach Chandni Chowk. Dieser Strassenzug gehört zu Old Delhi und befindet sich gleich bei Red Fort zu, wo ich bereits zweimal war. Vom Parkplatz aus nahmen wir eine Rikscha, welche uns zum Gewürzmarkt brachte. Vorher hatte uns Monti noch per Telefon die Preise durchgegeben, man solle ja nicht zu viel bezahlen! Der Gewürzmarkt ist nicht ganz so, wie man es sich auf Bildern vorstellt. Auffallend ist vor allem der beissende Geruch, wie wenn man Chili andüsten würde. Mit einem Schal, den ich mir auf Mund und Nase drückte, war es gerade erträglich, aber selbst dann musste ich noch recht heftig husten... Ansonsten sind viele Gewürze für westliche Verhältnisse eher unhyghienisch präsentiert, Fliegen sitzten drauf und mir hat irgendwie die erwartete Farbenvielfalt gefehlt...
Die Läden sind hier sehr verwinkelt. Es gibt viele kleine Geschäfte und ich glaube man bekommt hier alles, man muss nur wissen wo oder lange suchen... Leider hat man aber auch das Gefühl, ständig im Weg zu stehen... entweder anderen Personen oder Verkäufern, welche ihre Wagen mit Gemüse rumschieben...
Anbei ein paar Eindrücke von unseren Rikschafahrten in Chadni Chowk.. auch etwas, dass auf der Must-Liste für Delhi-Besucher ganz weit oben steht...


Beim letzten Foto, wo wir auf dem Rückweg sind, ist in der Mitte das Red Fort zu erkennen...


Nach einer weiteren Rikschafahrt, waren wir an der Strasse angelangt, wo es vor allem Ausstattung für Hochzeiten, Perlen und andere Dekoartikel gibt. Helène wollte noch Pailetten kaufen. Da gibt es Läden die nur das führen... ein riesiges Angebot, alle Formen und Farben... die Pailletten werden dann auch nach Gewicht verkauft, man sagt einfach wie viel man will und ein Mann, der sich am Boden installiert hat, wiegt die Menge ab.



Sehr schön sind auch die Hinterhöfe, welche man erspähen kann... leider werden die Gebäude aber nicht wirklich gut gepflegt und schon so einiges ist dem Lauf der Zeit zum Opfer gefallen... und die Inder haben leider kein Interesse daran, diese Gebäude zu erhalten...







Eine weitere Rikschafahrt später, waren wir dann zurück am Parkplatz, wo uns Monti abholte und Jii wieder auf ihren Fahrer traf. Müde und mit Kopfschmerzen war ich froh, dass es nun wieder zurück ging... Auf den Rikschas ist es zwar spannend, doch leider auch sehr laut... alle Autos und Motorräder hupen einen an und wenn man in Chandni Chowk auf der Strasse unterwegs ist, geht das natürlich noch weiter. Wer jedoch in Delhi oder Umgebung wohnt, tut gut daran, einen Ausflug in die Altstadt zu unternehmen. Hier ist Indien genau so, wie man es sich vorstellt. Originaler gehts vermutlich kaum. Die Hitze tat gestern vermutlich noch das Ihre dazu, auf alle Fälle musste ich mich am Nachmittag mal kurz hinlegen und dann eine Dusche nehmen...
Am Abend war ich dann noch zum Grillieren bei Helène eingeladen oder wie Monti, der Fahrer sagt, zum Tandoor. Für alle nicht-Inder... der Tandoor ist der Traditionelle Ofen hier, daher auch der Name Tandoori Chicken... Lorenz war mit dem Geschäft unterwegs und erst spät zu Hause und ich kam so zu einem feinen Znacht mit Fisch im Bananenblatt, Stockbrot und Poulet...

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