Mittwoch, 18. September 2013

Kleine Schritte

Als wir im Januar in Gurgaon angekommen sind, war die Sohna Road eine Strasse aus mehr oder weniger zwei geteerten, richtungsgetrennten Fahrbahnen. Zwar beide dreispurig, aber eben, es sah eigentlich so aus, wie man es sich in Indien vorstellt. Mit kleinen Schritten wurde die Strasse jedoch stetig bearbeitet. Erst wurde eine Service-Road eingerichtet und geteert, das ist eine zweispurige Bahn auf der einen Seite. Gut, diese wird vor allem als zwei zusätzliche Fahrbahnen oder Parkplatz missbraucht, aber was solls. In einem nächsten Schritt wurde dann der Mittelstreifen bearbeitet. Eine Maschine betonierte die Sockel, danach wurden Drahtseile montiert. Wir fanden das ein wenig gemeingefährlich, doch einige Zeit später wurden auch noch Leitplanken montiert.  Danach wurde bei unserer Ausfahrt ein Lichtsignal eingerichtet, welches den Verkehr aus allen Richtungen regeln sollte. Dieses ist jedoch nur etwa zu 50% der Zeit in Betrieb, aber ansonsten hätten ja die Polizisten, die dann den Verkehr regeln, keine Arbeit mehr. Als wir dann letzte Woche auf der Sohna Road vom Einkaufen zurück fuhren, sah ich eine Tafel mit dem Spruch "Lane driving is safe driving". Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen, denn erstens hat die Sohna Road ja gar keine Linien und zweitens hält sich in Indien absolut niemand an die Linien. Diese scheinen mehr ein Anhaltspunkt zu sein, aber man muss das ja nicht zu eng sehen. Tags darauf fuhr ich dann mit unserem Fahrer einkaufen und siehe da, sie hatten auf einem Teil der Strasse wirklich Linien gezogen! Unglaublich... Ehrlich gesagt war ich echt ein bisschen baff. Zwar muss ich auch erwähnen, dass die Linien zwar da sind, sich aber die Autofahrer noch nicht wirklich daran halten. Na ja, das kann ja noch werden. Auch sonst ist strassentechnisch einiges am Tun. Auch die Zufahrt zu unserem Quartier, die bei uns eher als ein Feldweg mit unzähligen Schlaglöchern bezeichnet werden würde, wird zur Zeit saniert. Mit einigen Steinen wurde sie abgesperrt und etwa zehn Leute arbeiteten. Erst haben sie die Strasse aufgerissen, von Hand versteht sich. Am letzten Samstag war die Strasse dann mit Schotter bedeckt, der wohl als befestigung diene soll. Ich bin auf alle Fälle schon mal auf das Resultat gespannt. Vielleicht ist es dann ein bisschen weniger holprig. Aber die Fertigstellung kann schon noch ein paar Tage oder Wochen dauern, denn in Indien gilt der Ansatz "gut Ding braucht Weile".

So sieht die Strasse nun aus:
 

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