FRRO

Wer als Ausländer nach Indien einreist und längere Zeit bleiben will, muss sich bei der FRRO, der Ausländer-Registrierungs-Behörde anmelden. Eigentlich nimmt man sich hierfür eine Hilfe, welche alles vorbereitet und man muss dann nur noch hin und alles sollte in 10 Minuten erledigt sein. Den Kontakt, den wir erhalten hatten, zeigte jedoch kein Interesse am Auftrag und war telefonisch nicht erreichbar. Also recherchierte ich mal selbtändig. Die Registrierung muss nämlich innerhalb von 14 Tagen nach der Ankunft in Indien erledigt werden und so langsam drängte die Zeit... Letzte Woche waren wir mit den Besuchen zu beschäftigt, nun musst das diese Woche über dringend über die Bühne gehen... Es stellte sich heraus, dass das System geändert wurde. Neu muss man sich übers Internet anmelden, das heisst, man füllt das Formular online aus und druckt es dann aus. Natürlich braucht es noch Pass- und Visakopien, Passfotos und den Arbeitsvertrag, aber das sind wir uns ja schon gewöhnt... Nach ein bisschen Recherche beschlossen wir, das Abenteuer zu wagen und die Anmeldung ohne fremde Hilfe zu erledigen... Lorenz füllte also die Formulare aus, stellte die benötigten Unterlagen zusammen und heute morgen fuhren wir also zur FRRO... der Tag hatte ein bisschen chaotisch begonnen, da ich bereits den Poolreiniger und den Bügelservice beschimpfen musste... der erste überschwemmte den Garten mit Chlorwasser und der zweite scheint jedes mal mehr zu verlangen... Ok, es konnte also nur besser werden! Zum Glück befindet sich ein Büro dieser Behörde auch in Gurgaon und so blieb uns eine Fahrt nach Delhi erspart. Nach knapp 10 Minuten waren wir bereits da... ein altes, schäbiges Gebäude... alles in Hindi angeschrieben... Also musste Dimpal mitkommen, da wir den Weg ja nicht kannten... Obwohl das Büro eigentlich erst um 9.30 aufmachen sollte, waren bereits Leute am arbeiten und es standen erst etwa drei andere an... gar nicht so schlecht. Nachdem wir dann gemerkt hatten, dass wir eine Nummer ziehen müssen (wie bei der Post oder der Swisscom), setzten wir uns hin und begannen zu lesen. Für den Fall, dass wir lange warten mussten, waren wir nämlich gewappnet mit Lesestoff, Wasser, Cräcker und Bananen... man kennt ja die indische Bürokratie so langsam... Zu Beginn schien es auch nicht wirklich vorwärts zu gehen... einige Personen kamen denn auch mit ihren Agents, doch auch diese mussten eine Nummer ziehen und waren nicht vor uns an der Reihe... und nach etwa 30 Minuten waren wir schon an der Reihe... da Lorenz alles wunderbar vorbereitet hatte, dauerte dieser Prozess dann nur noch etwa 10 Minuten, 200 Rupien Gebühr und nun sind wir also offiziell registriert!
Fazit: manchmal erwartet man es schlimmer, als es dann wirklich ist. Vielleicht hat auch die Saison reingespielt, zur Zeit kommen ja nicht wirklich viele Ausländer in Indien an... auf alle Fälle waren wir positiv überrascht! Nach all den Geschichten, die man über die FRRO hört, war das wirklich ein kurzer und effizienter Besuch!
Ein Wort noch zum Gebäude... schäbig ist eigentlich nur der Vorname... wann hier das letzte Mal geputz wurde, scheint auch nicht ganz klar zu sein... könnte im letzten Jahrhundert gewesen sein...
Sowohl die Besucher, als auch die Beamten sitzen auf Plastik-Gartenstühlen... hinter dem Desk befinden sich dann die ganzen Unterlagen... unzählige Stapel von Papieren... ob mit System oder ohne... keine Ahnung... irgendwie alles sehr typisch indisch...