Dienstag, 18. Juni 2013

Beschäftigungstherapie

Schon viele Leute haben mich gefragt, was ich denn in Indien den ganzen Tag tue. Da ich nicht arbeite, bin ich natürlich viel zu Hause. Dort ist es zur Zeit mit der anhaltenden Hitze auch am angenehmsten. Am morgen erledige ich dann meistens die anfallenden Arbeiten wie Wäsche waschen, Bad putzen, staubsaugen oder aufnehmen. Da Lorenz ja nicht weit von unserem Haus arbeitet, kommt er meistens zum Mittagessen nach Hause. Deshalb muss ich ab spätestens 12 Uhr mit Kochen anfangen. Ich habe ja schon mal erwähnt, dass es hier nicht ganz einfach ist, schnell was zu kochen. Gemüse sollte wenn möglich gekocht werden ansonsten ist schälen und rüsten angesagt. Denn am Mittag gibt's oft Salat. Also nicht Grünen, sondern Teigwaren-, Reis-, Rüebli oder Gurkensalat. Am Nachmittag habe ich dann mehr Zeit für mich. Manchmal ist die Hitze so unterträglich, dass ich mich mal eine halbe Stunde hinlege (hey, es soll ja schon noch Vorteile haben, wenn man seinem Mann in so ein verrücktes Land folgt). Oft lese ich oder ich mach Handarbeiten. Seit Mai bin ich nämlich eine stolze Besitzerin einer Nähmaschine! Ich habe auch bereits einen Rock, einen Schal und eine Krabbeldecke genäht. Ok, letztere ist noch nicht ganz fertig, aber das liegt daran, dass es schwierig ist hier einen Fleece für die Rückseite zu finden. Zudem habe ich das häkeln für mich entdeckt und bereits mehrere Utensilos erstellt. Nun wage ich mich an eine neues Projekt. Ich häkle Granny Squares. Am Ende soll daraus eine Decke entstehen. Mal schauen wie gross die wird. Vier Quadrate habe ich seit gestern immerhin schon fertig gestellt.
Zudem habe ich gestern dann auch den ersten Backversuch mit dem neuen Ofen gestartet. Am Wochenende haben wir ja Backformen gekauft. Das nächste Problem war dann die fehlende Waage. Deshalb habe ich einen Tassenkuchen gemacht, da werden die Zutaten einfach in Tassen abgewogen. Auf den Kuchen habe ich dann die Pflaumen drapiert und alles eine Ewigkeit gebacken. Das Rezept war für einen Blechkuchen und deshalb hat's wohl in der Form etwas länger gedauert. Das Rezept muss ich noch ein bisschen anpassen, eine Tasse Zucker ist selbst für Lorenz schon fast zu süss, aber grundsätzlich bin ich zufrieden mit dem ersten Versuch.


Ach ja, ab und zu bin ich natürlich auch unterwegs. Manchmal muss ich was abholen oder einkaufen. Manchmal mache ich auch einen Ausflug nach Delhi, einmal pro Woche gehe ich an den Coffee Morning. Auf alle Fälle wird mir trotz viel Zeit zu Hause absolut nicht langweilig. Die Tage vergehen wie im Flug.

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